Glühwein, Suppe, Schneeflocken und zufriedene Gesichter
20.12.2022 AadorfDer Weihnachtsapéro des Gewerbevereins Aadorf fand dieses Jahr auf dem Gemeindeplatz statt, wo Winterbar, tanzende Schneeflocken und der grosse Tannenbaum für festliche Stimmung sorgten. Den Gewerbetreibenden war die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben. Lags am Glühwein, ...
Der Weihnachtsapéro des Gewerbevereins Aadorf fand dieses Jahr auf dem Gemeindeplatz statt, wo Winterbar, tanzende Schneeflocken und der grosse Tannenbaum für festliche Stimmung sorgten. Den Gewerbetreibenden war die Zufriedenheit ins Gesicht geschrieben. Lags am Glühwein, am guten Geschäftsjahr oder an beidem?
Gefragt nach dem Verlauf des zu Ende gehenden Geschäftsjahres, äusserten sich die Gewerbler durchwegs positiv. Paul Lüthi etwa, der sein Amt als Präsident des Gewerbevereins im Juni nach 20 Jahren abgegeben hatte, erzählte, dass die Auftragsbücher der Firma Zellcom AG sehr gut gefüllt seien und sie auf ein intensives Jahr zurückblicken dürften. Sorgen macht ihm allerdings der grosse Fachkräftemangel, der auch nächstes Jahr anhalten wird. «Die Konsequenz wird sein, dass die Kunden vermehrt Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Für uns Unternehmer an und für sich eine komfortable Ausgangslage. Unangenehm allerdings, dass wir ständig Termine schieben und Bauherren vertrösten müssen.» Nach Lüthis Einschätzung dürften diese Aussagen auf die meisten Firmen in der Baubranche zutreffen.
Ähnlich positiv äusserte sich Martin Storchenegger von der Thurgauer Kantonalbank, vielleicht etwas verhaltener als Lüthi, aber dass sich der Markt erholt hat und die Geschäfte gut laufen, konnte er durchaus bestätigen; angetrieben vor allem durch die rege Bautätigkeit und deren Finanzierungsbedarf.
Ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken darf der Gartenbauer Patrick Meyer, der kommenden Frühling für den Gemeinderat kandidieren wird. Er konnte zwei neue Mitarbeiter einstellen, von Fachkräftemangel sei in seiner Branche zum Glück nichts zu spüren. So wie den hier zitierten dürfte es der Mehrheit ergangen sein, ein Blick in die Gesichter der Gewerbetreibenden, die sich die Hände am Glühweinbecher, am Heizpilz oder an der Feuerschale wärmten, offenbarte einen rundum zufriedenen Eindruck.
«Aadorfer Mäss» soll endlich wieder stattfinden
Für perfekte Weihnachtsstimmung sorgte die Musikgesellschaft Aadorf, die mit ihrem Konzert der Kälte trotzte und mit «Oh Tannenbaum» und «Oh du Fröhliche» aus dem festlichen Repertoire animierten. Wie es sich für einen Anlass zum Jahresende gehört, hielt der neue Gewerbevereinspräsident Patrick Bitzer eine Ansprache. Er bedankte sich bei der Musikgesellschaft und allen Anwesenden für ihr Kommen und versprach, sich kurz zu fassen, um die schöne Stimmung nicht lange zu unterbrechen. Ein spezieller Dank galt der IG Winterbar, deren Infrastruktur für den Anlass benutzt werden durfte und mit Punsch oder Würstchen für die Wärme von innen heraus sorgte. In seinem Jahresrückblick würdigte er die verschiedenen Events, die (wieder) durchgeführt werden konnten; der letzte war der erfolgreiche Aadorfer Weihnachtsmarkt, der – witterungs- und coronabedingt – nach vierjähriger Pause endlich wieder einmal stattfand. Er wird als ein erfolgreicher Anlass in die Geschichte eingehen, die Menschen seien zahlreich erschienen und hätten den Standbetreibern gute Geschäfte beschert, so Bitzer. Im Ausblick auf das neue Jahr erwähnte er den Neujahrsapéro und weitere Gewerbeveranstaltungen. Ein eigentlicher Meilenstein steht allerdings erst 2024 auf dem Programm: «Dann werden wir endlich wieder eine ‹Aadorfer Mäss› durchführen können, nachdem wir sie 2020 um ein Jahr verschieben und 2021 komplett absagen mussten. Das wird wirklich eine grosse Sache für unser Gewerbe! Die Planung hat bereits begonnen, ein neues Organisationskomitee ist gegründet und erste Sitzungen haben stattgefunden.» Die Vorfreude war dem neuen Präsidenten anzusehen. Zum Schluss forderte er alle auf, das gemütliche Beisammensein für Gespräche zu nutzen und wünschte frohe Festtage. Das lokale Gewerbe sei wichtig, ebenso die Unterstützung untereinander – die Verantwortung, dass die Region wirtschaftlich profitiere, liege bei jedem Einzelnen. Mahnende Worte, die trotz boomendem Onlinehandel und herrschendem Preisdruck hoffentlich nicht ungehört verhallen.
MARIANNE BURGENER