Jung gebliebener Glaube
07.05.2022 RegionViele Menschen hatten als Kinder eine positive und bereichernde Erfahrung mit Kirche und Religion. Sie hörten in der Sonntagsschule/Religionsunterricht von Noah und der Arche. In Kinderlagern oder -tagen waren sie unterwegs wie Mose mit seinem Volk oder spielten im Krippenspiel die Weihnachtsgeschichte mit.
Farbig und wuselig blieben die Familien-Gottesdienste als schöne Erinnerung tief im Herzen gespeichert. Im Religionsunterricht wurde Jesus vorgestellt, später erste Diskussionen: Kann das wahr sein? Muss ich das glauben, um glauben zu können? Oft bleibt der Glaube an diesen Fragen hängen im «jungen», kindlichen Glauben. Kinder hören diese Geschichten, staunen und nehmen sie unhinterfragt mit in ihre Welt. Eine Geschichte wie die der Himmelfahrt Christi passt, die Erschaffung der Welt, die Begegnung Jesu mit Zachäus.
Im Laufe der Entwicklung passt diese Glaubenswelt nicht mehr in die moderne Wirklichkeit. Doch der Schritt zum Glauben im Erwachsenenalter gelingt nicht automatisch, oder kommt zu kurz. Weil andere Themen wichtiger scheinen oder manche damit allein gelassen werden nach der langen Zeit der Begleitung im Religionsunterricht, der Konfirmation. Viele bleiben bei den Zweifeln und Anfragen stehen. Die Konsequenz: Mit gesundem Menschenverstand scheint Glauben nicht vereinbar und damit gärt die unreife Frucht des Glaubens irgendwo in einer Ecke dahin. Zu geniessen ist sie nicht mehr, zur Lebensbewältigung taugt sie erst recht nicht. Wer will schon den Verstand abgeben, um zu glauben? Es gibt einen (erwachsenen) Glauben, wenn die biblischen Geschichten «mitwachsen», sich in mit späteren Fragen und Lebensphasen verflechten.
Ein ökumenisches Angebot nach den Sommerferien kann eine Gelegenheit sein, sich mit Menschen in verschiedenen Lebensphasen und mit biblischen Geschichten auszutauschen. Was dieser «erwachsene» Glaube heute zur Geschichte der Arche Noah sagt. Die eigene Lebenserfahrung neu mit diesen biblischen Erzählungen verbinden, wo der Faden abgerissen oder ausgefranst ist. Die Termine mit Angabe der biblischen Geschichte wird auf der Website sowie in dieser Zeitung publiziert, die Teilnahme ist natürlich nicht verpflichtend und offen für alle Religionen.
PFRN. SONJA ZRYD, EVANG.-REF.
KIRCHGEMEINDE EULACHTAL