Auch ihr 2. Auftritt bescherte dem unverwüstlichen Duo «Sylv & Dölf» in der «Guhwilmühle» einen vollen Saal. Ob tanzfreudig oder nicht – alle Besuchenden liessen sich von der ausgelassenen Stimmung anstecken.
Die Tänzerinnen und ...
Auch ihr 2. Auftritt bescherte dem unverwüstlichen Duo «Sylv & Dölf» in der «Guhwilmühle» einen vollen Saal. Ob tanzfreudig oder nicht – alle Besuchenden liessen sich von der ausgelassenen Stimmung anstecken.
Die Tänzerinnen und Tänzer, Junggebliebene in der Altersgruppe zwischen 60 und 90, liessen sich vom Stimmungsbarometer sichtlich mitreissen. Sie drehten sich auf dem engen Tanzparkett im Kreis und nutzten den verbliebenen beschränkten Raum für ihre rhythmischen Kapriolen. Alte oder neuere Schlager weckten gar manche Erinnerung an die verflossene Jugendzeit. Wer Sitzleder bevorzugte, hob schwenkend die Arme und sang lauthals mit. Die Melodien von «Die schwarzen Zigeuner», «Marina» oder etwa «Heut ist ein schöner Tag» liessen die Gäste nicht unberührt. Wer die Texte von alten und neueren Schlagern nicht mehr im Gedächtnis präsent hatte, behalf sich mit Liedtexten aus einem aufgelegten Büchlein und sang aus voller Kehle mit.
Tanzen, singen und lachen
Ein vielseitiges Repertoire mit 169 Liedern zeugte dabei von grosser Vielfalt. Wer gar einen persönlichen Wunsch hatte, durfte diesen anbringen und wurde umgehend erhört. Derweil kämpfte sich das aufmerksame Servicepersonal – zwei besonders flinke Mitarbeiterinnen – durch die engen Reihen. Als sich das musizierende Duo eine Pause gönnte, nahm ein Trio deren Plätze ein, sodass kaum ein Stimmungsabfall entstand. Auf Seele und Geist schien die Präsenz der Frauen und Männer augenfällig wie Balsam gewirkt zu haben. Etwaige altersbedingte Einsamkeitsgefühle schienen jedenfalls fernab zu sein. Nach drei Stunden nachmittäglichen Vergnügens begannen sich die Reihen langsam zu lichten.
An den kommenden zwei Mittwochnachmittagen dürfte sich dasselbe Szenario in der altehrwürdigen «Guhwilmühle» abspielen. Für die Protagonisten «Sylv & Dölf» mögen es nach 18 Jahren vielleicht die beiden letzten Auftritte sein. Nicht nur sie, auch die Tanz- und Sangesfreudigen würden den Wegfall des äußerst beliebten Anlasses wohl schmerzlich vermissen. Darum mag es heißen: «Verschiebe nicht auf morgen, was du bestimmt noch zweimal kannst besorgen.»
KURT LICHTENSTEIGER