Grippeviren auf dem Vormarsch
08.02.2024 RegionAnfang Februar ist klassische Erkältungszeit. Auch in der Ostschweiz steigen die Zahlen der grippeähnlichen Erkrankungen und die gemeldeten Fälle von Influenza bisher an. Überall wird gehustet, Kollegen fallen bei der Arbeit aus, Schulkinder bleiben zu ...
Anfang Februar ist klassische Erkältungszeit. Auch in der Ostschweiz steigen die Zahlen der grippeähnlichen Erkrankungen und die gemeldeten Fälle von Influenza bisher an. Überall wird gehustet, Kollegen fallen bei der Arbeit aus, Schulkinder bleiben zu Hause.
Die Region Ostschweiz liegt bei den Arztkonsultationen aufgrund grippeähnlicher Erkrankungen aktuell im oberen Mittelfeld. Mehr Arztbesuche pro 100‘000 Einwohner und Einwohnerinnen gibt es nur im Tessin und Graubünden. Influenzaviren (die Auslöser der Grippe) zirkulieren hauptsächlich während der Wintermonate und verursachen beinahe jedes Jahr eine Grippewelle. Im Thurgau liegt die Zahl der laborbestätigten Influenzafälle mit 33,83 Fällen pro 100‘000 Einwohner Ende Januar über dem nationalen Mittel (23,78). Insgesamt sind die Zahlen der klassischen Grippe (Influenza A und B) gestiegen, wogegen die gemeldeten Coronainfektionen rückläufig waren (6,96 Fälle pro 100‘000 Einwohnerinnen schweizweit). Etwas besser sieht es im Kanton Zürich aus. Mit 18,1 bestätigten Grippeinfektionen liegt man hier noch unter dem Landesdurchschnitt.
Zahlenvergleich
Vergleicht man die Zahlen mit den Statistiken der Jahre vor Corona, dürfte aber der Höhepunkt der Infektionszahlen mit Grippeviren noch nicht erreicht sein. Ende Januar wurden etwa 133 Influenzaerkrankungen pro 100‘000 Einwohner gemeldet. Im gleichen Zeitraum 2018 waren es 363 und 2019 lagen 219 Fälle vor –Tendenz steigend (erst im Februar 2019 wurde hier der Peak mit rund 317 Fällen erreicht).
Durch Komplikationen kommt es neben ärztlichen Konsultationen zu mehreren Tausend Krankenhauseinweisungen und zu mehreren Hundert Todesfällen jährlich. Davon betroffen sind mehrheitlich Patienten mit einem erhöhten Risiko. Durch die Viren selbst oder zusätzliche bakterielle Infektionen kann es zu Hals-, Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen kommen. Auch Lungen- oder Herzmuskelentzündung oder neurologische Komplikationen sind möglich.
Infektion vermeiden
Um eine Infektion mit der Grippe zu vermeiden, gelten im Grunde die gleichen Massnahmen wie bereits zum Schutz vor einer Covid-Infektion: Hygiene, besonders regelmässiges Händewaschen, häufiges Lüften von gemeinschaftlich genutzten Räumen. Wenn es aber schon zu spät ist, kann man zumindest noch sein Umfeld schützen: husten oder niesen in die Ellenbeuge, in der Öffentlichkeit oder im Umgang mit besonders gefährdeten Personen Maske tragen.
MELANIE HENNE-ISSING