Neue Wassertarife ab 2026 vom EW Aadorf – wo ist die Transparenz?
07.10.2025 LeserbriefeAnfang September sind die neuen Tarife und Wassergebühren ab 1. Januar 2026 des EW Aadorf ins Haus geflattert. Eine Seite voller Argumente, warum und wieso, und eine Seite mit den neuen Tarifen. Aber wo ist der Vergleich zu den alten Tarifen? Dies hätte ich zumindest erwartet. Hier ...
Anfang September sind die neuen Tarife und Wassergebühren ab 1. Januar 2026 des EW Aadorf ins Haus geflattert. Eine Seite voller Argumente, warum und wieso, und eine Seite mit den neuen Tarifen. Aber wo ist der Vergleich zu den alten Tarifen? Dies hätte ich zumindest erwartet. Hier fehlt es an Information, Transparenz und Offenheit dem Bezüger gegenüber.
Die alten Tarife muss man mühsam selber heraussuchen und erschrickt dann beim Vergleich, wie viel die Erhöhung ausmacht. Bei der Grundgebühr sind es Fr. 155.– im Jahr, genauer gesagt plus 60 Prozent, und bei der Verbrauchsgebühr ist die Erhöhung 1.20 Franken pro m³, beziehungsweise plus 100 Prozent! Auch beim Rechenbeispiel für ein Einfamilienhaus fehlen die alten Tarife als Vergleich. Anstatt alt 476 Franken betragen die Kosten neu 847 Franken. Der happige Aufschlag beträgt plus 371 Franken, beziehungsweise plus 78 Prozent. Das sind immerhin 31 Franken pro Monat.
Bei den Informationen zur Erhöhung fehlen ebenfalls Transparenz und konkrete Zahlen. Diese muss man wieder selber suchen. Die Sparte Wasser weist seit Jahren Verluste aus. Gemäss Geschäftsbericht 2024 betrug dieser im 2023 minus 20’000 Franken und im 2024 minus 150’000 Franken. Der jährliche Wasserverkauf beträgt rund 700’000 m³. Allein dies mit der Erhöhung von 1.20 Franken pro m³ gerechnet ergibt einen Mehrertrag von 840’000 Franken und deckt ein negatives Resultat bei weitem. Einzug auf Vorrat? Das geht bei mir nicht auf. Auch bei den weiteren Begründungen fehlen konkrete Zahlen.
Zu guter Letzt setzt man sich noch über die Empfehlungen des Eidgenössischen Preisüberwachers hinweg – mit der Begründung, dass dies die finanzielle Belastung der Wasserversorgung weiter verschärfen würde. Ich finde dies etwas anmassend. Auch hier fehlt die Kostentransparenz und konkrete Zahlen, wie zum Beispiel ein Finanzplan.
Dass es eine Erhöhung braucht, ist mir klar, aber aufgrund der Zahlen nicht in diesem Ausmass. Ich bitte das EW und den Gemeinderat, den Entscheid nochmals zu prüfen und die Bezüger transparent und offen zu informieren.
MARKUS BÜSSER, AADORF
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(RED)