Kuriosität und Sinneserfahrung am Wegrand

  19.03.2022 Ettenhausen

Es mögen zuweilen kleine Dinge sein, die bei einem Spaziergang das Auge gefangen nehmen können. Zum Beispiel am Rainweg in Ettenhausen. Dort, an einer Gartenböschung, weckt eine besondere Wetterstation die Aufmerksamkeit von Passanten.

Lapidarer und einfacher als auf der angebrachten Tafel könnten die Wetterphänomene wohl nicht ausgedrückt werden. Die letzte Angabe allerdings hat es in sich: Sie mag dem aufmerksam Lesenden ein leichtes Schmunzeln entlocken, ihn allenfalls gar zum Nachdenken anregen. Beim genaueren Hinschauen und Hinhören fällt noch anderes auf: Es kreucht und fleucht im Untergehölz. Insekten, Käfer und ein Kohlweissling sind auf der Suche nach Nahrung, derweil zwei Meisen aufgeschreckt davonfliegen. Privatgärten sind schliesslich auch ein Refugium für Bienen, Hummeln und ein beliebter Hort für allerlei Singvögel, sofern auf eine gewisse Biodiversität Wert gelegt wird, wie dies in vielen öffentlichen und privaten Gärten der Fall ist.

Gegensätzliche Empfindungen

Weniger zum Schmunzeln, aber zum Nachdenken anregend, entpuppt sich weiter östlich davon eine kleine Wanderung. Diese führt über Wiesen, Felder, Fluren und darauf durch den Wald. Orte, wo ebenfalls Sinneserfahrungen der unterschiedlichsten Art gemacht werden können. Speziell im Frühjahr sind derlei Aufenthalte in der blühenden Natur sozusagen Balsam für die Seele. Weniger der Fall ist diese Wahrnehmung im Bereich, wo intensive Landwirtschaft gepflegt wird. Bestellte Felder, Äcker und Wiesen, wo kein Baum die Bearbeitung hindert, öffnen den Blick in die Weite. Deutlich sind die Streifen von ausgetragener Jauche zu erkennen. Singvögel und Kleinlebewesen finden da kaum Nahrung. Hie und da ist nur ein Gekrächze von Krähen zu hören, während ein Milan in luftiger Höhe seine einsamen Kreise zieht. Da eine Ausgleichsfläche und dort ein kleines Sumpfgebiet kontrastieren zur vorhandenen Eintönigkeit. Diese schwindet jedoch wieder, sobald der nahe Waldrand erreicht ist. Ein Konzert von unterschiedlichen Vogelstimmen dringt jetzt an das Ohr. Für Ornithologen wohl nicht schwer, die Spezies auszumachen. Ganz im Unterschied zu den Laien, für die eine Bestimmung frustrierend sein kann. Wer sich akustisch näher mit den Vogellauten beschäftigen möchte, dem sei empfohlen, mit dem «Twittli Vogelstimmen Lerntrainer» zu üben. Diese Lernapp ist aufgeschaltet via birds.bieripart.ch

KURT LICHTENSTEIGER


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