Die zunehmende Klimaerwärmung stellt die Bewohner unserer Städte und Dörfer vor grosse Herausforderungen. Besonders in dicht bebauten Wohnquartieren machen sich die Folgen in Form von Hitzewellen und schlechter Luftqualität bemerkbar. Eine effektive und nachhaltige ...
Die zunehmende Klimaerwärmung stellt die Bewohner unserer Städte und Dörfer vor grosse Herausforderungen. Besonders in dicht bebauten Wohnquartieren machen sich die Folgen in Form von Hitzewellen und schlechter Luftqualität bemerkbar. Eine effektive und nachhaltige Massnahme zur Minderung dieser Effekte ist die Begrünung unserer Wohnumgebungen.
Bäume in städtischen Gebieten spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Mikroklimas. Durch Schattenwurf und Evapotranspiration (Verdunstung von Wasser) können sie die Umgebungstemperatur erheblich senken. Studien zeigen, dass Strassenzüge mit dichter Baumkronenbedeckung die gefühlte Temperatur um bis zu 4.2° C reduzieren können. Dies verbessert nicht nur den thermischen Komfort für Fussgänger, sondern fördert auch die Nutzung umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel wie das Zufussgehen oder Radfahren. Zudem werden so auch Lebensräume für Vögel, Säugetiere und Insekten geschaffen.
Fassadenbegrünung als natürliche Klimaanlage
Neben Bäumen bieten auch begrünte Fassaden eine wirkungsvolle Möglichkeit zur Temperaturregulierung. Studien zu diesem Thema haben gezeigt, dass begrünte Fassaden an warmen Tagen bis zu 9° C kühler bleiben und in kühlen Nächten bis zu 3.5° C wärmer, im Vergleich zu nicht-begrünten Wänden. Begrünte Fassaden können zudem die Umgebungstemperatur in unmittelbarer Nähe um bis zu 5° C reduzieren. Im Gegensatz zu Klimaanlagen, die lediglich Innenräume kühlen und dabei warme Abluft nach aussen abgeben, profitieren sowohl Innen- als auch Aussenbereiche von der natürlichen Kühlwirkung der Pflanzen.
Mehr Lebensqualität durch grüne Infrastruktur
Grünflächen und Vegetation tragen nicht nur zur Temperaturregulierung bei, sondern verbessern auch die Luftqualität, fördern die Biodiversität und steigern das allgemeine Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner. Besonders in Zeiten zunehmender Hitzebelastung sind schattige Gehwege und grüne Aufenthaltsbereiche essenziell, um die Lebensqualität in urbanen Räumen zu erhalten. Dies ist in Aadorf sehr gut spürbar, wenn man an einem heissen Tag durch das Wohnquartier Hof neben dem Löhrackerschulhaus spaziert. Dort ist es spürbar angenehmer als im Rest vom Dorf. Zudem ist die Artenvielfalt bei den Vögeln auch messbar höher als in anderen Quartieren Sicherlich, dieses Plus an Lebensqualität ist mit Arbeit und Kosten verbunden, doch gleichen die Vorteile die Nachteile um Längen aus.
Fazit
Die Integration von Bäumen und Fassadenbegrünungen in unsere Wohnquartiere ist eine nachhaltige und effektive Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Sie verbessert nicht nur das Mikroklima, sondern fördert auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung. Es ist an der Zeit, unsere Städte grüner zu gestalten und somit resilienter gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen!
NATUR- UND VOGELSCHUTZVEREIN AADORF, NADJA DIETRICH, PRÄSIDENTIN