Am Donnerstag um 6 Uhr ist eine grosse Gruppe Flüchtlinge mit einem Car aus der Ukraine in Aadorf angekommen. Empfangen wurden sie in der Chrischona Aadorf, welche sich der Organisation «Kirchen-helfen» angeschlossen hat.

Für den Empfang einer Flüchtlingsgruppe aus der Ukraine wurden wacker Vorbereitungen getroffen: Ein grosses Team an Helfern wurde innert einer Woche auf die Beine gestellt. Haushalte aus Aadorf und Umgebung haben sich bei der Organisation registriert und somit einen Platz für die Flüchtlinge angeboten. In elf Haushalten sollen 40 Flüchtlinge, darunter 21 Kinder und Jugendliche, untergebracht werden.
Endlich ist es so weit, denn die Ankunft hat sich um zweieinhalb Tage verschoben. Schon um 5 Uhr sind die Helfer auf Platz und bereiten ein Frühstück und Kaffee vor, um die Reisenden nach der langen Fahrt zu verpflegen. Einige tragen Leuchtwesten, damit man weiss, wer als Helfer vor Ort ist. Als der Car dann schlussendlich vorfuhr und das rote Kreuz an der Frontscheibe zu sehen war, fuhr dem einen oder anderen Helfer ein kurzer Schauer über den Rücken. Anspannung und eine Spur Fassungslosigkeit lagen in der Luft, weil es nun sichtbar und real wurde, was unsere Mitmenschen durchmachen und erleiden müssen.

Dankbarkeit war zu spüren

Als der Car stoppte, stiegen alle gemächlich und abgeklärt aus. Es folgte ein erstes Foto der ganzen Gruppe, welches sie noch vor dem Car machen wollten. Hier wurden die Flüchtlinge von einer ansässigen Übersetzerin willkommen geheissen und gemeinsam ehrten sie das Land Ukraine im Chor. Spätestens hier fällt auf, dass es primär Frauen, Kinder und Teenager sind, welche hier in der Schweiz angekommen sind. Sie wurden in den Gemeinschaftraum gebeten und konnten dort ihr weniges Gepäck, dass sie bei sich hatten, lagern und sich am vorbereiteten Frühstücksbuffet stärken. Dankbarkeit war zu spüren, es war eine sehr aussergewöhnliche Stimmung voller Demut.
Langsam kehrte eine Ruhe ein. Viele luden ihre Handys, um Nachrichten zu versenden, machten es sich in der Sofaecke bequem und konnten so über das weitere Vorgehen informiert werden. Während den Informationen spürte man, dass viele innerlich zerrissen und aufgewühlt mit den Tränen zu kämpfen hatten. Koordiniert wurde die ganze Arbeit von Salome Wyder, welche sich sehr intensiv mit dem neuen Thema auseinandersetzen musste. Auch wurden Übersetzer aus dem Dorf organisiert, um sprachlich zu unterstützen, damit keine Missverständnisse entstehen oder solchen vorgebeugt werden konnten.
Gegen 7 Uhr erreichten die letzten Gastfamilien die Chrischona. Die Kinder entdeckten allmählich die Spielsachen aus dem Spielzimmer und so konnten sich die Mütter mit den neuen Gastgebern unterhalten und sich auf die anstehende Situation vorbereiten. Etwas später verliessen ukrainischen Gäste und Gastgeber in Gruppen das Gebäude und werden nun in den jeweiligen Familien integriert.

Unterstützung ist willkommen

Weiter hofft die Chrischona Aadorf auf Unterstützung aus der Bevölkerung aus der Umgebung. Auf der Website findet man stets eine aktualisierte Liste an Sachspenden, welche von den Familien und Flüchtlingen benötigt werden. Regelmässiges aufrufen lohnt sich. Auch der Treffpunkt in der Chrischona, welcher von Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr für die Flüchtenden geöffnet ist, kann unterstützt werden – sei dies mit Deutschunterricht, Einkaufstouren, Spielplätze zeigen oder Sportprogramm, um nur einiges zu nennen.
Weiter ist eine Geldspende hilfreich, um das Essen für den Treffpunkt zu finanzieren, private Haushalte zu unterstützen (solange die Geflüchteten noch keine Sozialleistungen erhalten) oder sonstige Dinge zu kaufen, welche dringen benötigt, aber nicht direkt mit einer Sachspende abgedeckt werden können.

(MITG)

Unterstützung

Spendenkonto:
IBAN: CH80 8080 8009 5645 9578 2

Zugunsten von:
Chrischona Aadorf hilft
Kapellstr. 12
8355 Aadorf

Infos zu den Unterstützungsmöglichkeiten unter:
www.chrischona-aadorf.ch/helfen