Lagerfeuer, Grillstock und Cervelat

  22.02.2022 Elgg

Was braucht ein «Äschlibueb» um glücklich zu sein? Dies konnte einfach beantworten, wer der vierten Übung der Äschlikompanie im Humbergholz beiwohnte. Das Wohlwollen Petrus’ und einen Sondereinsatz des Hauptmanns Tim Langmeier und Oberleutnants Lian Colpi benötigte es dennoch, um den Nachmittag zum Erfolg werden zu lassen.

Stürmisch war es in der Nacht von Freitag auf SamStag. Deshalb war am Morgen die Durchführung der beliebten «Brätliübung» im Humbergholz aus Sicherheitsgründen ungewiss. Aber Petrus muss ein Äschlifreund sein, denn bis zum Mittag klarte das Wetter auf, der Wind liess nach und den kleinen wie grossen Buben stand einem unbeschwerten Grillplausch nichts im Weg. Pünktlich besammelte sich die über 100-köpfige Kompanie beim Werkgebäude und setzte sich kurz darauf in Richtung Schützenhaus in Bewegung.
Hauptmann Tim Langmeier befehligte dabei zum ersten Mal hoch zu Ross und die Kanoniere erhielten eine willkommene Pferdestärke zur Unterstützung beim Ziehen der Kanone. Die beiden Pferde Nirox und Etu stammen aus dem Reitstall Isliker in Oberseen, welcher mit Andrea Helbling in der Leitung seit Jahren für die Reitausbildung des Hauptmanns und Zurverfügungstellung geeigneter Pferde für den Äschli besorgt ist. Noch müssen sich allerdings der Hauptmann und Nirox etwas besser kennenlernen und Vertrauen ineinander fassen. «Es ist mein Ziel, am Äschli möglichst selbständig durch die Gassen zu reiten», meint Tim ehrgeizig und man glaubt ihm sofort, dass er es schaffen wird.

Wer macht den grössten Funken?

Ziel der einzelnen Chargen im Waldstück der Familie Lehmann oberhalb des Schützenhauses ist es jeweils, ein möglichst grosses Lagerfeuer zu entfachen. Der Übungsplatz glich einem Bienenhaus. Auf der Suche nach geeignetem Brennmaterial durchkämmten die Buben den Wald und trugen einiges für das Lagerfeuer zusammen. Bald schon rauchte es da und dort und die Funken konnten begutachtet werden. Wie schon in den vergangenen Jahren siegten bei diesem Wettbewerb die Soldaten. Aber was wäre ein Feuer ohne Grillstock, ein Stück Brot, einen feinen Cervelat und einen Becher voll köstlich dampfendem Äschlitee? Die 130 von der Metzgerei Würmli gestifteten Würste waren im Nu verteilt und auf die Stöcke gesteckt. Auf die Frage eines Armbrüstlers, wer denn die vielen Grillspiesse gemacht hätte, fand sich bald eine Antwort: Der Hauptmann und der Oberleutnant hatten tags zuvor unter kundiger Anleitung von Niklaus Kekeis und der Unterstützung von Forst Elgg die Arbeit im Wald auf sich genommen.
Trotz des fröhlichen Treibens vergassen die Kadermitglieder aber nicht, ihre Schützlinge auf den Äschli vorzubereiten. Soldanmelden und im Gleichschritt marschieren wurde geübt, das Stopfen der Kanone perfektioniert und die Jäger durften sich beim Luftgewehrschiessen messen. Für die meisten viel zu früh, hallte der Befehl zur Sammlung durch die Bäume. Gerne wären sie noch etwas geblieben. Aber im Wissen darum, dass die Kompanie beim Werkgebäude Formationen für den Äschli zu üben hat und zahlreiche Eltern auf ihre Kinder warten, musste der Hauptmann den Rückweg rechtzeitig ankündigen.

Nicht mehr lange bis zum grossen Tag

Bevor die Kompanie am kommenden Sonntag anlässlich ihrer letzten Übung Neu-Elgg einen Besuch abstatten wird, findet am Samstag der allseits beliebte Äschliball statt. Hierbei verbringen die Kadermitglieder, Pfeifer und Tambouren mit weiblicher Begleitung einen Abend in festlichem Rahmen. Ein von der Hauptmannfamilie organisiertes schmackhaftes Essen und ein Rahmenprogramm warten auf die Gäste.
Somit ist der Countdown bis zum Ereignis angelaufen. Der Äschli lebe hoch, hoch, hoch!

MARION ISLIKER


INFOBOX

Informationen zum Aschermittwoch wie der Tagesbefehl werden unter
www.aeschli-elgg.ch und in der «Elgger/Aadorfer Zeitung» rechtzeitig publiziert.


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