Gemeinsam Wege finden fürs Älterwerden
18.11.2025Wer im Alter vor neuen Fragen steht – ob es ums Wohnen, die Gesundheit oder finanzielle Themen geht – findet seit Herbst 2025 Unterstützung ganz in der Nähe: Die neue Fachstelle Alter Eulachtal berät ältere Einwohnerinnen und Einwohner sowie ihre Angehörigen ...
Wer im Alter vor neuen Fragen steht – ob es ums Wohnen, die Gesundheit oder finanzielle Themen geht – findet seit Herbst 2025 Unterstützung ganz in der Nähe: Die neue Fachstelle Alter Eulachtal berät ältere Einwohnerinnen und Einwohner sowie ihre Angehörigen aus den Gemeinden Elgg, Elsau, Hagenbuch und Schlatt. Leiterin Kathy Zahnd begleitet Menschen individuell und zeigt auf, welche Möglichkeiten das Leben im Alter bietet.
Kathy Zahnd, die Fachstelle Alter Eulachtal ist neu – was genau bieten Sie an?
Die Fachstelle ist eine unabhängige Beratungs- und Bedarfsabklärungsstelle für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Sie können sich an mich wenden, wenn Sie Fragen rund ums Älterwerden haben – sei es zu Wohnformen, finanziellen Fragen, Hilfsmitteln, Mobilität, Ernährung, Gesundheit oder sozialer Teilhabe. Viele Menschen möchten möglichst lange selbstbestimmt zu Hause leben. Ich zeige auf, welche Unterstützungsangebote es in unserer Region gibt, damit das gelingt.
Das heisst, Sie helfen dabei, Lösungen zu finden, bevor es schwierig wird?
Genau. Oft kommen Menschen erst, wenn eine Krise da ist – etwa nach einem Spitalaufenthalt oder wenn Angehörige merken, dass die Situation zuhause belastend wird. Dabei lohnt es sich, frühzeitig das Gespräch zu suchen. Gemeinsam können wir überlegen, welche Unterstützung Sinn macht, bevor es zu Überforderung kommt. Das kann ganz Unterschiedliches sein: von der Organisation eines Mahlzeitendienstes über einen Fahrdienst bis hin zur Abklärung, ob eine betreute Wohnform eine Option wäre.
Sie sprechen von Bedarfsabklärung – was ist das genau?
Das betrifft Menschen, die Ergänzungsleistungen (EL) zur AHV beziehen. Seit Anfang 2025 haben sie Anspruch auf zusätzliche Leistungen, etwa für soziale Teilhabe, Transport oder Betreuung zuhause. Ich führe mit den Betroffenen eine standardisierte Bedarfsabklärung durch. Dabei schauen wir uns gemeinsam an, in welchen Bereichen Unterstützung nötig ist – beispielsweise beim Einkaufen, bei der Ernährung oder bei der sozialen Integration. Ziel ist, dass Menschen mit EL länger zuhause leben können, ohne zu vereinsamen oder überfordert zu sein.
Und was ist mit Personen, die keine Ergänzungsleistungen beziehen?
Auch sie können sich sehr gerne an mich wenden. Ich berate alle älteren Menschen aus den vier Gemeinden – unabhängig von Einkommen, Versicherung oder persönlicher Situation. Wer Fragen hat, unsicher ist oder einfach wissen möchte, welche Möglichkeiten es im Alter gibt, darf sich gerne melden. Bei Bedarf vermittle ich weiter, etwa an die Spitex Eulachtal, die Pro Senectute oder andere Fachstellen. Mir ist wichtig, dass niemand das Gefühl hat, beim Suchen nach einer passenden Lösung allein zu sein.
Wie läuft eine Beratung konkret ab?
Viele melden sich telefonisch oder per E-Mail, manche über ihre Angehörigen. Ich vereinbare dann ein Gespräch – am liebsten bei den Menschen zu Hause, wo sie sich wohlfühlen. In Ausnahmefällen kommen sie auch zu mir nach Elgg ins Pflegezentrum Eulachtal. Wir sprechen über ihre Situation, ihre Wünsche und was sie brauchen, um gut zurechtzukommen. Dann schauen wir gemeinsam, welche Unterstützung möglich ist. Manchmal reicht ein Gespräch, manchmal begleite ich länger.
Was kostet mich das? Die Beratung ist kostenlos und vertraulich.
Wie ist die Fachstelle organisiert?
Die Gemeinden Elgg, Elsau, Hagenbuch und Schlatt ZH haben die Fachstelle gemeinsam geschaffen und Pflege Eulachtal mit der Umsetzung beauftragt. Ich bin bei Pflege Eulachtal angestellt, arbeite aber unabhängig – also nicht im Auftrag eines Heims oder einer Institution, sondern wirklich im Dienst der Bevölkerung. Die Gemeinde Wiesendangen hat bereits eine eigene Anlaufstelle für Altersfragen und gehört deshalb nicht zu meinem Verbund.
Ihr beruflicher Hintergrund ist sehr breit – Pflege und Sozialarbeit. Hilft das in Ihrer neuen Rolle?
Sehr sogar. Ich habe ursprünglich als Pflegefachfrau gearbeitet, viele Jahre in der Langzeitpflege, später als Sozialarbeiterin bei der Winterhilfe Zürich. In der Fachstelle kann ich beide Welten verbinden: das Verständnis für gesundheitliche Themen und das Wissen um soziale und finanzielle Fragen. Diese Kombination hilft, Menschen ganzheitlich zu begleiten – mit Blick auf ihr Wohlbefinden, ihre Ressourcen und ihre Möglichkeiten.
Sie haben die Stelle im September aufgebaut. Wie läuft es nach den ersten Monaten?
Ich habe schon viele Kontakte geknüpft – mit Gemeinden, Spitex, Heimen, aber auch mit Beratungsstellen wie Pro Senectute. Erste Anfragen kamen schnell, teils direkt von Familien, teils über Fachpersonen. Es zeigt sich, dass der Bedarf da ist. Viele Angehörige sind erleichtert, wenn sie jemanden haben, der mit ihnen hinschaut und Wege aufzeigt. Ich wünsche mir, dass sich die Fachstelle als vertraute Anlaufstelle etabliert – ein Ort, an dem Fragen willkommen sind und gute Lösungen wachsen dürfen.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Dass sich möglichst viele Menschen trauen, sich frühzeitig zu melden – bevor kleine Fragen zu grossen Sorgen werden. Man kann nur gewinnen: Die Beratung ist kostenlos, unverbindlich und auf Ihre persönliche Situation abgestimmt. Und natürlich wünsche ich mir, dass aus der neuen Fachstelle ein lebendiger Ort des Austauschs wächst – ein Garten, in dem viele Lösungen blühen dürfen.
DANIELA SCHWEGLER, PFLEGE EULACHTAL
Gut beraten ins Alter
Fragen zum Leben im Alter? Wir von der Fachstelle Alter beraten Sie persönlich, kostenlos und vertraulich. Vordergasse 3, 8353 Elgg, 052 368 51 01 fachstelle-alter@eulachtal.ch www.alter.eulachtal.ch
Beratung zu Fragen rund ums Älterwerden für Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinden Elgg, Elsau, Hagenbuch und Schlatt ZH.

