Die Erneuerungswahl von sechs Mitgliedern des Gemeinderates entbehrte nicht der Spannung. Für die Amtsperiode 2023 bis 2027 sind die Würfel gefallen. Ein zweiter Wahlgang ist damit obsolet.
Im Restaurant Heidelberg mussten sich die Kandidatinnen und Kandidaten ...
Die Erneuerungswahl von sechs Mitgliedern des Gemeinderates entbehrte nicht der Spannung. Für die Amtsperiode 2023 bis 2027 sind die Würfel gefallen. Ein zweiter Wahlgang ist damit obsolet.
Im Restaurant Heidelberg mussten sich die Kandidatinnen und Kandidaten über eine Stunde gedulden, bis Gemeindepräsident Matthias Küng die Wahlresultate verkünden konnte. Verständlich, denn das Wahlbüro hatte bei der doch erfreulichen Stimmbeteiligung und engen Ausmarchung alle Hände voll zu tun. Schliesslich sollten beim Gemeinderat 28 Stimmen über Sein und Nichtsein entscheiden.
Im Klartext heisst das: Von 6352 Stimmberechtigten gingen 2106 Wahlzettel ein, was einer Stimmbeteiligung von 33,15 Prozent entspricht. Bei einem absoluten Mehr von 879 Stimmen erreichten Monika Roost-Brunner, FDP (bisher) mit 1580 Stimmen, gefolgt von Stefan Mühlemann, SVP (bisher) mit 1389, die besten Resultate. Neue Gemeinderäte sind: Patrick Meyer (Die Mitte) 1250, Stefan Brunner (GLP) 1182, Michel Gehring, FDP 1136, und Lukas Kurmann, FDP 1053 Stimmen. Das absolute Mehr erreicht, aber ausgeschieden sind: Christian Götsch (Die Mitte) mit 1025 sowie Brigitte Gallucci-Widmer (SP) mit 982 Stimmen. Nicht gewählt wurde Marcel Schmidt (SVP) mit 716 Stimmen. Fürwahr eine enge Kiste.
Dass Gemeindepräsident Matthias Küng (Die Mitte) nichts zu befürchten hatte, war erwartet worden. Mit 1507 Stimmen wurde ihm für die nächsten vier Jahre das Vertrauen ausgesprochen. 309 Stimmen gingen ausserdem an Vereinzelte, wovon Vize Stefan Mühlemann über die Hälfte auf sich vereinigte. Bemerkenswert ist zudem, dass nun nur noch eine Frau, jedoch zwei aus dem Gartengewerbe im Gemeinderat vertreten sind.
In die Rechnungsprüfungskommission gewählt wurden: Barbara Zehnder (1500 Stimmen), Fabian Koch (1461), Dierk Schmid (1431), Monika Silipo-Huber (1405), Hildegard Rechsteiner (1367), Marc Rodel (1263), Christian Rusch (1111), derweil Michael Haldemann (926) als Überzähliger über die Klingen springen musste.
Angespannte Gefühlslagen
Zum Wahlapéro trafen sich die Protagonisten und Angehörigen nicht wie üblich im Gemeindezentrum. Dieses war infolge Aufräumungsarbeiten durch die «Krönung» noch nicht bezugsbereit. Bevor das Verdikt gesprochen wurde, herrschte am Versammlungsort eine angespannte und doch freundliche Stimmung. Zu seiner Gefühlslage angesprochen, meinte FDP-Präsident Roland Gabriel: «Für unsere Dreierkandidatur bin ich optimistisch. Ein zweiter Wahlgang ist aber durchaus möglich.» Mit seiner ersten Prognose durfte er dann recht behalten. Brigitte Gallucci, die einzige SP-Vertretung, sagte: «Ich bin optimistisch und nehme es locker. Was nun kommt, kann man eh nicht beeinflussen. Gewählt ist gewählt.» Eine Stunde später musste sie das negative Resultat zur Kenntnis nehmen. In Anbetracht der Ausgangslage dürfte dies kein allzu grosser Dämpfer gewesen sein. Eine süsse Überraschung erhielten im Übrigen alle, die sich dem Kampf gestellt und den Stimmberechtigten eine echte Auswahl geboten hatten. Auch dies verdient einen verbalen Dank.
KURT LICHTENSTEIGER