Neubau Schulanlage Löhracker: Kreditrahmen bestimmt
08.07.2025 AadorfDie Projektierung der neuen Schulanlage Löhracker ist abgeschlossen. Die Kostenvoranschläge für das Projekt «einfach, schön» sind erstellt. Der vorliegende Objektkredit beläuft sich auf CHF 35,5 Millionen Franken. Die Finanzplanung zeigt, dass diese Investition ...
Die Projektierung der neuen Schulanlage Löhracker ist abgeschlossen. Die Kostenvoranschläge für das Projekt «einfach, schön» sind erstellt. Der vorliegende Objektkredit beläuft sich auf CHF 35,5 Millionen Franken. Die Finanzplanung zeigt, dass diese Investition in die Zukunft für die Gemeinde verkraftbar ist.
Die Aufgabe des Planerteams und der Baukommission der letzten sechs Monate war die Projektierung der neuen Schulanlage und die Ausarbeitung eines Kostenvoranschlages mit einer Genauigkeit von 10 Prozent für die Abstimmungsvorlage. Nun ist bekannt, wie das neue Schulhaus samt Umgebung im Detail aussehen und wie viel das gesamte Projekt kosten wird.
Bereits in der Projektierungsphase haben sich verschiedene Herausforderungen gezeigt, welche nun alle in die Grundlagen des Bauvorhabens eingearbeitet wurden. Das Resultat daraus ist die Kostenbasis von 35,5 Millionen Franken. für die gesamten Neubauten. Eine beträchtliche Summe, die rund 30 Prozent höher liegt als in der ersten Grobkostenschätzung angenommen. Der Vergleich mit den Kennzahlen anderer Schulneubauten zeigt, dass diese Summe realistisch ist. Der Preis pro Kubikmeter Schul- und Sportraum liegt beim vorliegenden Projekt im kantonalen Mittelfeld. Eine Überprüfung der Kostenrechnung durch einen unabhängigen Kostenplaner kommt zum gleichen Resultat mit Schulbauten aus Müllheim und Bürglen.
Die Baukommission und die Schulbehörde sind überzeugt davon, dass mit dieser Summe das Kreditbegehren gut abgestützt und fundiert ausgearbeitet ist. Im Bewusstsein, dass diese Bausumme weit höher ist als ursprünglich angenommen, ist es der Schulbehörde ein Anliegen, die Kosten für die neue Schulanlage realistisch und transparent aufzuzeigen. Sie möchte verhindern, dass nach Baubeginn grosse Überraschungen auftauchen und Nachtragskredite fällig würden.
Zusatzkosten durch feuchten Baugrund und strengere Vorschriften
Neben der Bauteuerung von 15 Prozent in den vergangenen vier Jahren haben Herausforderungen im Baugrund sowie strengere Vorschriften in den verschiedensten Bereichen zur Kostensteigerung gegenüber der ersten Grobkostenschätzung beigetragen.
Im Laufe der Projektierungsphase hat sich gezeigt, dass aufgrund des feuchten Baugrunds aufwändige Massnahmen nötig werden. Aktuell ist von Zusatzkosten von rund 1,5 Millionen Franken auszugehen. Dieser Betrag ist in der Vorlage eingerechnet.
Neben den Herausforderungen durch den feuchten Baugrund haben auch strengere Vorschriften für öffentliche Bauten in den Bereichen Energie, Brandschutz und hindernisfreies Bauen zu Mehrkosten gegenüber der ersten Grobkostenschätzung geführt. Weil Aadorf eine Energiestadt ist, sind die Anforderungen an die Lüftung und die Energiegewinnung besonders hoch. Viele Bauteile müssen im Energie Eco Plus Standard ausgeführt werden. Auch die Auflagen im Bereich Brandschutz sind bei Schulbauten besonders streng: Fluchttüren, Korridorbereiche sowie die Personenbelegung der Aula und die Küche müssen den neuesten Richtlinien entsprechen.
Weiter hat sich im Verlaufe der Detailplanung herausgestellt, dass der Hauptanschluss an das Stromnetz für die neue, grössere Schulanlage nicht mehr genügt. Deshalb muss eine neue Elektrizitätszentrale von 250’000 Franken gebaut werden. Auch die Gebühren und Anforderungen für die Kanalisation sind höher ausgefallen als noch vor zwei Jahren in der Phase des Vorprojektes.
Damit die Zunahme am motorisierten Verkehr auf dem Areal geregelt werden kann, enthält das Verkehrskonzept weitere 38 Parkplätze und Veloständer für 200 weitere Schülerinnen und Schüler. Diese Anzahl ist ebenfalls verpflichtend vorgegeben vom Verband VSS, der Normierungsorganisation im Strassenund Verkehrswesen der Schweiz, damit das Bauprojekt bewilligungsfähig ist. Die Honorare für die durch zusätzliche Auflagen geforderten Projektanpassungen in dieser Phase schlagen mit rund 160’000 Franken zu Buche.
Die detaillierte Übersicht der Baukosten werden in der Botschaft zur Abstimmungsvorlage aufgelistet. Diese folgt im August 2025.
Mit der nun vorliegenden, abstimmungsfähigen Vorlage haben die Projektverantwortlichen alle bekannten Unsicherheiten auf der Ebene Baukosten so gut wie möglich und dem Projektstand angepasst. Für unvorhergesehene Probleme – insbesondere mit dem Baugrund – wurden Reserven eingeplant.
Finanzierung
Als weiterer Schritt ging es in den letzten Monaten darum, die Finanzpläne zu berechnen, damit die Fremdverschuldung nicht in einen kritischen Bereich gerät. In Absprache mit der politischen Gemeinde, wurden mögliche Szenarien diesbezüglich ausgewertet und die Steuerfüsse berechnet.
Aus heutiger Sicht kann die Investition von 35,5 Millionen Franken ohne Steuererhöhung bis 2035 finanziert werden. Voraussetzung dazu ist die leistbare Aufteilung der wichtigen Bauvorhaben über die nächsten zehn Jahre. Die steigenden Kosten für Personal, Schulbedarf, Betrieb und die schulergänzende Betreuung SEB wurden im Finanzplan eingerechnet. Eine moderate Zunahme des Steuerertrages liegt dem Finanzplan ebenfalls zu Grunde. Die Eigenkapitalquote steigt von 26,9 Prozent auf circa 50 Prozent, der Nettoverschuldungsquotient ebenfalls. Die Volksschulgemeinde ist sich der temporären Überverschuldung bewusst, kann diese jedoch ab dem Jahr 2029 wieder auffangen. Bis ins Jahr 2035 wird ein Nettoverschuldungsquotient von 185,8 Prozent berechnet gemäss den heutigen Aussichten. Eine Erhöhung des Steuersatzes ist nicht absehbar. Eine temporäre Überverschuldung von 213 Prozent ist jedoch während einem Jahr auszustehen. Die schulenaadorf können sich jährliche Investitionen von 4 Millionen Franken leisten. Die zeitweise deutlich höheren Beträge in der Investitionsrechnung schlagen sich in der Verschuldung nieder.
Für die Finanzierung des Neubaus ist Fremdkapital in der Höhe von 30 Millionen Franken nötig. Bei einem angenommenen Zinssatz von 1 Prozent entspricht das einer jährlichen Zinsbelastung von 300’000 Franken.
Mutiges JA für ein neues bedarfsgerechtes Schulhaus
Unter diesen Voraussetzungen empfiehlt die Schulbehörde Aadorf und die Baukommission diesen Neubau mit dem zugehörigen Kreditbegehren zu unterstützen und ein Ja an der Urne einzulegen. Der Schulraum ist dringend nötig, um unser Wachstum aufzunehmen und die heutigen überfüllten und provisorischen Verhältnisse zu entlasten. Mit den neun Klassenzimmern, den drei Fachzimmern, Arbeits- und Nebenräume fürs Personal und den drei Kindergärten werden Räume und Möglichkeiten geschaffen, die uns eine Beschulung und Förderung unserer Kinder ermöglichen. Zudem werden die schulenaadorf mit attraktiven Arbeitsplätzen und einer umfassenden Organisation als Arbeitgeber bessere Chancen haben auf dem Arbeitsmarkt. Die schulergänzende Betreuung, vor allem der Mittagstisch mit 150 Plätzen, ist ein mutiger und nötiger Schritt in die Zukunft und die Entwicklung von Aadorf.
SCHULEN AADORF
Interessieren Sie sich für die Vorstellung des Projektes? Besuchen Sie die geplante Informationsveranstaltung am 25. August 2025 und stellen Sie ihre Fragen. Alle Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.schulenaadorf.ch.