Öffentliche Auflage der neuen ZVV-Fahrpläne
07.03.2024 RegionDer Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hat zusammen mit den Verkehrsunternehmen, Gemeinden und regionalen Verkehrskonferenzen die Fahrplanentwürfe für die Jahre 2025 und 2026 erarbeitet. Änderungen sind auch bei Zug- und Busverbindungen in der Region ...
Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hat zusammen mit den Verkehrsunternehmen, Gemeinden und regionalen Verkehrskonferenzen die Fahrplanentwürfe für die Jahre 2025 und 2026 erarbeitet. Änderungen sind auch bei Zug- und Busverbindungen in der Region vorgesehen.
Insgesamt werden über 210 Massnahmen im ganzen ZVV-Gebiet und darüber hinaus aufgelegt. «Übergeordnetes Ziel der Fahrpläne 2025 und 2026 ist es, weiterhin die hohe Qualität des Angebots sicherzustellen», teilt der ZVV mit. Zentrale Faktoren dafür seien insbesondere attraktive Reisezeiten, ausreichende Kapazitäten und eine hohe Zuverlässigkeit. Ab sofort können alle interessierten Personen die geplanten Angebotsänderungen für 2025 und 2026 online einsehen.
Der zahlenmässig weitaus grösste Teil der geplanten Änderungen betrifft das Busangebot. Ein Hauptaugenmerk liege gemäss ZVV auf der Aufwertung nachfragestarker Buslinien in urbanen Gebieten. In Winterthur beispielsweise soll per Fahrplanwechsel im Dezember 2024 die Linie 7 in der Hauptverkehrszeit auf einen Siebeneinhalbminutentakt verdichtet werden.
Was in der Region passiert
Kleine und grössere Änderungen gibt es auch in der Region. Über die geplante Anpassung der Postautolinie 680 wurde bereits mehrmals in dieser Zeitung informiert. Gemäss Beitrag vom 1. Februar bringt die neue Linienführung Gewinnerinnen und Verlierer hervor. Einige Bewohnerinnen von Sennhof, Burghof und Schloss sowie die Wirtsfamilie Schaufelberger von der «Guhwilmühle» wehrten sich mit einem Brief an den Gemeinderat gegen die geplante neue Linienführung.
Diese soll innerhalb der Gemeinde Elgg sowie zwischen Elgg und Hofstetten angepasst werden. Das Postauto wird neu von Elgg via Schwimmbad und Heurüti nach Hofstetten geführt. Es werden dabei die neuen Haltestellen Torweiher, Schwimmbad und Heurüti bedient. Die Haltestellen Obergasse, Schloss und Sennhof fallen aus dem Programm. Die Abfahrtszeiten werden auf der gesamten Linie im Minutenbereich angepasst. Von derselben Massnahme ist auch die Linie 682 zwischen Elgg und Girenbad betroffen, welche jeweils samstags und sonntags verkehrt. Der ZVV-Fahrplan ist aber bei beiden Linien mit folgendem Hinweis versehen: Voraussetzung für die Massnahme ist die rechtzeitige Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur.
Änderungen gibt es des Weiteren bei der Postautolinie 681 zwischen Elgg und Hagenbuch. Die Linienführung wird ebenfalls innerhalb des Landstädtchens angepasst: Die Haltestelle Obergasse soll nämlich an die Aadorferstrasse verlegt werden. Die Abfahrtszeiten würden auch hier auf der gesamten Linie im minutenbereich angepasst.
Zu guter Letzt bleibt auch die S35 nicht vor einer Änderung verschont, allerdings im sehr marginalen Bereich und nur in Fahrtrichtung Winterthur. Gemäss Fahrplanverfahren des ZVV muss der erste Kurs aus betrieblichen Gründen vier Minuten früher verkehren: Abfahrt neu in Wil ab 4.42, Winterthur an 5.13 Uhr.
Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs
Wie in den Vorjahren soll laut ZVV auch die Wettbewerbsposition des öffentlichen Verkehrs im Freizeitverkehr gestärkt werden. Nebst Verbesserungen an diversen Sonntagsfahrplänen werde beispielsweise in Winterthur der Wildpark Bruderhaus neu ganzjährig statt bisher nur zwischen März und Oktober mit der Linie 12 bedient. Weiter treibe der ZVV und die Verkehrsunternehmen die Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs laufend voran. In der aufgelegten Fahrplanperiode würden viele Linien auf Elektrobusbetrieb umgestellt – zunehmend auch in ländlichen Gebieten.
Grössere Anpassungen im heutigen dichten S-Bahn-Tagesangebot seien erst wieder nach dem nächsten Ausbauschritt der Bahninfrastruktur (Step 2035) umsetzbar. In der aktuellen Fahrplanperiode seien daher lediglich punktuelle Anpassungen vorgesehen. So sei geplant, bei diversen S-Bahn-Linien einzelne zusätzliche Früh- oder Spätkurse einzuführen. Auf dem Nachtnetz werde hingegen eine neue Nacht-S-Bahn-Linie SN11 eingeführt. Sie verkehrt zwischen Winterthur und Olten. Überhaupt erfreue sich das Nachtnetz im Kanton Zürich und darüber hinaus grosser Beliebtheit. Deshalb sollen zum Beispiel in Winterthur neu Gelenkbusse zum Einsatz kommen, um die Kapazität in den Nachtstunden zu erhöhen.
Nach Abschluss der öffentlichen Auflage werden die Gemeinden, Verkehrsunternehmen und regionalen Verkehrskonferenzen alle eingegangenen Begehren prüfen und beurteilen. Anschliessend legt das zuständige Verkehrsunternehmen dem ZVV allfällige Anpassungen vor. Dieser unterbreitet die Fahrpläne 2025 und 2026 schliesslich dem Verkehrsrat zur Genehmigung.
RENÉ FISCHER
Änderungen unter: www.zvv.ch/fahrplanverfahren