Heute mit Nicole Klein Fankhauser
19.03.2022 RegionAnlässlich der bevorstehenden Erneuerungswahlen interviewte die Soso Elgg ihre Kandidierenden für das Gemeinderatsamt. Heute stellt sich die bisherige Kandidatin Nicole Klein Fankhauser den Fragen:
NICOLE, DU BIST SEIT 2018 IM GEMEINDERAT, ZUSTÄNDIG FÜR DAS RESSORT HOCHBAU, PLANUNG UND HEIMATSCHUTZ. BLICKEN WIR KURZ ZURÜCK INS JAHR 2018. WELCHE ERINNERUNGEN, EINDRÜCKE, ANEKDOTEN KOMMEN DIR DAZU SPONTAN IN DEN SINN?
Kurz vor Legislaturende von Robert Bustini, meinem Amtsvorgänger, durfte ich schon an der Projektpräsentation der Wohnüberbauung Äntenschnabel dabei sein. Für diese vorgezogene Übergabe des Projekts bin ich sehr dankbar, denn genau zu jenem entscheidenden Zeitpunkt konnte die Gemeinde ins Projekt eingreifen und sehr wichtige Änderungen verlangen, auf die ich heute noch achte und deren Umsetzung fordere. Gleich zu Beginn meiner Amtszeit ging es weiter mit dem Grossprojekt Äntenschnabel, und auch der Campus in der Obermühle forderte unsere Aufmerksamkeit noch im gleichen Jahr. Solche Grossprojekte sind in Elgg eine Seltenheit und für die Verwaltung ein zusätzlicher grosser Kraftakt. Eigentlich wären die Alltagsaufgaben aus dem Bauamt alleine genug an Arbeit gewesen für das erste Jahr, aber die Fusion mit Hofstetten bedingt, dass Elgg die Bau- und Zonenordnung (BZO) und die Kommunalen Richtpläne bis dieses Jahr revidiert. Dazu brauchte es aber vorgängig das Räumliche Entwicklungskonzept, dessen Erarbeitung ich unverzüglich einleiten musste. Eine nicht alltägliche Aufgabe kam damit auf mich zu, die mir aber auch die Chance bot, mit der Bevölkerung an der strategischen Zukunft von Elgg zu arbeiten.
GAB ES BEI DER AMTSÜBERNAHME EINE EINFÜHRUNG DURCH DEN BAU- UND WERKSEKRETÄR DIETER UHLMANN?
Nein, leider konnte ich den ehemaligen Bau- und Werksekretär nie kennenlernen. Seine schwere Krankheit nahm ganz unerwartet schnell einen dramatischen Verlauf. Noch vor meinem Amtsantritt im Januar 2018 verstarb Dieter Uhlmann, weshalb ich bei Legislaturbeginn ein verwaistes Büro auf dem Amt antraf. Vom gleichen Schicksal war auch Hansruedi Miethlich betroffen, der ohne Werksekretär starten musste. Zum Glück leistete die Firma Ingesa sehr gute Arbeit und übernahm von heute auf morgen möglichst viele Arbeiten aus den Ressorts Bau und Werke. Erst ab Februar 2018 konnten wir im Bau- und Werksekretariat eine neue Person einführen.
DU FÜHLST DICH SICHTLICH WOHL IM AMT UND MEISTERST DIE STÄNDIG NEUEN HERAUSFORUNGEN.
Die Arbeiten im Ressort Bau, neu heisst es übrigens Planung und Bau, machen mir sehr viel Freude. Jedes Projekt und seine beteiligten Menschen stellen andere Herausforderungen ans Bauamt, und die Elgger Geschichte begleitet uns im Alltag fast täglich. Das macht es total spannend. Allerdings fordert der hochgetaktete Job viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft und manchmal auch eine dicke Haut. Bauentscheide gemäss gesetzlichen Vorgaben können sehr unbequem sein. Ein Gemeinderatsmandat ist einfach kein Eight-to-five-Job, was ich aber auch nicht suche.
WAS GEFÄLLT DIR SPEZIELL IM UMGANG MIT DER ELGGER BEVÖLKERUNG?
Das Persönliche. Man kennt sich beim Namen und begegnet sich auf der Strasse, in Läden, Restaurants und Vereinen. Durch die Kleinräumigkeit entstehen viel mehr Gelegenheiten, sich auszutauschen und bei der Elgger Bevölkerung genau hinzuhören. Ich glaube, in einer grossen Stadt wie Winterthur ist es schwieriger, als Politikerin den Puls der Bevölkerung zu spüren.
DAS DIR ZUGETEILTE RESSORT ENTSPRICHT DEINEM WERDEGANG. DU HAST NACH DER MATURA TYPUS C EINE KURZLEHRE ALS LANDSCHGÄRTNERIN ABSOLVIERT. DANN HAST DU TECHNIKUM (FACHHOCHSCHULE) IN RAPPERSWIL LANDSCHAFTSARCHITEKTUR STUDIERT. AN WAS ERINNERST DU DICH ZUERST, WENN DU ZURÜCKBLICKST?
Mein halbjähriges Praktikum in Berlin hat mich enorm beeindruckt. Die Stadt war damals, 1997, mit dem Umzug der Regierung eine einzige Baustelle. Die Aussenraumplanung war aber ebenso stark präsent wie die Architektur und Infrastrukturplanung. Deutschland ist diesbezüglich der Schweiz einige Jahre voraus.
Aus der Zeit als Angestellte in einem Planungsbüro sind mir die Umsetzung des Maschinenfabrik Oerlikon-Parks (ein grandioses Projekt übrigens) sowie das Projekt Sihlcity Zürich und die Allmend I-III in Zürich als Highlights in Erinnerung geblieben.
DU BRINGST GANZ KLAR DIE IDEALEN VORAUSSETZUNGEN AUS DEINEM BERUFSLEBEN FÜR DAS POLITISCHE AMT, RESSORT HOCHBAU, PLANUNG UND HEIMATSCHUTZ?
Genau, meine langjährige Berufserfahrung als Angestellte, aber auch als selbständige Planerin will ich weiterhin im Amt einbringen. Ebenso meine Lebenserfahrung als Ehefrau und Mutter von zwei jungen Männern (20- und 16-jährig) ist mir wichtig. Tagtäglich erwarten mich hier wie auch als Gemeinderätin Herausforderungen und Entscheidungen, die nicht nur mit dem Bereich Bau zu tun haben. Und schliesslich sind wir in der Politik oft im Umgang mit Menschen mehr gefordert als durch Fachkenntnisse.
Aus dem Anliegen, mit der Elgger Bevölkerung im Austausch zu sein, die wunderschöne Gemeinde zu entdecken, und dies alles nach Coronavorschriften umzusetzen, kam mir die Idee mit den Wahlspaziergängen. Alle sind herzlich eingeladen, uns Soso-Gemeinderatskandidaten zum ungezwungenen Gespräch zu treffen. Machen wir uns auf den Weg, gemeinsam!
INTERVIEW: SOSO ELGG
Wahlspaziergänge
• 5. Spaziergang:
19. März, 13.30 Uhr (Parkplatz Guhwilmühle oder vis à vis)
• 6. Spaziergang:
26. März, 13.30 Uhr (Parkplatz Tannenweid, Schauenberg)
Ich freue mich, Sie kennenzulernen.
www.sosopunktelgg.ch