Freundschaften über die Schulzeit hinaus
14.06.2025 EttenhausenWenn sich zwölf ehemalige Schulkameraden aus der Sekundarschulzeit in Aadorf zwei Mal im Jahr sehen und dazu den Verein «Dirty Monkeys» gründen, hat das eine besondere Bewandtnis. Nicolas Eggimann plaudert aus dem Nähkästchen.
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Wenn sich zwölf ehemalige Schulkameraden aus der Sekundarschulzeit in Aadorf zwei Mal im Jahr sehen und dazu den Verein «Dirty Monkeys» gründen, hat das eine besondere Bewandtnis. Nicolas Eggimann plaudert aus dem Nähkästchen.
Der 35-jährige Nicolas Eggimann ist zusammen mit seinen Eltern und zwei Schwestern in Ettenhausen aufgewachsen. Nach der obligatorischen Schulzeit in Aadorf studierte der vielseitig interessierte Thurgauer Wirtschaftsinformatik an der ZHAW in Winterthur. Seit fünf Jahren ist er nun Co-CEO der Consultics AG. Schon als kleiner Junge ging er zielstrebig durchs Leben. Der Humor und der Schalk in seinen Augen gingen dabei nie verloren. Wissbegierig und neugierig nahm er schon in jungen Jahren viele Sachen in Angriff, die er meistens auch zu Ende führte. «Wenn ich etwas mache, dann ziehe ich es durch oder lasse es ganz bleiben» verriet er den mit Gold-/ Silber- oder Bronze ausgezeichneten Jugendlichen anlässlich der Kodexfeier, an welcher er als Ehrengast auftrat. Seine humorvolle Geschichte über einen neugegründeten Verein mit Namen «Dirty Monkeys» animierte die Schreibende, dem authentisch gebliebenen Thurgauer einige Fragen über die Beweggründe zu stellen. Sympathisch, spontan und unkompliziert sagte er zu.
Nicolas Eggimann, vor fünf Jahren gründeten Sie gemeinsam mit Klassenkameraden aus Ihrer Sekundarschulzeit in Aadorf den Verein «Dirty Monkeys». Wie kam es dazu?
Die Idee dazu war ziemlich einfach: Wir haben festgestellt, dass immer mehr Kollegen andere Prioritäten im Leben haben (Familie, Kinder et cetera). Trotzdem wollten wir ein Konstrukt schaffen, bei dem wir uns mindestens zweimal im Jahr sehen und gemeinsam Zeit verbringen können. Das ist uns mit Dirty Monkeys bestens gelungen. Familie und Partnerinnen akzeptieren und respektieren unseren «Verein».
Übersetzt auf Deutsch heisst der Verein «schmutzige Affen». Hat der Name allenfalls eine tiefere Bedeutung?
Wir wollten einen Namen, der auffällt. Wo genau die Idee für den Namen herkam, kann ich gar nicht mehr sagen – vermutlich ist er an einem lustigen Abend entstanden, an dem wir alle zusammengesessen sind. Ein Maskottchen haben wir auch. Das könnte allerdings mal wieder unter die Dusche, der Name passt also perfekt.
Was ist Sinn und Zweck des neuen Vereins, in welchem offensichtlich der Humor und die Geselligkeit im Vordergrund stehen?
Gemeinsam einige Stunden miteinander zu verbringen – in einer Gruppe, die zwar nicht täglich zusammensitzt, aber dennoch eine tiefe Verbindung teilt. Einige Mitglieder sehen sich nur wenige Male im Jahr, umso schöner ist es, dass unser Verein nun für Regelmässigkeit und Verbindlichkeit sorgt.
Die Wohnorte Ihrer ehemaligen Schulkollegen liegen zum Teil weit ausserhalb von Aadorf. Die Teilnahme an der GV ist obligatorisch, wer nicht teilnimmt, muss mit einer Busse rechnen. Was passiert allenfalls mit dem Geld?
Das ist korrekt – nicht nur das Nichterscheinen an der Generalversammlung, sondern auch bei allen anderen Terminen wird sanktioniert. Wer zu spät kommt oder den Mitgliederbeitrag nicht fristgerecht überweist, muss ebenfalls mit einer Busse rechnen. Dieses Geld fliesst zu 100 Prozent in die Vereinskasse und wird bei der nächsten Reise gezielt eingesetzt – zum Beispiel für ein gemeinsames Abendessen oder besondere Aktivitäten.
Der Jahresbeitrag von 600 Franken wird an die jährlich durchgeführte zweitägige Vereinsreise ins Ausland angerechnet (100 Franken gehen ans Jubiläum).
Wer bestimmt, wo die Reise hingeht und was für Unternehmungen anstehen?
Das ist jedes Jahr unterschiedlich. Für jede Reise bestimmen drei Verantwortliche, die auch die komplette Organisation übernehmen. Ziel ist es, dass die 500 Franken pro Jahr für die Hin- und Rückreise ab Aadorf, die Unterkunft sowie eine Aktivität ausreichen. Alles Weitere wird privat bezahlt. Wohin es genau geht, entscheiden die drei Verantwortlichen – und sie behalten es für sich. Die übrigen Mitglieder erhalten lediglich eine Packliste und den Treffpunkt. Wo es dieses Jahr hingeht? Keine Ahnung. Aber das Datum ist bekannt – und fett im Kalender eingetragen.
Sie haben einmal gesagt, dass die Reise alle fünf Jahre einen Tag länger, also drei statt zwei Tage dauert. Haben Sie einige Anekdoten auf Lager, die Sie wiedergeben können und auch dürfen?
Da gäbe es unzählige Geschichten. Aber wir sind der Meinung, dass wir auf dieser Reise einfach mal «wir» sein dürfen – und das soll auch so bleiben. Deshalb gehe ich auf dieses Thema nicht weiter ein.
Wie viele Vereinsmitglieder sind aktuell mit von der Partie?
Aktuell zählen wir zwölf Mitglieder – allesamt Männer; Frauen sind nicht erlaubt. Eine Aufnahme neuer Mitglieder ist theoretisch möglich, allerdings sind die Aufnahmekriterien streng. Zudem ist die Mitgliedschaft bei «Dirty Monkeys» mit einer gewissen Verpflichtung verbunden – ein einfacher Austritt ist nicht vorgesehen.
Ich persönlich hoffe, dass ich diese Reisen noch bis ins hohe Alter antreten darf – und kann.
INTERVIEW: CHRISTINA AVANZINI