Im Interview mit Daniel Bachmann auf der Frontseite der Ausgabe vom 28. Juni sind zwei Fragen nicht vollständig abgedruckt worden. Hier die beiden Fragen und Antworten von Daniel Bachmann nochmals in voller Länge.
Was waren die positiven Momente, die Ihnen in Ihrem Amt in ...
Im Interview mit Daniel Bachmann auf der Frontseite der Ausgabe vom 28. Juni sind zwei Fragen nicht vollständig abgedruckt worden. Hier die beiden Fragen und Antworten von Daniel Bachmann nochmals in voller Länge.
Was waren die positiven Momente, die Ihnen in Ihrem Amt in Erinnerung geblieben sind?
Ich bin Seelsorger mit Leib und Seele. Und das, obwohl ich nie Theologie studieren und Priester werden wollte. Ursprünglich hatte ich angefangen, Medizin zu studieren. Seit 39 Jahren bin ich jetzt mit den Menschen unterwegs – ein Grossteil davon in dieser Gemeinde. Das ist wunderbar und faszinierend. Natürlich ist es so: Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Aber die überwältigende Mehrheit der Menschen hat mir viel zurückgegeben und mich auf meinem Weg bestätigt.
Was fiel Ihnen schwer?
Ich gehöre in die römisch-katholische Kirche und will auch dazugehören. Doch selbstverständlich wünsche auch ich mir Veränderungen. Für mich ist ganz klar, dass Frauen in der katholischen Kirche zu Weiheämtern zugelassen werden müssen, das geht gar nicht mehr anders. Auch der verpflichtende Zölibat für Priester sollte aufgehoben werden, jeder entscheidet seine Lebensform selber. Es gibt weder theologische noch biblische Gründe dafür. Das ist nur eine Tradition. Natürlich ist es schwierig, das in der Universalkirche umzusetzen. Einerseits ist diese grosse Vielfalt in einer weltumspannenden Gemeinschaft ein Vorteil. Gleichzeitig eine Herausforderung, weil in diesen Fragestellungen völlig unterschiedliche Meinungen vorherrschen. Es muss möglich sein, hier einen Konsens zu finden.
SARAH STUTTE