Die Botschaft der Engel leuchtet über dem Weihnachtsgeschehen: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden…!
Bei dieser Frohbotschaft gerät die andere Seite leicht in Vergessenheit: Herodes wollte den neugeborenen Heiland umbringen. Eindrücklich zeigt sich, dass Licht und Schatten zusammengehören – auch in unserem Leben!
Nach meinen ersten 18 Monaten im Grossen Rat des Kantons Thurgau bestätigt sich dies auch für die Politik. Vielen Menschen geht es im internationalen Vergleich sehr gut. Das lässt manchmal vergessen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Der Kanton schreibt rote Zahlen, und dennoch beantragte der Regierungsrat für das Budget 2026 über fünfzig neue Stellen. Dass das Parlament in der Budgetdebatte keinen wirklichen Willen zum Sparen zeigte, bewegt mich. Ich empfinde darin eine gefährliche Leichtfertigkeit im Umgang mit öffentlichen Mitteln. Da überrascht es kaum, dass der Vertrauensverlust gegenüber staatlichen Institutionen zunimmt!
Wer sich ein eigenes Urteil bilden möchte, kann die Debatte im Livestream-Archiv des Parlaments nachschauen.
Vielleicht rütteln solche Erfahrungen wach, dass wir dort Verantwortung übernehmen, wo wir selber gestalten können. Gut zu wissen, dass Veränderung nicht erst im Grossen beginnen muss. Die Entscheidung des Einzelnen zählt!
So wünsche ich gesegnete Weihnachten, Klarheit für das Wesentliche und Mut anzupacken, was angepackt werden muss.

ANDREAS SIGRIST, GUNTERSHAUSEN, KANTONSRAT EDU