Neubauprojekt Löhracker
06.09.2025 LeserbriefeAm 28. September entscheiden wir in Aadorf über das Neubauprojekt Löhracker. Die Abstimmungsunterlagen dazu sind ausführlich, gut verständlich und sehr anschaulich verfasst. Die anlässlich der Informationsveranstaltung vom 25. August aufgeworfenen Fragen hat die ...
Am 28. September entscheiden wir in Aadorf über das Neubauprojekt Löhracker. Die Abstimmungsunterlagen dazu sind ausführlich, gut verständlich und sehr anschaulich verfasst. Die anlässlich der Informationsveranstaltung vom 25. August aufgeworfenen Fragen hat die Schulbehörde in einem separaten Dokument transparent und kompetent beantwortet.
Der dringende Bedarf an zusätzlichem Schulraum ist unbestritten. Bei der einen oder anderen inhaltlichen Kritik am Bauvorhaben überzeugt die Schulbehörde mit stichhaltigen Argumenten. Das Projekt ist durchdacht und sinnvoll – und dessen Umsetzung vor allem notwendig. Die Hauptsorge gilt den Kosten. 35,5 Millionen Franken sind zweifellos eine sehr grosse Summe. Der Steuerfuss wurde im Hinblick auf den Neubau bereits per 2024 auf 94 Prozent erhöht. Damit ist das Projekt finanzierbar. Die Schulbehörde hat dies in einem seriösen und über zehn Jahre reichenden Finanzplan aufgezeigt. Als Finanzfachmann habe ich den detaillierten Finanzplan sorgfältig geprüft. Die getroffenen Annahmen erscheinen realistisch und plausibel. Mit den zu erwartenden Überschüssen kann die Verschuldung nach einem vorübergehend sehr hohen Anstieg mittelfristig wieder auf ein vertretbares Mass reduziert werden. Eine Garantie für die prognostizierten Steuererträge gibt es nicht. Wer aber nur mit einer absolut sicheren Garantie bauen will, bei dem wird es nie zum ersten Spatenstich kommen.
Manche Gegner fordern eine Redimensionierung des Projekts, weil ihnen der Betrag viel zu hoch erscheint. Ich selbst kann die 35,5 Millionen Franken zugegebenermassen kaum richtig beurteilen. In diesem Fall vertraue ich aber lieber der Schulbehörde und den beigezogenen Fachleuten als meiner Laienkompetenz in Sachen Bau oder einem wenig qualifizierten Bauchgefühl eines Zweiflers. Im vorliegenden Projekt kann ich keinen Luxus erkennen. Ich sehe keine Komponenten, mit deren Verzicht man massgeblich Geld einsparen und dem ausgewiesenen Bedarf an Raum und Qualität trotzdem gerecht würde. Das Projekt hält auch einem Vergleich mit anderen Schulneubauten stand.
Ein Nein am 28. September würde eine Zweitauflage des Projekts nach sich ziehen, welches uns schlussendlich viel teurer zu stehen käme: kostspielige Provisorien, zusätzliche Planungsarbeiten und Anpassungen an immer weiter verschärfte Bauvorschriften. Eine erzwungene Redimensionierung würde die heute vorhandene Weitsicht begraben – und uns schon in wenigen Jahren erneut vor denselben Problemen stehen lassen. Dieses Projekt ist kein unnötiger Luxus, sondern eine gute Investition in Bildung, Gemeinschaft und Zukunft. Wir können es uns schlicht nicht leisten, jetzt Nein zu sagen.
Darum mein eindringlicher Aufruf an alle Stimmbürgerinnen und Stimmbürger: Sagen wir am 28. September Ja zum Schulprojekt Löhracker – für unsere Kinder, für Aadorf und für eine verantwortungsvolle Zukunft!
FLORIAN JUD, AADORF