Heimatmuseum Elgg startet feierlich in die neue Saison
08.05.2025 ElggMit einem herzlichen Willkommen von Renate Katterbach wurde am Sonntag die Museumssaison des Heimatmuseums Elgg eröffnet. Zahlreiche Besucher und Besucherinnen fanden trotz Regen den Weg in die historische Humbergtrotte.
Die Präsidentin des Heimatmuseums nutzte die Gelegenheit, ...
Mit einem herzlichen Willkommen von Renate Katterbach wurde am Sonntag die Museumssaison des Heimatmuseums Elgg eröffnet. Zahlreiche Besucher und Besucherinnen fanden trotz Regen den Weg in die historische Humbergtrotte.
Die Präsidentin des Heimatmuseums nutzte die Gelegenheit, all jenen zu danken, die das Museum mit ihrem Engagement tragen und dafür sorgen, dass auch die diesjährige Museumssaison unter einem guten Stern steht. «Lasst uns gemeinsam auf eine Entdeckungsreise gehen und die Schätze erkunden, die da auf uns warten. Lasst euch von der Kreativität und Vielfalt inspirieren, die unser Museum zu bieten hat.»
Im Zentrum der Saisoneröffnung stand nicht nur das Gebäude oder die Ausstellung, sondern auch der A-cappella-Chor I Suonamici, der Elgger Geschichte und Musik auf besondere Weise verband.
Musik aus fünf Jahrhunderten
Die Sängerinnen und Sänger von I Suonamici nahmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch fünf Jahrhunderte – von englischen Lautenliedern und alten Schweizer Kompositionen über Jazzklassiker wie «Night and Day» bis zu Popsongs wie «Meglio stasera» und «May it be». Das stimmungsvolle, vielfältige Programm von der Renaissance bis in die Gegenwart stand unter der Leitung von Hannah Lindner, einer erfahrenen Chorleiterin mit langjährigem Engagement in Elgg.
Christoph Ziegler, Vorstandsmitglied des Heimatmuseums und selbst aktives Chormitglied, führte mit Witz und lokalem Bezug durch die Lieder, verknüpfte geschichtliche Hintergründe mit persönlichen Anekdoten und schuf so eine greifbare Verbindung zwischen Musik, Elgg und den Gästen. Charmant war der musikalische Einstieg mit einem Schweizerlied von Arthur Beul – «Am Himmel staht es Sternli z’Nacht» – das einst für dessen Schulschatz geschrieben wurde.
Musik als Spiegel der Ortsgeschichte
Immer wieder setzte Christoph Ziegler die Lieder in Bezug auf die Elgger Geschichte und die Ausstellungsstücke im Heimatmuseum. Im Lied «Chim-Chimeney» aus «Mary Poppins» wird das Leben eines Kaminfegers besungen: «Verbringe mein Leben in Russ, Rauch und Dreck. Die Welt mir gefällt, ich will nicht mehr hier weg.» Mit diesen Zeilen erinnerte Ziegler an Elggs besondere Beziehung zu Kamin und Feuer. Er nahm Bezug auf die wiederkehrenden Brände im Dorf – etwa den verheerenden Grossbrand von 1876, bei dem Dutzende Häuser zerstört wurden. Auch die jüngste Brandserie von 2023 kam zur Sprache – ein Kapitel, das wohl allen Elggerinnen und Elggern noch präsent ist. Ziegler verwies auf die kleine Dokumentation über «Elgg und die Brände» – einen Stock weiter oben im Heimatmuseum.
Begegnung, Ausstellung und ein Glas Engelströpfli
Zum Saisonstart wurden im Heimatmuseum Elgg Geschichte, Kunst und Kultur lebendig. Die Ausstellung und Musik luden dazu ein, Vergangenes zu entdecken, persönliche Erinnerungen aufleben zu lassen und Verbindungen zur Gegenwart zu knüpfen. Der Chor verabschiedete sich mit dem französischen «Notre Père», das auch an der Wiedereröffnung nach dem verheerenden Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame gesungen wurde.
Die Organisatorin dankte dem wirklich wunderbaren Chor für die musikalische Eröffnung. Sie übergab der Dirigentin einen Strauss roter Rosen – als Dank und Zeichen für ihre musikalische Leidenschaft, die das Programm spürbar mittrug. An die Gäste richtete sie die Worte: «Lasst uns den Moment geniessen mit einem Gläschen Elgger Engelströpfli» und eröffnete den geselligen Apéro in der Humbergtrotte. So wurde das Museum an diesem Sonntag nicht nur zum Fenster in die Vergangenheit, sondern zum klingenden Ort der Begegnung.
ANJA C. WOLFER BAKA
Das Heimatmuseum Elgg ist jeweils am ersten Sonntag im Monat von Mai bis Oktober zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Es widmet sich der Geschichte von Elgg und beherbergt einige Kostbarkeiten wie den Trottbaum, die Getreidemühle von 1668 oder die vollständige Landschmiede. Weitere Sehenswürdigkeiten sind Wohn- und Schlafecke, Renaissancekasten, Schlitten, Feuerwehrgeräte, altes Handwerk, Bilder, Pläne und Dokumente zur Lokalgeschichte, die Schweizerchronik von Johannes Stumpf sowie eine grosse Fotosammlung. Die Sonderausstellung 2025 trägt den Titel «Es war einmal Winter im Geretswil» und erinnert an den Skilift am Schauenberg. Weitere Informationen unter:
www.heimatmuseum-elgg.ch.