Innere Stärke lässt sich trainieren: In Aadorf zeigte Susanna Vogel-Engeli, wie Akzeptanz, Optimismus, Flexibilität und gute Beziehungen helfen, das Leben gelassener anzugehen.
Wie gelingt es, auch in schwierigen Zeiten optimistisch zu bleiben und Herausforderungen zu ...
Innere Stärke lässt sich trainieren: In Aadorf zeigte Susanna Vogel-Engeli, wie Akzeptanz, Optimismus, Flexibilität und gute Beziehungen helfen, das Leben gelassener anzugehen.
Wie gelingt es, auch in schwierigen Zeiten optimistisch zu bleiben und Herausforderungen zu meistern? Dieser Frage ging Susanna Vogel-Engeli in ihrem interaktiven Referat in Aadorf nach. Die Spitex und der Samariterverein Aadorf hatten am vergangenen Donnerstagabend dazu eingeladen. Rund 40 Personen konnte Christian Blattner, Präsident des Vereins Spitex Aadorf, in der Aula des Schulhauses Löhracker begrüssen.
Unter dem Titel «Resilienz in jedem Alter – Innere Stärke für ein gutes Leben» zeigte die Referentin auf, wie Akzeptanz, Optimismus, starke Beziehungen und Selbstwirksamkeit dazu beitragen, den Alltag aktiv und positiv zu gestalten. Auf zu viel Theorie verzichtete sie dabei und bezog die Teilnehmenden immer wieder mit kurzen Übungen mit ein. Zu Beginn veranschaulichte Vogel-Engeli, was Resilienz bedeutet anhand bekannter Figuren wie Spiderman, Batman, Pippi Langstrumpf oder der roten Zora – alles Charaktere, die unterschiedliche Strategien nutzen, um schwierige Situationen zu bewältigen. Dazu gehöre etwa, zu sich selbst zu stehen, kreative Lösungen zu finden, humorvoll zu bleiben oder auch in belastenden Momenten fair zu handeln. «Als ehemalige Lehrerin in Aadorf ist mir die Aula vertraut», erzählte die erfahrene Coachin und Beraterin von respektvoll.ch unter anderem von sich. Während eines lockeren Fragespiels erfuhr sie dann auch Einiges über die Anwesenden. Im offenen Informationsaustausch schuf sie so eine vertrauensvolle Atmosphäre, bevor sie die nun aktivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Wahrnehmungs- und Entspannungsübung wieder in die Ruhe führte. «Entspannung im Alltag hilft, resilienter zu werden», betonte Vogel-Engeli.
In Krisen stärker werden
Resilienz, ursprünglich ein Begriff aus der Materialkunde, bedeutet Belastbarkeit, Flexibilität und die Fähigkeit, nach Rückschlägen wieder aufzustehen. Dazu zeigte die Referentin das «Stehaufmännchen» als Symbolbild: Es steht für Menschen, die aus Krisen unbeschadet oder sogar gestärkt hervorgehen.
Wesentlich für die innere Stärke seien gute Beziehungen, Freunde und Familie, die tragen, wenn die eigenen Kräfte nachlassen. Ebenso wichtig sei es, der weit verbreiteten Dauerbelastung entgegenzuwirken: «Zeit zur Regeneration stärkt unsere inneren Kräfte – und damit auch unsere Resilienz», erklärte sie. Ebenfalls von zentraler Bedeutung sei es, den Blick weg von Defiziten und hin zu den eigenen Stärken zu lenken – und sich nicht ständig zu vergleichen. Dies fördere Selbstvertrauen und erleichtere einen konstruktiven Umgang mit Herausforderungen. Optimismus und Selbstwirksamkeit nannte sie als weitere wirkungsvolle Voraussetzungen.
Krisen bieten gemäss der Referentin eine Chance, über sich hinauszuwachsen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Vier Wege zu mehr Resilienz hob sie in ihrem Referat besonders heraus: Akzeptieren, Fühlen, Orientieren und Verstehen.
Vor und nach der Pause, in der sich die Teilnehmenden bei einem Apéro austauschten, erklärte Vogel-Engeli die verwendeten Begriffe und vertiefte die Inhalte mit anschaulichen Beispielen sowie Übungen in Partner- und Gruppenarbeit.
BETTINA STICHER