Humor gehört zum Frauenverein
09.03.2024 AadorfEin reich befrachtetes Vereinsjahr liess die Vorstandsfrauen an ihre Grenzen stossen. Das laufende Aktivitätenprogramm wurde deshalb merklich gestutzt.
Die zum Nachtessen angemeldeten Gäste der katholischen Frauengemeinschaft (KFG) wurden mit einem feinen ...
Ein reich befrachtetes Vereinsjahr liess die Vorstandsfrauen an ihre Grenzen stossen. Das laufende Aktivitätenprogramm wurde deshalb merklich gestutzt.
Die zum Nachtessen angemeldeten Gäste der katholischen Frauengemeinschaft (KFG) wurden mit einem feinen italienischen Menü verwöhnt. Nach dem gemischten Salat durfte man sich am Spaghettibuffet eindecken und von den drei Saucen die passenden auslesen. Das schmeckte wirklich wie bei der Nonna und eine Dame mit italienischer Herkunft bezeugte, diese Saucen hätten merklich lange auf dem Feuer gestanden. Der Küchenchef in der Person Daniel Bachmanns konnte das denn auch schmunzelnd bestätigen.
Die liebevoll gedeckten Tische, die Servietten mit dem passenden Pastasujet und die Frühlingstulpen trugen zum italienisch angehauchten Ambiente bei. Und das Dessert im Glas kam als Tüpfelchen auf dem i daher, nämlich als Tiramisu. Da hatten die nachträglich eintreffenden Mitglieder doch wirklich etwas Feines verpasst.
Jetzt konnte Iwona Frei die Versammlung eröffnen. Als Teil des Leitungsteams konnte sie 104 Mitgliedsfrauen sowie unter anderen den Präses Daniel Bachmann und den Kirchgemeindepräsidenten Rolf Anliker willkommen heissen. Dann stellte sie als Zeichen der Zeit eine Standuhr auf den Tisch. Frei bezeichnete die vielen Teile, die für das Ticken der Uhr benötigt werden, als Sinnbild dafür, dass es für ihren Verein ohne die vielen Mitglieder, den Teilnehmenden an den Veranstaltungen, die Vorstandsfrauen sowie Helfer und Helferinnen an mannigfaltigen Anlässen nicht möglich sei, zu existieren. Deshalb sei es besonders schön, dass sie sechs neue Mitglieder mit einer Rose begrüssen könne und der Verein nun 195 Mitglieder zähle. Den verstorbenen Frauen wurde zur Erinnerung eine Schweigeminute gezollt.
Abgespecktes Programm mit knapp 20 Anlässen
Nun liess die zweite Person im Leitungsteam, Anita Mazenauer, das vergangene Jahr Revue passieren. Speziell erwähnt wurde der Tagesausflug zu den Fischer-Kerzen im luzernischen Root, verbunden mit der Besichtigung des Seleger-Moor-Parks in Rifferswil. Für die sportlichen Damen fand eine Plausch-Curling-Stunde auf der Eisbahn in Weinfelden und ein Minigolfturnier in Frauenfeld zur Auswahl. Anschaulich untermalten die Bilder im Hintergrund die vielen geselligen Unternehmungen im vergangenen Vereinsjahr. Der Vorstand kam für deren Organisation acht Mal zu einer Sitzung zusammen, denn 40 Veranstaltungen wurden mit mehr oder weniger Aufwand ausgeheckt, geplant und durchgeführt.
Dies war ein guter Grund dafür, dass das Programm etwas abgespeckt wurde. Die sieben Spaziergänge rund um Aadorf und monatlichen Müttergebete fielen dem Entscheid zum Opfer. Bei dieser Gelegenheit wurde die Schreibende für die Teilnahme bei den Müttergebeten bestens mit einer Rose gedankt. Sie wird diese Tradition, die seit über zehn Jahren in Aadorf praktiziert wird, einmal im Monat weiterführen. Die Daten werden im «Forum Kirche» publiziert. Mazenauer richtete dann ihren Dank an alle Frauen, die so treu mit der Teilnahme an den Angeboten die Solidarität mit dem Verein bezeugten.
Gutes Rechnungsergebnis und eine Vorstandsrochade
Die Kassierin Brigitte Brunner konnte eine positive Bilanz der Finanzen vorlegen, obwohl das Ergebnis des Suppentages noch nicht berücksichtigt war. Nach der Genehmigung durch die Versammlung gab Iwona Frei den Austritt Neri Müllers aus dem Vorstand bekannt. Zehn Jahre lang hat sie sich zur Verfügung gestellt und überall mitgeholfen, wo sie konnte. Zum Dank erhielt sie zu einem Präsent einen Gutschein ihres Wahlgeschäftes.
Dann blickte die Co-Präsidentin mit Sorge in die Zukunft. Anita Mazenauer will nach 30, sie selbst nach 20 Vereinsjahren das Zepter 2026 zurückgeben. Brigitte Brunner und Sandra Sidoli wollen etwas später ebenfalls den Vorstand verlassen. Alle waren mit Leib und Seele Vertreterinnen des Frauenvereins, hielten durch dick und dünn zusammen und hatten nebst viel Spass auch aufrichtige Anerkennung erhalten. Jetzt wäre es an der Zeit, neues Blut walten zu lassen. Sie richtete an die Anwesenden die eindringliche Bitte, sich um das Amt zu bewerben, damit eine 141 Jahre bestehende Gemeinschaft weitergeführt werden kann. Ganz herzlich bedankte sie sich bei der Küchenmannschaft, bestehend aus Michele Sax, Stephan Sieber und Markus Mazenauer, die unter der Ägide Daniel Bachmanns einen vorzüglichen Spaghettiplausch hergezaubert hatten. Sie durften sich eines lang andauernden Applauses erfreuen.
Dann brachte Präsident Rolf Anliker von der Kirchgemeinde Aadorf-Tänikon die besten Grüsse. Er freue sich, dass die Pfarrei einen solch tätigen Frauenverein aufweise und hoffe sehr, dass diese Tradition weiterleben könne. Deshalb richtete er den Appell an die anwesenden Frauen, sich doch den Eintritt in den Vorstand positiv zu überlegen. Auch Präses Bachmann war voll des Lobes für die grosse Präsenz der KFG im Pfarreileben und dankte für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit. Darauf wurde die versprochene Überraschung gleich mit dem Kaffee und Dessert aufgedeckt. Die spitzfindigen Frauen hatten im Vorfeld einen Witzvideo erstellt, der die Lachmuskeln überaus forderte. So fand die Versammlung einen krönenden Abschluss, wo sich vorher eine etwas gedrückte Stimmung ausbreiten wollte.
GERTRUD ULLRICH