Das Ausflugsrestaurant «Guhwilmühle» zwischen Elgg und Hofstetten soll in die Hände der Elgger Genossenschaft WAK übergehen. Diese will es als «bodenständiges, familienfreundliches Lokal» weiterbetreiben.
Schon länger ist ...
Das Ausflugsrestaurant «Guhwilmühle» zwischen Elgg und Hofstetten soll in die Hände der Elgger Genossenschaft WAK übergehen. Diese will es als «bodenständiges, familienfreundliches Lokal» weiterbetreiben.
Schon länger ist bekannt, dass das Wirtepaar des beliebten Ausflugsrestaurants «Guhwilmühle» im Weiler Sennhof, Hildegard und Ruedi Schaufelberger, altershalber nach einer Nachfolge sucht. Die Lösung, die nun gefunden und am Donnerstag kommuniziert wurde, kommt dennoch überraschend: Die Elgger Genossenschaft für Wohnen, Arbeit und Kultur (WAK) will die «Gumele» kaufen. «Um dieses bedeutende Kaufgeschäft abzuschliessen», heisst es in einer Mitteilung der WAK, «wird Ende Oktober eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen.»
Vertrauen in die WAK
Ruedi Schaufelberger bestätigt auf Anfrage das Geschäft. Man habe in der Familie, die seit über 60 Jahren die «Guhwilmühle» bewirtet, nach einer Nachfolge gesucht, aber keine gefunden. Und verpachten wolle man das Wirtshaus nicht, weil «wir möchten, dass es so weiterbetrieben wird wie heute.» Also als bodenständiges, familienfreundliches Lokal, in dem Ausflügler und Wanderer Speis, Trank und Erholung in lauschiger Umgebung finden.
Die Eigentümerschaft ist deshalb diesen Sommer auf die WAK zugegangen. «Wir haben Vertrauen in diese Genossenschaft», sagt Schaufelberger: «Sie hat schon bei den Restaurants Eintracht und Ochsen in Elgg gezeigt, dass ihr Tradition wichtiger ist als Profit, und in den Verhandlungen versprochen, die ‹Guhwilmühle› so weiterzuführen wie bisher.»
Erich Wegmann, Präsident der WAK, bestätigt. Und er zeigt sich am Telefon gar nicht überrascht, dass es so gekommen ist: «Welche Organisation sonst kann garantieren, dass Wirtshaus und Betrieb nicht umgekrempelt werden?» Dass die Eigentümer von sich aus auf die WAK zukamen, sei ein Zeichen, dass dies in Elgg wahrgenommen würde: «Es macht nicht stolz, aber es ist auch eine Verpflichtung, diesem Ruf gerecht zu werden».
Wie geht es weiter?
Wenn die WAK-Generalversammlung dem Verkauf zustimmt, übernimmt die Genossenschaft die Liegenschaft per Anfang Jahr 2027. Bis dahin will das Wirtepaar Schaufelberger den Betrieb weiterführen. «Die Genossenschaft hat so genügend Zeit, ein Konzept zu erarbeiten, wie es nach der Wiedereröffnung ab Frühjahr 2027 weitergehen wird», schreibt die WAK in ihrer Mitteilung. Ziel sei es, «die kulturelle und gastronomische Bedeutung der ‹Guhwilmühle› langfristig zu sichern und auszubauen sowie weiterhin kulturelle Anlässe im wunderschönen Saal oder draussen möglich zu machen.»
«Wir müssen uns überlegen, wie wir den Betrieb für die Zukunft fit machen wollen in der heutigen Tradition», konkretisiert Wegmann auf Anfrage. Ausbau des Kinderspielplatzes? Ein Streichelzoo? Welche Betriebsorganisation? «Wir werden eine Konzeptgruppe einsetzen mit professionellen Beratern, um das zu klären», sagt Wegmann und ist überzeugt: «Wir als Genossenschaft WAK haben bewiesen, dass wir Traditionelles mit Neuem sehr gut verbinden können.»
Auch die Finanzierung einer sanften Renovierung und Modernisierung müsse noch geklärt werden, gibt der WAK-Präsident zu bedenken: «Da werden wir auf Unterstützung angewiesen sein» – also auf weitere Genossenschafterinnen sowie Darlehensgeber. Er ist aber überzeugt, dass die WAK das hinkriegt, denn gerade das Beispiel «Gumele» zeige doch: «Wem Elgg am Herzen liegt, der muss sich bewegen» – und die WAK unterstützen.
MARKUS KOCH