Heute mit Andreas Kron

  12.03.2022 Elgg

Anlässlich der bevorstehenden Erneuerungswahlen interviewte die FDP Elgg ihren Kandidaten für das Gemeinderatsamt. Andreas Kron stellte sich den Fragen:

NACH 16 JAHREN POLITISCHEM ENGAGEMENT IM GEMEINDERAT STELLST DU DICH FÜR EINE WEITERE AMTSPERIODE ZUR WAHL. VIELE WÜRDEN NACH DEINER PENSIONIERUNG ENDE LETZTEN JAHRES ERWARTEN, DASS DU NUN DEIN RENTNERDASEIN GENIESST. WAS MOTIVIERT DICH, DICH FÜR DEN GEMEINDERAT WIEDER ZUR WAHL ZU STELLEN?
Ich interessiere mich schon seit meiner Jugend für Geschichte und Politik. Ein Engagement in einer Behörde habe ich aber nie aktiv angestrebt. Nach unserer Entscheidung, den Lebensmittelpunkt von Zürich nach Elgg zu verlegen, wurde ich überraschend angefragt, ob ich mir eine Tätigkeit im Gemeinderat vorstellen könnte. Ich wurde dann als Neuzuzüger gewählt, was sogar dem «Landboten» ein Artikel wert war. Ich betrachte es als Privileg, in diesem Land leben zu dürfen. Es ist deshalb für mich selbstverständlich, einen Teil meiner Zeit für die Allgemeinheit einzusetzen.

DU BRINGST MIT VIER AMTSPERIODEN SEHR VIEL ERFAHRUNG MIT. WO SIEHST DU FÜR UNSERE GEMEINDE ANSÄTZE, WIE DU DEIN KNOW-HOW EINBRINGEN KANNST?
Das Amt eines Gemeinderates fordert mich immer wieder heraus, in grösserem Rahmen zu denken. Der Gemeinderat führt strategisch eine Verwaltung, welche verschiedenste Aufgaben im Auftrag der Bürgerinnen und Bürger wahrnimmt. Eine gute Zusammenarbeit über die Politische Gemeinde hinaus mit den Schulgemeinden ist zentral, um die personellen und finanziellen Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Hier sehe ich viele Möglichkeiten, meine langjährigen Erfahrungen zu mehrheitsfähigen Lösungen einzubringen.

DIE POLITISCHE GEMEINDE WAR AM ANFANG DEINER TÄTIGKEIT FINANZIELL NICHT AUF ROSEN GEBETTET. WIE IST ES DIR GELUNGEN, DIE SCHULDEN FAST VOLLSTÄNDIG ABZUBAUEN UND TROTZDEM DIE INFRASTRUKTUR NICHT ZU VERNACHLÄSSIGEN?
Ich bin einer von sieben Behördenmitgliedern. Somit ist es nicht mir allein gelungen, diese Erfolgsgeschichte zu schreiben. Wir sind ein Team, dass am selben Strick ziehen muss. Dies war in den letzten vier Amtsperioden der Fall. Bestehende Meinungsverschiedenheiten werden in den Sitzungen besprochen und Entscheidungen getroffen, welche alle Mitglieder letztlich mittragen. Ohne diesen Teamgeist und das Kollegialitätsprinzip hätten wir das Ziel der Entschuldung nicht erreicht. Dies zeigt auch die Tatsache, dass wir als Politische Gemeinde unseren Steuersatz im laufenden Jahr um sieben Prozent senken konnten. Dies war wichtig, damit die Schulgemeinden ihre Investitionen tätigen können, ohne dass der Gesamtsteuersatz angehoben werden muss.

WELCHE VERÄNDERUNGEN HAST DU FÜR ELGG IM AUGE? WELCHE ZIELE WILLST DU VERFOLGEN?
Wir dürfen als Behörde nie vollständig zufrieden sein. Wir sind zwar stolz auf das Erreichte; trotzdem bleibt noch vieles zu tun. Es uns zum Beispiel bewusst, dass die Kommunikation der Behörden und der Verwaltung verbessert werden muss, um die Möglichkeiten der sozialen Medien umfassend zu nutzen. Die Bevölkerung will vermehrt Anteil daran nehmen, welche Entscheidungen gefällt werden und wie diese zustande kommen. Dieses Bedürfnis müssen wir ernst nehmen.
Die Gemeinde Elgg ist eine überdurchschnittlich lebendige Gemeinde. Dies zeigt schon die Anzahl der aktiven Vereine. In Elgg wird nicht nur gewohnt, sondern gelebt. Viele Menschen engagieren sich und wollen mitreden und -gestalten. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen, zum Wohle der gesamten Gemeinde. Der Gemeinderat ist gefordert, Ideen aufzunehmen und Möglichkeiten zu suchen, diese umzusetzen. Dabei ist aber auch darauf zu achten, dass nicht alle Wünsche realisiert werden können. Die meisten Aufgaben sind festgeschrieben und der Rahmen definiert. Damit ist der personelle und finanzielle Spielraum eingeschränkt.

DER UNSÄGLICHE KRIEG IN DER UKRAINE WIRD VORAUSSICHTLICH MASSIVE AUSWIRKUNGEN AUF UNSERE ENERGIEVERSORGUNG HABEN. KANN DIE GEMEINDE AUF DIESE SITUATION REAGIEREN UND LÖSUNGSWEGE AUFZEIGEN?
Unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen müssen wir auch aus ökologischen Gründen endlich reduzieren. Wir haben nur diese eine Erde. Wir wollen doch den nächsten Generationen einen Planeten hinterlassen, auf dem man leben kann. Dabei muss die Gemeinde eine Vorbildfunktion einnehmen. Zusätzlich können wir rahmenbedingungen schaffen, welche private Investitionen fördert, die fossile Brennstoffe ersetzen und damit die Natur schützen.

DER BAU EINER MEHRFACHTURNHALLE STEHT TROTZ DER ABLEHNUNG IM MÄRZ LETZTEN JAHRES WIEDER ZUR DISKUSSION. WIE STEHST DU DAZU?
Die FDP hat sich im Vorfeld des Urnengangs gegen das vorgelegte Projekt ausgesprochen. Verschiedene Aspekte sind nach Ansicht der Partei zu wenig geklärt worden. Meine persönliche Meinung bringe ich im Gemeinderat ein; wir entscheiden als Behörde, welche Stellung wir einnehmen. Meine Aufgabe sehe ich darin, der Bevölkerung aufzuzeigen, welche Konsequenzen die betrieblichen Aufwendungen auf den Steuersatz der politischen Gemeinde haben werden. Jeder Eigenheimbesitzer oder Fahrzeughalter weiss, dass mit dem Kauf die laufenden Kosten noch nicht abgedeckt sind.

WIESO SOLL MAN DICH NOCHMALS WÄHLEN?
Mein Leistungsausweis der vergangenen vier Amtsperioden kann sich sehen lassen. Ich will gerne auch in der nächsten Legislative mein Know-how und meine Zeit zum Wohle der Gemeinde einsetzen und hoffe deshalb auf eine Wiederwahl.

INTERVIEW: FDP ELGG


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