Gelungener Anlass mit Premiere
11.07.2023 ElggGegen 40 Personen jeder Altersstufe folgten der Einladung der Behörden, welche sich über die rege Beteiligung und das Interesse freuten, zum Neuzuzügeranlass. Zum ersten Mal hatten auch die Elgger Vereine die Gelegenheit, sich den «Neuen» zu ...
Gegen 40 Personen jeder Altersstufe folgten der Einladung der Behörden, welche sich über die rege Beteiligung und das Interesse freuten, zum Neuzuzügeranlass. Zum ersten Mal hatten auch die Elgger Vereine die Gelegenheit, sich den «Neuen» zu präsentieren.
Wahrlich Wetterglück war dem diesjährigen Neuzuzügeranlass beschieden. Sonne, blauer Himmel und Schäfchenwolken waren ebenso dabei wie eine kecke, stimmgewaltige Elster. Während Erstere für Postkartenwetter zuständig waren, sorgte die zweite für ein gewisses ländliches Flair und ein paar Schmunzler; vermochte die Elster bei den ersten zwei Stationen die Rednerinnen und Redner durchaus zu übertönen. Nachher schien es ihr wohl zu langweilig und sie flog ihrer Wege.
Ganz anders die Gruppe der frischgebackenen Elggerinnen und Elgger, die zwischen Mai 2022 und April 2023 ins Gemeindegebiet zügelten. Nach dem Apéro vor dem Gemeindehaus und der Begrüssung durch Gemeindepräsidentin Ruth Büchi-Vögeli, die ihre Ratskolleginnen kurz vorstellte und in einem Kurzporträt die Vorzüge und Besonderheiten Elggs herausstrich, informierte Gemeindeschreiber Marcel Aeschlimann über das Geschehen in und um die Verwaltung. Sympathisch und wichtig, sicher auch für die Alteingesessenen: «Natürlich haben wir unsere Öffnungszeiten. Wenn es für Sie aber einmal aufgrund anderer Verpflichtungen gar nicht passt, dann rufen Sie uns an, damit wir gemeinsam einen individuellen Termin für Sie finden können.»
Kirchen und Wochenmarkt
Nur wenige Schritte weiter, unter der mächtigen Elgger Linde beim Kirchgemeindehaus, gab es die nächsten Informationen. Engagiert berichteten Andreas Ruckstuhl, Präsident der katholischen Kirchenpflege, sowie Katharina Wachter von der reformierten, über die Angebote und wiesen auf die erfreulich zahlreichen Veranstaltungen hin, die sie gemeinsam ökumenisch organisieren.
15 Meter weiter gab es bereits die nächsten News. Hier erfuhren die Neuzuzüger zuerst durch Tobias Berger des Vereins Theater zur Waage, dass oft auch eine «Bereicherung» zum normalen Markttreiben geboten werde, und dann von Marktchefin Annelies Meier, dass der samstägliche Wochenmarkt ebenso zu Elgg gehört, wie die vier Gassen. Den «Freigang» nutzen wohl fast alle, um noch den einen oder anderen Einkauf zu tätigen oder zumindest das Angebot in Augenschein zu nehmen. Besonders die frischen Kirschen erwiesen sich als Renner; einen solchen Andrang würde sich die Heimatschutz-Vereinigung Elgg als Marktorganisatorin wohl jeden Samstag vor ihrem Stand wünschen.
Gemütlicher Ausklang nach den Schulen
Nach einem kurzen Fussmarsch zum Sekundarschulhaus stellten sich die beiden Schulen vor. Nacheinander berichteten Bettina Brennwald als Präsidentin der Oberstufen und Armin Bähler als solcher der Primarschulpflege kompakt und prägnant über ihre Behörden und Schulen.
Nach einem Spaziergang zurück über den Markt und die Kirchgasse ging es Richtung Werkgebäude. Dort informierte der zuständige Gemeinderat Daniel Hungerbühler, Bevölkerung und Sicherheit, bei der Sammelstelle über das Abfall- und Entsorgungswesen, bevor der Neuzuzügerbummel bei sommerlichem Sonnenschein auf dem Vorplatz des Werkgebäudes seinen Abschluss fand.
Bei einer feinen Wurst oder einem farbenfrohen Gemüsespiess vom Grill nutzte man die Möglichkeit, den einen oder anderen Verein kennenzulernen. Denn erstmals wurden diese eingeladen, sich zu präsentieren und um die Gunst der Neuzugezogenen zu werben. Dieser Pilotversuch glückte absolut, kam bei allen gut an und soll nun fester Bestandteil des Programms werden.
Warum Elgg?
Margrit Bosshard wohnt seit Februar an der Aadorferstrasse und ist von Kollbrunn über verschiedene Zwischenstationen nach Elgg gekommen. «Ich finde das Städtchen so herzig. Ausserdem gefällt mir, dass die Leute hier noch Grüezi sagen auf der Strasse; ich erlebe die Bevölkerung als offen und sympathisch. In Elgg gibt es alles, das ich brauche. Und das Schwimmbad ist einfach genial. Das kenne ich schon von früher, kam mit meinen Kindern von Kollbrunn her jeweils hierhin, weil es mir damals schon so gut gefiel.»
Mirjam und Stefan leben seit April in Neu-Elgg. Sie entschieden sich aus pragmatischen Gründen für das Landstädtchen – Stichwort «gute Lage und Wohnung» – und merken erst jetzt, dass sie es auch sonst ganz gut getroffen haben mit ihrer Wohngemeinde. Sie lernen die Vorzüge nun laufend kennen: «Wir werden immer glücklicher.» Neu für sie war der Elgger Wochenmarkt, den lernten sie dank dem Neuzuzügeranlass kennen und sind begeistert: «Das ist super, da gehen wir auf jeden Fall wieder hin.» Ein paar Wünsche wären da durchaus noch: Mirjam würde sich über ein Reformhaus, Stefan über ein Glasfasernetz freuen. Dafür gefallen das viele Grün und der Wald, also all das Ländliche, auch direkt um ihre Wohnung, sehr. Alles, «ausser Gülle». Als weitere Pluspunkte nennt das Paar die Hofläden sowie Bücher-Telefonkabine der WAK.
STEPHANIE HUGENTOBLER