Hoffnungsschimmer fürs Restaurant Bahnhöfli

  20.10.2022 Elgg

Ein paar Gastronomen versuchten, dem denkmalgeschützten Gebäude am Bahnhof Elgg neues Leben einzuhauchen. In dessen Garten würde es sich anbieten, ein kühles Helles zu geniessen und dabei auf einem Bildschirm Benzema beim Kicken zu beobachten. Durch Kamrul Kamruzzaman gar nicht mehr so realitätsfremd.

Viele Anwohner speisten bereits im schönen und denkmalgeschützten Gebäude mit den zahlreich grünen Fensterläden am Bahnhof. Nun fand das Restaurant Bahnhöfli seinen neuen Wirtschafter und ist wieder in Takt. Der erfahrene Gastronom, der sieben Jahre lang das Restaurant Halden in Aarau führte, eröffnet am 29. Oktober ganz offiziell sein Lokal und stellt sicher, dass Hungrige in der Bahnhofsgegend nicht nur auf den Dürüm ausweichen müssen. In und ums Gebäude rum ist bereits vieles in Planung. Auf dem Menü: traditionelle Schweizer- und italienische Kost. Diejenigen, die Abwechslung suchen, erfreuen sich bestimmt über die zwei weiteren Speisekarten im Haus: Ein Tagesmenü sowie eine saisonale Auswahl. Pizzafans kommen auch dieses Mal nicht zu kurz.
Ein filziger Tisch im Nebenzimmer soll für eine Runde verdauungsunterstützendes Billard herhalten. Der Garten bietet sich wie kein zweiter an am Bahnhof, für eine herrliche Sitzgelegenheit aufgebrezelt zu werden. Vielleicht kommt da ja bald ein Bildschirm zum «Tschute luege» hin. Doch zuerst einmal offeriert Kamrul Kamruzzaman am besagten Tag ein kostenloses Apéro von 15 bis 18 Uhr. Da bietet sich doch die Gelegenheit, den neuen und sympathischen Gastwirt im Städtchen zu begrüssen.

Schon ein «Elgger»

Wieso ein Bangladescher nicht bangladeschisch anbietet, ist ganz einfach: Es ist einfach nicht der Geschmack, den man hier kennt und mag. «Bangladeschisch kommt vielleicht in der Stadt gut an, aber nicht auf dem Land», meint Kamruzzaman, der sogar manches Rezept selbst schrieb. Zu seinem neuen Standort der Kulinarik meint er weiter: «Die Reinigungsarbeiten dauerten den ganzen September. Allein die Küche war eine Katastrophe. Es war verdreckt und überall lag Mehl. Die Geräte und das Licht funktionierten nicht.» Und auch rund ums Gebäude überliess man alles seinem Schicksal. Auf dem Platz wucherte der Dschungel fröhlich vor sich hin. «Nur Unkraut jäten nahm eine Woche in Anspruch. Doch all das war halb so schlimm, denn», erzählt der passionierte Koch, «ich war begeistert, wie flexibel und aufmerksam die Gemeinde Elgg mit mir zusammengearbeitet hat. Auch in der Ortschaft habe ich mich vor meiner Entscheidung umgesehen und wurde vom Städtchen in ihren Bann gezogen. Die Leute sind herzlich und der Ort ist heimelig. Ich bin neu in Elgg, kenne noch nichts und habe jetzt schon das Gefühl, zu Hause zu sein.» Jetzt muss nur noch das richtig Personal gefunden werden. Kamrul Kamruzzaman sucht noch dringend einen geeigneten Pizzaiolo sowie eine Küchenhilfe und einen Kellner oder eine Kellnerin. «Der Beruf ist meine Leidenschaft, ein Hobbykoch bin ich nicht. Ich brauche Leute, die ähnlich ticken und wissen, wie man arbeitet. Von der Zukunft erhoffe ich mir, dass mich die Leute in Elgg annehmen und sie sollen wissen, dass auch mit mir gemeckert werden darf, wenn etwas nicht gut war. Denn: Ich liebe Kritik. Nur davon kann ich profitieren.»

JULIA MANTEL


Öffnungszeiten

Mittwoch bis Freitag: 8.30 bis 14 Uhr, 16 bis 22 Uhr
Samstag und Sonntag: 11.30 bis 22 Uhr durchgehend

Montags und dienstags geschlossen (ab 20 Personen mit ReseRvation möglich)

Lieferdienst ab November
11.30 bis 13.30 Uhr
16.30 bis 21 Uhr


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