Mittendrin im Geburtstagsjahr
21.06.2025 ElggZur Generalversammlung der Heimatschutz-Vereinigung Viva Elgg fanden sich am letzten Dienstagabend bei warmen Temperaturen 25 der insgesamt 108 Mitglieder im Kultursaal Bärenhof ein. Der engagierte Verein, der sich seit 1975 ehrenamtlich für die Aufwertung der Aussenräume ...
Zur Generalversammlung der Heimatschutz-Vereinigung Viva Elgg fanden sich am letzten Dienstagabend bei warmen Temperaturen 25 der insgesamt 108 Mitglieder im Kultursaal Bärenhof ein. Der engagierte Verein, der sich seit 1975 ehrenamtlich für die Aufwertung der Aussenräume in Elgg einsetzt, blickte nicht nur auf ein erfolgreiches 2024 zurück, sondern berichtete auch über die zahlreichen Aktivitäten im laufenden Jubiläumsjahr.
Der Vorstand, vertreten durch Barbara Gut, Peter Trüb, Hannes Fritz, Annelies Meier sowie Sabine Stindt Rhiner als Präsidentin, führte zügig durch die einzelnen Traktandenpunkte. Nachdem das Protokoll der letztjährigen Versammlung einstimmig genehmigt wurde, fasste die Präsidentin einige Höhepunkte aus dem Jahresbericht zusammen. Dieser dokumentiert jeweils die zahlreichen Aktivitäten der Heimatschutz-Vereinigung (HVE) von der Generalversammlung des letzten Jahres bis zur diesjährigen.
Sabine Stindt Rhiner berichtete, dass während zahlreicher Sitzungen die fünf Veranstaltungen – eine exklusive und vier öffentliche – für das Jubiläumsjahr «50 Jahre HVE» vorbereitet wurden. Drei davon fanden mittlerweile schon statt. Den Auftakt ins Festjahr markierte die Jubiläumsveranstaltung für geladene Gäste im Werkgebäude am 22. Februar. Der Einladung folgten rund 100 Personen. Eine Bilderstrecke zeigte die Geschichte der Heimatschutzvereinigung auf und weckte Erinnerungen an Erlebtes und Vergangenes. Drei Referate eröffneten aus Sicht des Heimatschutzes, der Denkmalpflege und mit dem Ausblick auf die Zukunft unterschiedliche Perspektiven auf Elgg.
Lebendiges Gefühl in Elgg
Darauf folgten der Eröffnungsmarkt und die offenen Türen in der Meise im Rahmen des «GrUm’25» am 10. Mai. 180 Besucherinnen und Besucher nutzten dabei die Gelegenheit, die stattliche Meise zu besuchen. Auch finanziell habe sich der Anlass gelohnt – die HVE konnte der Aschermittwochsgesellschaft 800 Franken Marktstandgebühren überreichen. Sabine Stindt Rhiner schrieb in ihrem Jahresbericht, «dass es schön war, ein Teil dieses grossen Dorffestes zu sein». Gerade durch den Kontakt mit anderen Organisationen und Vereinen würde ein «lebendiges Gefühl für unsere Vereinigung entstehen», betonte die Präsidentin. Am vergangenen Samstag fand nun der «Eulachstrand»-Event in der Untermühle statt, an dem bei osteuropäischen Musikklängen, Spanferkeln und extra gebrautem Jubiläumsbier gemütlich beisammengesessen wurde. Komplettiert wird die Festreihe durch die Jubiläums-Chilbi mit Spaghetti-Plausch und Vereinsplattform, die am 23. August auf dem Meisen- und Lindenplatz stattfindet, und dem Dachstuhl-Geflüster am 3. Oktober, bei dem der beeindruckende Dachstock im barocken Riegelhaus der Hintergasse 18 bestaunt werden kann.
Trotz Aufwänden Gewinn erwirtschaftet
Die Jahresrechnung 2024 wurde von Aktuar Peter Trüb vorgestellt. Dieser erklärte, dass vor allem der Aufwand für den Marktstand von rund 44’000 Franken auf fast 50’000 Franken markant gestiegen sei. Ebenfalls höher fiel der Aufwand für die Liegenschaft Hintergasse aus. Im Gesamten belief sich der Aufwand von Verein, Markt und Liegenschaften auf knapp 209’600 Franken. Demgegenüber konnte aber auch auf der Ertragsseite bei Markt und Liegenschaften zugelegt werden – total wurden hier 238’000 Franken erwirtschaftet. Zusammen mit den Einnahmen aus der Untermühle, welche die HVE Viva Elgg hälftig mitbesitzt (die anderen 50 Prozent gehören der WAK), in Höhe von 9140 Franken, ergibt der Gewinn 37’700 Franken.
Der Jahresbeitrag wurde auf 25 Franken für Einzelmitglieder und 50 Franken für Kollektivmitglieder festgelegt und einstimmig angenommen. Zu den Liegenschaften informierte Hannes Fritz und erklärte, dass die Meise und das Gebäude an der Hintergasse 18 älter als die HVE seien und deshalb von Zeit zu Zeit instand gestellt werden müssten. Im letzten Jahr standen darum diverse Unterhaltsarbeiten an. An der Hintergasse 18 wurden die traditionell hergestellten Fenster erneuert. An der Meissenfassade wurde die Laube geflickt und neu gestrichen. Sie bot somit für den «GrUm’25» im neuerstrahlten Glanz eine tolle Kulisse. Diese Arbeiten erforderten aber Zusatzkosten – ein Kantonsbeitrag hierzu steht noch aus.
Neuer Velomechaniker – oder ganz etwas anderes?
Zwei Mieterwechsel stehen in nächster Zeit an. Eine Wohnung an der Hintergasse 18 sowie das Velo-Geschäft von Edi Kägi im Erdgeschoss der Meise werden frei. Die Wohnung an der Hintergasse wird saniert, was man möglichst zeitnah in Angriff nehmen will, um diese wieder vermieten zu können. Edi Kägi hat sein 200 m² grosses Geschäftslokal nach 24 Jahren auf Ende September gekündigt. «Je nach Nutzungsart müssen wir die Räumlichkeiten anpassen. Derzeit gibt es noch keinen neuen Mieter, aber einige Anfragen. Ob sich ein neuer Velomechaniker einmietet oder dort etwas ganz anderes entsteht, wird sich noch zeigen. Wir sind gespannt», sagte Hannes Fritz. Auch der Bauabschluss der Untermühle fiel in das Jahr 2024, ein «Projekt, das mit viel Aufwand umgesetzt wurde und nun erfolgreich genutzt wird», erklärte Fritz.
Der Ausblick der HVE Viva Elgg sah genauso erfreulich aus wie der Rückblick. Als bleibende Erinnerung des Jubiläumsjahres realisiert die Vereinigung gerade einen sogenannten Viva-Parcours. Dazu werden die historischen Gebäude, mit denen die HVE in Verbindung steht, mit neuen Messingtafeln und Informationen versehen. So kann die Geschichte des Sunnehüsli, der Meise, der Hintergasse 18, der Brückenwaage und der Untermühle in Erfahrung gebracht werden. Mittels eines QR-Codes gelangt man einerseits zur Homepage von Viva Elgg, mit einem weiteren QR-Code gelangt man zum digitalen Viva-Parcours, der die Interessierten durch Elgg führt und wie ein Postenlauf funktioniert. Sobald das Projekt umgesetzt ist, wird es der Bevölkerung vorgestellt und hoffentlich rege genutzt.
Markt feiert im nächsten Jahr
Sabine Stindt Rhiner wies darauf hin, dass am 26. Juni das neue Leitbild «Altstadt Elgg» öffentlich vorgestellt werde, das im September 2024 abgeschlossen und durch den Gemeinderat verabschiedet wurde. «Es ist ein wichtiges Planungsinstrument, welches die Gemeinde unterstützt, ihre Verantwortung gegenüber dem einmaligen Elgger Ortskern wahrzunehmen», hiess es von der HVE-Präsidentin. Sie arbeitete als Vertreterin des Netzwerks Altstadt in der vielseitig aufgestellten Planungsgruppe am «Strategiepapier Kernzone Elgg» mit und konzentrierte sich auf Fragestellungen rund um die baulichen Massnahmen an der Hintergasse beim Brandplatz.
Die Heimatschutz-Vereinigung begrüsse überdies die Initiative «Litfasssäule» des Dorfvereins, um dort künftig ihre Marktplakate «leuchten zu sehen», laut Sabine Stindt Rhiner. Als künftige Nutzerin hat der Vorstand 5000 Franken als Spende gesprochen, um die Säule zu realisieren.
Bevor es dann zum gemütlichen Teil überging – mit einem feinen Apéro und dem schon gelobten Jubiläumsbier –, informierte die engagierte Marktverantwortliche Annelies Meier über die gelungene Marktsaison. Sie wies aber auch darauf hin, dass «der Markt ein zartes Pflänzchen ist, das man von A bis Z pflegen muss, damit alles rund läuft», und bedankte sich für die Unterstützung auch von Seiten der Mitglieder. Im nächsten Jahr sei der Markt in Feierlaune, dort stehe dann ebenfalls das 50. Jubiläum an.
SARAH STUTTE