Künstler von heute – Helden von morgen
28.02.2023 ElggGrinsende Jugendliche, gespannte Erwachsene und hervorragende Kunstwerke – zum zweiten Mal verleihte die Spenglerei Schnyder AG acht ipads an Schülerinnen und Schüler, die so einiges mehr draufhaben, als ihnen der Ruf der Z-Generation nachsagt.
Das ...
Grinsende Jugendliche, gespannte Erwachsene und hervorragende Kunstwerke – zum zweiten Mal verleihte die Spenglerei Schnyder AG acht ipads an Schülerinnen und Schüler, die so einiges mehr draufhaben, als ihnen der Ruf der Z-Generation nachsagt.
Das Sitzungszimmer der Elgger Spenglerei war am SamStagmorgen gut gefüllt, als Valentin Schnyder die gute Neuigkeit verkündete: Die acht anwesenden Jugendlichen, die zum Teil in Begleitung ihrer Eltern erschienen sind, dürfen alle ein ipad in Empfang nehmen. Und das keinesfalls ohne Grund. Im Gegenteil: Die Jugendlichen lösten die ihnen gestellte Aufgabe mit einer Klasse, die sogar Schnyder und all die anderen Bewertenden in helle Begeisterung versetzte.
Aufgabe und Auswertung
Acht Tage vor der Aadorfer Tischmesse reiste Valentin Schnyder durch die ganze Region und verteilt in den Schulen Eschlikon, Elgg, Aadorf, Dussnang, Bichelsee/Balterswil und Münchwilen jeweils an die 2. Oberstufenklassen ein Aluschild. Aufgabe: Die Schüler sollen daraus ein Kunstwerk machen. Genutzt werden durften alle denkbaren Hilfsmittel und Materialien. Einige mutige Schülerinnen werkelten sogar in der Spenglerei selbst an ihrem Projekt. An der Tischmesse (diese Zeitung berichtete) wurden die Objekte schliesslich abgegeben und an Schnyders Stand dem Publikum präsentiert. Sehr zur Begeisterung der Lehrerinnen, Besucher und anderen Standbesitzer, die über die Werke nur staunen konnten. In der Tat leisteten die Jugendlichen einiges: Klaviere, Heizöfen, Uhren und sogar ganze Fussballstadien entstanden in dieser kurzen Zeit. Bei der Wertung musste also eine fachkundige Jury hinzugezogen werden. Lehrer, Besucherinnen der Tischmesse und schliesslich auch die Mitarbeiter der Firma Schnyder befassten sich mit den Stücken und vergaben Punkte für die besten Werke. So kristallisierten sich schliesslich acht Gewinnerinnen aus der Menge hervor, die schlussendlich – statt der nur drei geplanten – alle ein neues ipad erhielten. Valentin Schnyder meinte nach der Preisverleihung: «Eigentlich hätten noch so viele andere Schüler ein iPad verdient. Irgendwann mussten wir dann aber eben doch einen Schlussstrich ziehen.»
Handwerk hat goldenen Boden
Per E-Mail wurden die Schülerinnen schliesslich über ihr Glück informiert und auf den 25. Februar nach Elgg eingeladen, wo die Preisverleihung anstand. Die gespannten Jugendlichen setzten sich alle um einen Tisch ins Sitzungszimmer und nahmen die neuen iPads erfreut in Empfang. Valentin Schnyder nutzte sogleich ihr Erscheinen für ein bisschen Werbung für seinen Beruf. Begeistert zeigte er ihnen ein paar eigene Projekte und öffnete den Schülern damit auch den Horizont für die vielen handwerklichen Berufe.
«Das Rasterdenken des armen, schwitzenden Handwerkers und des noblen, reichen Kaufmanns oder Wissenschaftlers muss verschwinden. In der Schweiz haben viele – egal in welcher Branche sie arbeiten – einen sehr hohen Lebensstandard und Aufstiegsmöglichkeiten. Handwerk hat goldenen Boden und wird immer ein gesuchter Beruf sein und bleiben. Der brotlose ‹Chrampfer› ist ein Märchen von gestern», meinte Schnyder. Weiter erzählte er: «Mir tun die Leute leid, die jeden Tag in einem geschlossenen Büro arbeiten müssen. Bereits beim Pendeln und danach bei der Arbeit haben sie kaum Kontakt mit anderen Menschen und können sich auch selten während dem Arbeiten live und in Ton mit anderen austauschen.» Es sei kein Wunder, dass man da die Freude am Arbeiten verliere. Das sei im Handwerksberuf ganz anders. Natürlich gäbe es auch einmal schlechtes Wetter. Aber dann bleibe ja immer noch die Gewissheit, dass die Sonne bald wieder mit der vollen Strahlkraft scheine.
Die Schülerinnen und Eltern jedenfalls, gingen mit vielen frischen eindrücken und einem neuen iPad in der Tasche nach Hause. Und wer weiss, vielleicht begrüssen wir ja bald einmal ein paar dieser Jugendlichen vor der Tür, wenn sie dafür sorgen, dass unsere Häuser auch in den nächsten 400 Jahren vor Wassereinbrüchen gewahrt und für die Zukunft gewappnet werden. Wie echte Helden eben.
ANDREA SCHNYDER