«Kompanie vorwärts, marsch»
26.02.2022 Elgg«Hängt an die Gewehre, schultert die Lanzen, schultert die Armbrust, rechts um, Kompanie vorwärts, marsch!» Am 2. März um 4 Uhr ist es endlich wieder so weit: Der Kanonenschuss lässt die Häuser in den Elgger Gassen erzittern und läutet damit den Äschli 2022 ein – dies nach einem Jahr Unterbruch.
Nachdem die bundesrätlichen Massnahmen fast komplett aufgehoben wurden, darf er endlich wieder zelebriert werden: der Äschli. Im vorletzten Jahr noch knapp an einer Absage vorbeigeschrammt, im vergangenen der Corona-Krise zum Opfer gefallen, ist der Traditionsanlass wieder zurück – und das freut Buben, Gesellschaft und Fans einerlei.
Die Erleichterung steht auch dem Präsidenten der Aschermittwochgesellschaft, Toni Rebsamen, ins Gesicht geschrieben: «Wir sind absolut happy, dass wir den ‹Äschlibuebe› wieder einen Umzug und vor allem auch die Übungen bieten können. Das stand für uns von Beginn an im Zentrum, weshalb wir im Dezember auch den Entscheid fällten, den Äschli 2022 so normal wie möglich durchzuführen.» Der Vorstand habe gehofft, dass vor allem die Programmpunkte unter freiem Himmel möglich sein würden. Abgesehen davon, dass man an jeder Übung so viele krankheitsbedingte Abwesenheiten wie noch nie in der Kompanie hatte, sei das auch ganz gut gelungen.
Eine wesentlich aufwendigere Vorbereitung
Dass es nun zu einem Äschli 2022 kommt, ist auch unter Berücksichtigung der Massnahmenaufhebung nicht selbstverständlich. Dazu Toni Rebsamen: «Die ganze Vorbereitung war wesentlich aufwendiger und wir mussten immer wieder abwarten, was denn nun am Äschli gilt und was nicht. Das führte zu einigen zusätzlichen Sitzungen.» Gespräche hätten obendrein auch mit den Vereinen, die nach dem Zapfenstreich Events für den Abendanlass organisieren, geführt werden müssen. Es sei bereits ein Testzentrum ausgerichtet worden und man habe sich Gedanken gemacht, wie die ganzen 2G/2G+/3G-Regeln gemeinsam umgesetzt werden könnten. «Seit gut einer Woche wissen wir nun, dass wir auf all das verzichten dürfen», atmet Rebsamen erleichtert auf.
Nun, da die Eventualitäten gänzlich entfallen, sei auch die Stimmung entspannter. Man sei ebenfalls froh darüber, dass die Massnahmen bereits zwei Wochen vor dem Äschli aufgehoben wurden, denn dadurch könne man sich bis zum Elgger Feiertag schon etwas daran gewöhnen. Und das Tollste an der ganzen Sache ist natürlich: Es gibt das volle Programm ohne Einschränkungen. Vor noch nicht einmal zwei Wochen sah das noch anders aus, sagt der Präsident: «Für uns wäre vor allem der Zapfenstreich ein grosses Problem gewesen, da wir ziemlich sicher mit mehr als 300 Personen rechnen und somit den Zutritt hätten kontrollieren müssen. Die restlichen Programmpunkte wären mit den geltenden Massnahmen (wohl vor allem 2G+ für alles in Innenräumen) und etwas Mehraufwand machbar gewesen.»
Heute sehen also alle Beteiligten einem traditionellen Äschli entgegen, welcher wie gewohnt stattfinden wird. Und dafür wurde in den letzten Wochen wacker geübt. Nach der Kaderübung vom 9. Januar wurde die Kompanie eine Woche später eingekleidet und ausgerüstet. Nachdem man die Marschierfähigkeit auf die Probe stellte, ging es ans Schiessen, soldanmelden, Trommeln, Pfeifen und so weiter, bevor schliesslich morgen an der abschliessenden Übung noch der letzte Feinschliff geholt wird.
«Hauptmann Tim Langmeier und seine Kompanie sind dank den fünf erfolgreichen Übungen bestens auf den grossen Tag vorbereitet. Nachdem wir im letzten Jahr fast gänzlich auf den Äschli verzichten mussten, steht nun wieder ein normaler und gleichzeitig wohl doch ganz spezieller Anlass vor der Tür. Die Kompanie und natürlich auch der Vorstand würden sich über viele Zuschauer in den Gassen freuen», so Toni Rebsamen abschliessend im Namen aller Beteiligten.
RENÉ FISCHER
PROGRAMM
Den Tagesbefehl mit allen Programmpunkten finden sie auf Seite 4 dieser Ausgabe und natürlich jederzeit unter: www.aeschli-elgg.ch