Lachen kann befreien
31.10.2023 Elgg, HagenbuchSeniorinnen und Senioren der Gemeinden Elgg und Hagenbuch hatten am Donnerstagnachmittag im Elgger Werkgebäude Gelegenheit, sich herrlich zu amüsieren. Alleinunterhalter «Schösu» zündete ein Feuerwerk an Witzen und faulen Sprüchen. Zwischendurch sang er ...
Seniorinnen und Senioren der Gemeinden Elgg und Hagenbuch hatten am Donnerstagnachmittag im Elgger Werkgebäude Gelegenheit, sich herrlich zu amüsieren. Alleinunterhalter «Schösu» zündete ein Feuerwerk an Witzen und faulen Sprüchen. Zwischendurch sang er auch ein paar Liedzeilen.
Rund 120 Personen im AHV-Alter konnte Sonja Lutz als Ortsvertreterin der Pro Senectute Elgg am Donnerstag im Werkgebäude Elgg zum Seniorennachmittag der Gemeinden Elgg und Hagenbuch begrüssen. Etwas weiter war der Weg für den Hauptdarsteller. Schösu, mit bürgerlichem Namen Josef Hafner, reiste aus dem luzernischen Entlebuch an, um die Gäste im gesetzteren Alter zu unterhalten. Schösu heisse er seit seiner Kindheit, es sei kein Künstlername, verriet er. «Ich bin seit Kindsbeinen Humorist, seit 30 Jahren professionell. Unterwegs bin ich in der ganzen Deutschschweiz. Ich absolvierte die Hochschule – 850 Meter über Meer, im dritten Stock.»
In Doppelfunktion war die Elgger Gemeindepräsidentin Ruth Büchi-Vögeli dabei. Einerseits als Behördenvertreterin, anderseits als Mitglied des Frauenvereins im Service. Sie hiess das Publikum auch im Namen des ebenfalls anwesenden Hagenbucher Amtskollegen Rolf Sturzenegger willkommen, derweil sich Barbara Russ freute, so viele Hagenbucher zu sehen. Sie ist Ortsvertreterin der Pro Senectute Hagenbuch.
Derbe Witze und leise Kritik
Nun war die Zeit reif für Schösu. «Ist ja schlimm für euch, nach drei hübschen Frauen einen adipösen Entlebucher anzuschauen», meinte dieser und forderte gleich zu einer kleinen «Aufwärmrunde» für Stimmbänder, Arme und Hände auf. «Alle sind mit guter Laune hier. Die beste Voraussetzung für einen vergnüglichen Nachmittag.» Während beinahe zwei Stunden unterhielt er mit träfen Sprüchen und teilweise derben Witzen. Ab und zu gab es auch einen Seitenhieb auf verschiedene Lebenssituationen. Wie etwa: «Langsam wird ja alles verboten. Sogar Hausfrau darf man nicht mehr sagen, das heisst jetzt Familienmanagerin.» Teilweise hatten seine Witze einen topaktuellen Bezug, beispielsweise auf die Parlamentswahlen vom letzten Wochenende.
Es ist selbstverständlich unmöglich, alle Witze nachzuerzählen, denn sie waren teilweise sehr kurz und folgten sich Schlag auf Schlag. Ein Muster: Empfiehlt eine Frau ihrer Nachbarin: «Du solltest dickere Gardinen anschaffen. Durch die dünnen Vorhänge habe ich dich beim Liebesspiel mit deinem Mann beobachtet.» Antwortete die andere Frau: «Ohne Gardinen hättest du gemerkt, dass es dein Mann war.» Manche seiner rüdigen Witze und Sprüche zielten direkt auf Menschen im Saal ab. «Wenn man Viagra online bestellt, erhält man als Geschenk ein kariertes Hemd dazu.» Im Publikum sassen doch einige Männer mit karierten Hemden. Huch!
Eine kleine Schweizerreise
Schösu nahm die Seniorinnen und Senioren mit auf eine kleine Reise durch die Schweiz. Er stimmte Lieder aus verschiedenen Kantonen an, begleitete sich dabei auf dem Heimwehkompressor (auch als Handorgel bekannt). Genauer gesagt, waren es nur kurze Fragmente von Liedern. Sogleich erzählte er eine Anekdote aus dem jeweiligen Kanton. Phänomenal, wie er dabei innert kürzester Zeit den Dialekt wechselte.
Beeindruckend auch die Einlage mit den Frauennamen. Er fragte mehrere Frauen im Publikum nach ihrem Vornamen und sang sogleich einen Vers, der sich darauf reimte. Das Publikum wurde aktiv miteinbezogen. Bei einem Appenzeller-Lied mussten einige Leute Kühe imitieren, andere Ziegen oder Hunde. Und ein Älpler musste auch noch her. Die vergnügten Anwesenden machten bereitwillig mit.
Zur Belohnung serviere der Frauenverein Elgg am Schluss Kaffee und Sturzwälderschwarte – «äxgüsi», Schwarzwäldertorte.
ALBERT BÜCHI