Kurz vor Schuljahresbeginn 2023/24 konnten von den über 18’200 Lehrpersonen- und Schulleitungsstellen in der Zürcher Volksschule bis auf 46 alle besetzt werden. Keine offenen Stellen vermelden die Schulen in Elgg und Hagenbuch.
Diesen Sommer starten ...
Kurz vor Schuljahresbeginn 2023/24 konnten von den über 18’200 Lehrpersonen- und Schulleitungsstellen in der Zürcher Volksschule bis auf 46 alle besetzt werden. Keine offenen Stellen vermelden die Schulen in Elgg und Hagenbuch.
Diesen Sommer starten gemäss aktuellen Prognosen der Bildungsstatistik 15’106 Kinder ihre schulische Laufbahn mit dem Eintritt in den Kindergarten. Im Schuljahr 2023/24 wird es an der Zürcher Volksschule voraussichtlich 8108 Schulklassen mit 160’416 Kindern geben – das sind rund 2900 mehr als im Vorjahr.
Wie Co-Schulleiter Martin Wechner vermeldet, starten in der Primarschule Elgg über die ganze Gemeinde gesehen plus/minus gleich viele Schülerinnen und Schüler ins neue Schuljahr. Das gilt auch für die Sekundarschule, wie deren neuer Schulleiter Urs Schöttli mitteilt: «Die Anzahl der Drittklässler, welche die Sek vor den Sommerferien verliessen, entspricht ziemlich genau derjenigen der neu eintretenden Erstklässler.» Etwas anders die Situation an der Primarschule Hagenbuch, welche gemäss Schulleiter Jürg Frei einen Anstieg zu verzeichnen hat. Am Montag sind 110 Kinder am Start, während die Zahlen in den vergangenen Jahren immer knapp unter 100 lagen. Neue Klassen mussten deswegen aber nicht geschaffen werden, was auch für die beiden Schulgemeinden in Elgg gilt.
Bedarf an zusätzlichen Lehrpersonen hoch
Laut Bildungsdirektion ist der Bedarf an zusätzlichen Lehrerinnen und Lehrern kantonsweit weiterhin hoch. Eine Woche vor Schulbeginn seien noch 46 offene Stellen ausgeschrieben, darunter drei mit Klassenverantwortung. Das entspricht 0,25 Prozent der kantonalen Anstellungen an der Volksschule.
Die diesbezügliche Situation der beiden Elgger Schulgemeinden ist hingegen relativ entspannt: In beiden konnten alle Stellen besetzt werden. Die Primarschule kommt laut Martin Wechner auch ohne zusätzliches Lehrpersonal aus. Nicht absolut kann Urs Schöttli diese Frage beantworten, «da wir mit dem Lernwerk ein neues Pilotprojekt starten, wo ein Team aus drei Lehrpersonen arbeitet». Gesamthaft gesehen benötigt man aber rein netto nicht mehr als letztes Schuljahr.
Auch die Primarschule Hagenbuch konnte alle Stellen belegen. Zusätzliche Lehrpersonen braucht es trotz gestiegener Schülerzahlen nicht, wie Jürg Frei bestätigt.
Verschiedene unterstützende Massnahmen
Gemäss Bildungsdirektion stünden den Gemeinden für die Besetzung noch offener Stellen verschiedene Massnahmen wie Vikariate, Anpassung der Klassenbildung, Erhöhung des Beschäftigungsgrades von Lehrpersonen oder der Einsatz von geeigneten Personen ohne anerkanntes oder abgeschlossenes Lehrdiplom zur Verfügung.
Wie Martin Wechner mitteilt, besitzen an der Primarschule Elgg alle Lehrkräfte ein entsprechendes Diplom. Das gilt auch für die Sekundarschule, wobei gemäss Urs Schöttli deren drei noch daran sind, ihr Studium abzuschliessen. Für laufende Stellvertretungen wegen Mutterschaftsurlaub mussten laut Jürg Frei auch in Hagenbuch zwei Lehrpersonen in Ausbildung angestellt werden.
Studierende der Pädagogischen Hochschule Zürich im Bereich Primarstufe haben unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit, bereits während des Studiums mit einem Pensum von 30 bis 60 Prozent in den Lehrberuf einzusteigen. So stehen den Volksschulen junge Lehrpersonen zur Verfügung, die kleine Pensen übernehmen können. Der Mangel an Fachkräften zeigt sich auch im Schulfeld. Die Besetzung der offenen Stellen war für viele Gemeinden einmal mehr sehr anspruchsvoll. Die Bildungsdirektion ist aber dank der verschiedenen Massnahmen zuversichtlich, dass es auch dieses Jahr gelingen wird, für alle Klassen Lehrpersonen zu finden.
RENÉ FISCHER