Jeans liegen immer im Trend
11.03.2023 AadorfTragen Sie gerade eine Hose aus Denimstoff? Falls nicht, liegt bestimmt ein Modell davon im Kleiderschrank. Der American Drugstore brachte die blaue Kulthose in den 90ern in die Ostschweiz und galt landesweit als einer der Vorreiter im Jeansgeschäft.
Eine Jeans ist ...
Tragen Sie gerade eine Hose aus Denimstoff? Falls nicht, liegt bestimmt ein Modell davon im Kleiderschrank. Der American Drugstore brachte die blaue Kulthose in den 90ern in die Ostschweiz und galt landesweit als einer der Vorreiter im Jeansgeschäft.
Eine Jeans ist so gut wie nie out. Und das seit fast 150 Jahren. Für gewöhnlich besteht die Kulthose aus blauer, 100-prozentiger Baumwolle. Keine andere Beinbekleidung konnte sich über einen so langen Zeitraum in der Mode behaupten. Über die Jahre hinweg mochte sie die Menschheit zunehmend elastischer. Ihr Ursprung liegt trotz ihrer englischen Bezeichnung nicht in den USA, sondern im italienischen Genua. Die französische Stadtbezeichnung (Gênes) etablierte sich zum amerikanischen Wort Jeans. Der Begriff Denim entstand ebenfalls ziemlich simpel: In einer südfranzösischen Stadt wurde ein robustes Baumwoll-/ Hanffasergewebe erfunden. Der Stoff aus Nîmes (Serge de Nîmes) wurde von den Amerikanern lediglich zu Denim gekürzt.
Doch die Jeanshose wurde erst im Jahr 1873 von Levis Strauss und Jacob Davis, die offiziellen Gründervater des Kleidungsstücks, zum Patent angemeldet. Der Franzose Strauss wanderte 26 Jahre davor in die Staaten ein und fertigte Arbeitskleidung für Goldgräber an. Dafür verwendete er das robuste Gewebe aus Nîmes. Die Idee, Hosen mit Nieten zu verstärken, hatte der Schneider Davis. Da ihm das Geld für eine Patentanmeldung fehlte, wandte er sich an den französischen Händler. Zum ersten Mal, nämlich 1872, wurden Hosen mit Nieten versehen. Die allererste Jeans kam am 20. Mai 1873 auf den Markt.
Das Aadorfer Fachgeschäft war das erste der Ostschweiz, das seit 1991 Jeans im grossen Stil vertreibt. Geschäftsinhaberin Brigitte Bühler etablierte zusammen mit ihrem Lebenspartner die ersten American-Drugstore-Geschäfte in der Region. Die Filiale in Aadorf kümmert sich um die komplette Warenannahme dreier Geschäfte in Frauenfeld, Kreuzlingen und Amriswil. Als die gebürtige Elggerin ins Hosenbusiness einstieg, lagen breite und tiefgeschnittene Hosen voll im Trend. Der Klassiker, die gerade Linie des Levis-501-Modells, lag aber schon damals griffbereit.
Der blaue Denimstoff, den alle kennen und lieben
Hosen werden heute nicht mehr von einer spezifischen Gruppe getragen. Doch das war nicht immer so. Im Mittelalter waren Röcke bei Rittern sowie auch Bauern durchaus gängig. Hosen schienen von Beginn an eher ein männliches Kleidungsstück zu sein. Vermutlich, weil sie beim Reiten praktischer und meist Männer auf Pferden unterwegs waren. In manchen Kulturen gingen sie alles andere als ein Statussymbol durch. Bereits die alten Römer empfanden sie sogar für beide Geschlechter als Barbarenbekleidung. Hosen tragende Frauen bezeichnete man bis in die 1970er als unschick. Wurden sie damit gesehen, verwies man sie in manchen Kreisen sogar aus dem Raum. Modetrends kommen und gehen. Glücklicherweise haben sich die Meinungen dazu geändert. Wahrscheinlich rückten Ikonen wie James Dean, Marylin Monroe oder Elvis Presley die Jeans erstmals in ein besseres Licht. Komplett aus den Kleiderschränken verschwinden wird sie wohl nie. Die 501-Hose liegt heute zwar höher am Bund, vermehrt wird aber wieder nach tiefer sitzenden Jeans gegriffen. Es ist auch nicht mehr so, dass im Dresscode einer Bank Denimstoffverbote gelten. Somit hat sich die Jeans in jeder Nische etabliert.
Ein Dankeschön an die Treue
Ihr Erfolg ist unumstritten, da sie schlichtweg mit allem kombiniert werden kann. Bei Geschäftsinhaberin Brigitte Bühler darf etwas allerdings nicht fehlen: «Ohne Gürtel fühle ich mich einfach nicht komplett angezogen.» Dunkelblaue Versionen sind zeitlos und werden immer gerne gekauft. Auch die Schuhindustrie passt sich den Hosentrends laufend an. Absätze werden mal kürzer, mal länger, je nachdem wie der Hosenbund gerade fällt.
Die Suche nach der perfekt sitzenden Jeans kann frustrieren. EinE stretchige darf zu Beginn gerne ein wenig zu eng anliegen. Nur in der Bauchregion sollte man sich von Anfang an wohlfühlen. «Meistens merkt man erst nach einer gewissen Tragezeit, ob sie wirklich gut sitzt», weiss die Jeansexpertin. Zur amerikanischen Grössentabelle können immer acht Grössen dazu gerechnet werden. So wird aus einer 28 die Konfektionsgrösse 36. Die ausländische Tabelle verfügt über Zwischennummern, welche Bühler genial findet: «Manchmal ist eine 38 zu klein und eine 40 zu gross. Eine Nummer dazwischen ist einfach praktisch.»
Das Ziel des Aadorfer Fachgeschäfts lautet, den regionalen Anwohnern ein Bekleidungsfachgeschäft für die persönliche Beratung anbieten zu können und damit Fahrten in die nächste Stadt zu vermeiden. Die Geschäftsführerin möchte sich bei ihrer Kundschaft bedanken: «Einen grossen Dank an unsere langjährigen Kunden. Es ist schön zu sehen, dass Leute vor Ort und regional einkaufen. Jeder ist herzlich zu unserem Apéro heute in zwei Wochen eingeladen.»
JULIA MANTEL
Dankeschön-Apéro
WANN: Samstag, 25. März
WO: American Drugstore,
Hauptstrasse 27, Aadorf