Im Winter sicher auf der Strasse unterwegs
18.10.2025Winterreifen montieren hat nicht zwingend etwas mit Schnee zu tun. Sobald es schneit, ist es eigentlich zu spät. Grundsätzlich geht es um die kalten Temperaturen und die vermehrte Nässe, die ab Herbst vorherrscht. Der TCS empfiehlt die Faustregel O bis O, also Oktober bis Ostern. ...
Winterreifen montieren hat nicht zwingend etwas mit Schnee zu tun. Sobald es schneit, ist es eigentlich zu spät. Grundsätzlich geht es um die kalten Temperaturen und die vermehrte Nässe, die ab Herbst vorherrscht. Der TCS empfiehlt die Faustregel O bis O, also Oktober bis Ostern. Je nach Region muss man sie aber auch bereits früher montieren oder im Frühling erst später wieder auf Sommerreifen wechseln.
Mehr Grip
Winterpneus verfügen über eine andere Gummimischung – sie sind weicher als Sommerreifen – und die Profilgestaltung ist auch anders. Darum eignen sie sich nicht nur für das Fahren bei Schnee, sondern wenn es glatt oder nass ist und bei tiefen Temperaturen. Auf rutschigen oder vereisten Strassen haben Winterpneus mehr Grip. So wird beispielsweise der Bremsweg mit Sommerreifen dann deutlich länger als mit Winterreifen. Winterreifen, die über weniger als die von uns empfohlener Profiltiefe von 4 Millimeter haben, sind ebenfalls gefährlich. Wenn es darum geht, Querkräfte zu übertragen, wie beispielsweise im Aquaplaning quer oder beim Nasshandling, können abgefahrene Reifen nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Leistung abrufen.
Obwohl es in der Schweiz kein Winterreifenpflicht gibt, muss wer wegen ungeeigneter Bereifung einen Unfall verursacht oder mitverursacht oder auch nur den Verkehr behindert, je nach Umständen mit einer Kürzung oder Rückforderung der Versicherungsleistungen rechnen. Zusätzlich kann es eine Busse wegen Grobfahrlässigkeit geben.
Kriterien für Elektroautos
Elektroautos unterscheiden sich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Diesel- oder Benzinmotor in der Technologie und Nutzung. Für ein E-Auto sollte der Reifen auch hier in jedem Fall verbrauchsarm sein. Weiter ist die Verschleissfestigkeit wichtig, da von Anfang an ein hohes, gleichmässiges Drehmoment im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen zur Verfügung steht. Für das leise fahrende Elektroauto achtet man ebenfalls mit Vorteil auf den Faktor Geräuschemission. Da Elektrofahrzeuge schwerer als Autos mit Verbrennungsmotor sind, sollte der Reifen zudem mehr Gewicht tragen können.
Auch das Alter des Pneus spielt eine Rolle
Bei Reifen, die älter als acht Jahre alt sind, besteht die Gefahr, dass sie nicht mehr die gleiche Leistung erbringen. Die Gummimischung härtet mit der Zeit aus und wird spröde. Dabei verschlechtern sich sämtliche sicherheitsrelevanten Eigenschaften eines Reifens. Das Herstellungsdatum von Reifen erkennt man anhand der vierstelligen, sogenannten DOT-Nummer, die auf dem Pneu angegeben ist. Die Zahl 25–17 bedeutet beispielsweise, dass ein Reifen in der 25-igsten Woche vom Jahr 2017 produziert worden ist.
Beim Kauf zu beachten
Der TCS empfiehlt keine Reifen zu kaufen die älter als 3 Jahre sind. Unabhängig vom Fahrzeug gilt: Bei der Reifenwahl ist das eigene Fahrverhalten ausschlaggebend.
Der TCS testet seit über 50 Jahren zusammen mit europäischen Partnern Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen. Dieses Jahr wurde das Portal tcs. ch/reifensuche lanciert. Darauf können Tausende von Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen von rund 40 Markenherstellern auf z.B. Fahrsicherheit, Treibstoffverbrauch, Geräusch und Nachhaltigkeit/Verschleiss verglichen werden. Wenn man Reifen kauft die dort mindestens die Note «empfehlenswert» erhalten haben, ist man auf der sicheren Seite. Sogenannte «Budgetreifen», sind beim diesjährigen Test übrigens alle durchgefallen.
Alternative Ganzjahresreifen
Ganzjahresreifen sind je nach Einsatzgebiet und Kilometerleistung eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung bei akzeptabler Sicherheit. Sie sind aber immer ein Kompromiss für Autofahrer. Wer nicht überdurchschnittlich viele Kilometer zurücklegt (nicht mehr als 25‘000 Kilometer im Jahr) und kaum auf schneebedeckter Unterlage unterwegs ist, kann allenfalls mit Ganzjahresreifen unterwegs sein. Vielfahrer oder auch Leute, die häufig im Winter auf schneebedeckter Fahrbahn unterwegs sind, sind hingegen mit saisonaler Bereifung besser bedient.
Und zum Schluss: Ganz gleich ob Front-, Heck- oder Allradantrieb – ein guter Pneu macht den Unterschied.
(TCS)

