Ohne grosses Aufsehen ist die Gemeinde Elgg um ein Sportangebot reicher geworden. Das neue System nennt sich Boxup.
Vielleicht hat es der eine oder die andere bereits gesehen: Beim Elgger Sportplatz im See, gleich hinter der Speakerkabine, steht seit Kurzem eine ...
Ohne grosses Aufsehen ist die Gemeinde Elgg um ein Sportangebot reicher geworden. Das neue System nennt sich Boxup.
Vielleicht hat es der eine oder die andere bereits gesehen: Beim Elgger Sportplatz im See, gleich hinter der Speakerkabine, steht seit Kurzem eine grössere, blaue Kiste mit insgesamt acht verschiedenen Fächern. Hinter jedem der Türchen warten unterschiedliche Gerätschaften: Material zum Jonglieren, Skateboard, Fussball, Slackline und anderes mehr. Auch ein Fach für Kleinkinder mit «Sachen zum Sändele» ist vorhanden.
Die Kiste nennt sich ganz modern «Boxup», und die Macher beschreiben ihre Idee hinter dem System so: «Boxup setzt sich für die Förderung der Bewegung in der Bevölkerung ein, indem es ein innovatives und autonomes System zur Bereitstellung von Sport- und Freizeitgeräten anbietet.» Man ziele darauf ab, körperliche, sportliche und Freizeitaktivitäten für ein breites Publikum zu fördern. Für das Ausleihen wird keinerlei Gebühr fällig – die Anwendung ist kostenlos.
Und so funktioniert’s
Im Prinzip handelt es sich also um ein Verleihsystem. Vor der Nutzung ist es nötig, die Boxup-App auf das Handy herunterzuladen. Mit dieser kann man anschliessend die verschlossenen Fächer der blauen Kiste öffnen. So ist klar hinterlegt, wer welches Material entnimmt. Die verfügbaren Sport- und Spielgeräte können für maximal drei aufeinanderfolgende Stunden benutzt werden.
Wenn man seine Aktivitäten abgeschlossen hat, wählt man das Fach mittels Handy-App einfach erneut an. Das Türchen öffnet sich, und man legt das Leihmaterial zurück. Abschliessend noch ein Foto machen und sich in der App abmelden – schon ist der Vorgang beendet.
Vorerst nur zur Miete
Bis auf Weiteres hat die Gemeinde Elgg das Boxup-System für ein Jahr gemietet. Im Angebot enthalten sind praktisch sämtliche Serviceleistungen rund um den Betrieb, wie zum Beispiel der technische Support oder der Austausch beschädigter Spiel- und Sportgeräte. Nach der Testphase wird – unter anderem anhand der Nutzerzahlen – entschieden, ob man es für die Gemeinde kauft.
Gemeinderätin Stephanie Hugentobler und die Bereichsleiterin Forst der Gemeinde Elgg, Evelyne Küpfer, finden die Idee toll. «Leute gehen nach draussen und werden an der frischen Luft aktiv. Durch die Leihe muss nicht immer jede Familie alles kaufen beziehungsweise besitzen, und es bietet die Möglichkeit, Verschiedenes auszuprobieren», begründet Küpfer.
Schweizweit schon über 100 Boxup-Stationen
So futuristisch es auch scheint: Ganz neu ist das Angebot nicht. Die Stadt Winterthur beispielsweise hat bereits im Frühling des vergangenen Jahres am Sportpark Deutweg sowie beim Eulachpark je ein Boxup-Verleihsystem in Betrieb genommen.
Das Unternehmen Boxup gibt es sogar bereits seit 2017. Dahinter stehen Frank Rouiller und Florian Voumard, damals noch Studenten, heute Geschäftsleiter ihrer eigenen Firma. Sitz der Firma ist in Renens im Kanton Waadt. Die Idee beziehungsweise das Produkt ist also «Swiss made». Inzwischen umfasst das Boxup-Netzwerk über 100 Stationen, vor allem in der Schweiz, Frankreich und Irland.
MELANIE HENNE-ISSING
App und weitere Informationen unter www.boxup.app/de/