Mit viel Schwung und Griff zum Erfolg bei den Jungen

  03.11.2022 Wittenwil

Er hat in seiner Kategorie 2009/10 in dieser Saison sechs Schwingfeste gewonnen – vier davon in Folge. Zum Saisonabschluss das Weinfelder Wega-Buebeschwingfest. Der «Überschwinger», wie der Thurgauer Jungschwinger Lorin Rhyner in einigen Medien betitelt wird, blickt einmal mehr auf eine erfolgreiche Saison zurück.

Vor seinem jüngsten Sieg in Weinfelden am 1. Oktober verliess er den Sägemehlkreis bereits beim Uzwiler Buebeschwinget, dem Herbstschwingfest Hochwacht sowie dem Thurgauer Kantonalen Nachwuchsschwingfest als Sieger. Abgesehen von dieser Siegesserie zum Saisonende heimste er dieses Jahr weitere Siege oder vordere Plätze ein. Eine Fortsetzung konstant guter Leistungen in den vorangegangenen Saisons, wo er regelmässig im obersten Teil der Ranglisten auftaucht oder sich gar als Erstplatzierter feiern lassen durfte. Von diesen Erfolgen zeugen ebenfalls die Fotos, Glocken, Treicheln und weitere Preise, die im Wohnzimmer aufgehängt oder -gestellt sind. Noch etwas unsicher empfängt der Jungschwinger die Schreibende zum Interview in seinem Zuhause; kämpft er so weiter wie bisher, wird er sich wohl an Pressetermine gewöhnen müssen.

Noch viele andere sehr gute Schwinger

FRAGE: DU WIRST ALS ÜBERSCHWINGER IN EINIGEN MEDIEN GEFÜHRT – WIE IST DAS FÜR DICH?
Antwort: Natürlich liest sich das gut, aber ich bin mir bewusst, dass es noch viele andere sehr gute Schwinger gibt, mit denen ich mich messen muss.

WANN HAST DU MIT SCHWINGEN ANGEFANGEN?
Am 1. September 2016. Ich besuchte damals ein Schnupperschwingen, das anlässlich des alljährlichen eidgenössischen Schnupperschwingertags durchgeführt wird.

HAST DU EINE N LIEBLINGSSCHWUNG ODER -GRIFF?
Ja, den «Kurzen».

WO FINDET DEIN TRAINING STATT?
Einmal wöchentlich im Clubkeller in Frauenfeld. Dazu besuche ich einmal pro Woche das Training des Kantonalverbands in Weinfelden. Ab nächstem Monat findet dann noch neunmal das NOS-Training statt. Die Teilnahme ist begrenzt, da dürfen nur drei Jahrgänge teilnehmen. Es findet abwechselnd in Uzwil oder Winterthur statt.

Mutter Bianca Rhyner erklärt: «Am Mittwoch wird jeweils das normale Clubtraining in Frauenfeld durchgeführt. Jene, die mehr erreichen wollen, besuchen zusätzlich am Montag das Training des Kantonalverbands und jene, die ‹richtig, richtig› wollen, absolvieren dieses spezielle Training des Nordostschweizer Schwingverbands (NOS). Der Vorteil ist, dass gegen andere Gegner als sonst gekämpft wird; so trifft Lorin dort regelmässig auf die zwei Schlatter Anliker-Brüder in seiner Alterskategorie. Ausserdem zählt der Trainingsfleiss zu den Selektionskriterien für den eidgenössischen Jungschwingertag.

WIE GROSS IST DER WÖCHENTLICHE TRAININGS-AUFWAND?
Im Moment vielleicht vier bis fünf Stunden ...

BRINGST DU SCHULE, HAUSAUFGABEN, HOBBY UND FREIZEIT UNTER EINEN HUT?
Ja, ja, das geht gut. (Die Frage nach den Hausaufgaben löst im Jungschwinger mässige Begeisterung aus. Sie sind wohl mehr lästige Pflicht als tägliche Freude, was dem Sekschüler, dessen Fokus seinem Sport gehört, kaum zu verübeln ist.)

WIRST DU VON DEINEN MITSCHÜLERN AUF DIE ERFOLGE ANGESPROCHEN?
Nein, eigentlich nicht. Bisher ist mein Sport kein grosses Thema.

KONNTEST DU SCHON SCHULKOLLEGEN FÜR DEINEN SPORT BEGEISTERN?
Ja, ein Freund kam mit und schwingt heute auch. Ein anderer Kollege hat zwar schon mehrmals gesagt, er würde einmal mitkommen, hat dies bis jetzt aber noch nicht gemacht.

Siege wiegen Niederlagen immer wieder auf

WELCHES WAR DER WICHTIGSTE SIEG?
Sicher die beiden in Weinfelden (Wega-Buebeschwingfeste), das Kronberg-Buebeschwingfest und alle kantonalen Siege. An diesen Anlässen nehmen jeweils sehr viele Schwinger teil, daher sind sie mir besonders wichtig.

WELCHES DIE BITTERSTE NIEDERLAGE?
Eigentlich keine, es gleicht sich immer wieder aus. Vielleicht der verlorene Schlussgang am Schaffhauser Kantonalen, aber auch das hat sich mittlerweile wieder erledigt.

WELCHER «BÖSE» IST DEIN VORBILD?
Im Moment keiner. Ich konzentriere mich auf meine eigene Leistung.

WIE VERBRINGST DU DIE ZEIT VOR DEM WETTKAMPF, BIST DU NERVÖS?
Ja, natürlich bin ich schon etwas nervös. Aber ich habe keinen speziellen Ablauf, ich warte halt einfach, bis es losgeht.

WAS SIND DEINE ZUKUNFTSPLÄNE IN SPORTLICHER HINSICHT?
Dass ich mit 16 Jahren den Übertritt zu den aktiven Schwingern gut schaffe.

«In zwei Jahren findet das ‹Eidgenössische› der Jungschwinger statt. Um ein Jahr später am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest teilnehmen zu dürfen, muss man sich mit einem Kranzgewinn oder Sieg am Jungschwingertag qualifizieren. Im Thurgau ein schwieriges Unterfangen. Es hat dermassen viele gute Schwinger, die an der Spitze kämpfen» ergänzt Bianca Rhyner.

WAS HAST DU BERUFLICH FÜR PLÄNE?
Nach der Schnupperwoche auf einem Bauernbetrieb ist für mich klar, dass ich eine Lehre als Landwirt machen und diese nach dreijähriger Lehrzeit erfolgreich abschliessen möchte.

Die «Elgger/Aadorfer Zeitung» bedankt sich bei Lorin Rhyner und seiner Mutter Bianca für die Zeit, die sie für das Gespräch zur Verfügung gestellt haben und wünscht dem jungen Wittenwiler für seine sportliche wie auch berufliche Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

TEXT UND INTERVIEW: MARIANNE BURGENER

 


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