Faustballerinnen gewinnen Bronze an der WM
14.11.2024 SportDie Frauen-Nationalmannschaft hat ihr Ziel erreicht und bei den Weltmeisterschaften in Argentinien eine Medaille gewonnen. Mit dabei: vier Frauen und ein Trainer aus unserer Region.
Der letzte Punkt in diesem Bronzespiel war sinnbildlich für die gesamte Partie. Die ...
Die Frauen-Nationalmannschaft hat ihr Ziel erreicht und bei den Weltmeisterschaften in Argentinien eine Medaille gewonnen. Mit dabei: vier Frauen und ein Trainer aus unserer Region.
Der letzte Punkt in diesem Bronzespiel war sinnbildlich für die gesamte Partie. Die Österreicherinnen konnten beim Service nicht genügend Druck erzeugen, die Schweizerinnen standen in der Abwehr gut, überzeugten mit einem sauberen Zuspiel, und Hauptangreiferin Tanja Bognar vollendete den Spielzug mit einem präzisen Winkelschlag in die Flanke.
Der Matchball war im ersten Versuch verwandelt, das Spiel gewonnen, die Bronzemedaille sicher. Gross waren der Jubel und die Erleichterung im Schweizer Lager. Nach der Enttäuschung über das knappe Halbfinal-Aus am Vortag gegen Brasilien hatte das Team der Nationaltrainer Oliver Lang und Luca Flückiger die perfekte Reaktion gezeigt.
Knackpunkt im dritten Satz
In den ersten beiden Sätzen des Bronzespiels liessen die Schweizerinnen, die mit Tanja Bognar und Sara Peterhans im Angriff, Markéta Lang in der Mitte sowie Fabienne Frischknecht und Rahel Hess auf den Flügeln in der im Frauen-Faustball eher ungewohnten W-Formation agierten, nur wenig zu. Mit 11:6 und 11:8 erspielten sie sich einen beruhigenden 2:0-Satzvorsprung.
Die entscheidende Phase in diesem Spiel ereignete sich dann jedoch im dritten Durchgang. Dieser war hart umkämpft, und beim Stand von 10:9 kamen die Österreicherinnen sogar zu einem Satzball. Die Schweiz wehrte diesen ab und erkämpfte sich in der Folge selbst Satzbälle – konnte diese aber nicht verwerten. Erst Satzball Nummer vier verbuchte die Schweiz dank eines Zuspielfehlers der Österreicherinnen zum 15:13.
Mit der 3:0-Satzführung im Rücken liessen die Schweizerinnen im vierten Satz nichts mehr anbrennen. Schnell lagen sie mit 7:3 in Front und entschieden den vierten Durchgang schliesslich mit 11:5 für sich. «Unsere Taktik hat super funktioniert. Wir wollten mit der W-Aufstellung ihren Service knacken, was uns gelungen ist. Wir sind stolz, dass unsere W-Formation auf WM-Stufe erstmals funktioniert hat und wir das Bronzespiel gewinnen konnten. Tanja Bognar machte im Angriff ein grossartiges Spiel ohne einen einzigen Servicefehler, und auch Markéta Lang zeigte mit ihren erst 16 Jahren in der Mitte eine Riesenleistung. Zum Erfolg hat aber letztlich jede einzelne Spielerin beigetragen», freute sich Nationaltrainer Oliver Lang.
Rang drei in der Vorrunde
Die Schweizerinnen hatten in der Vorrunde bereits gegen Österreich gewinnen können (3:0), verloren dann aber gegen Deutschland (1:3) und Brasilien (0:3). Nach Rang drei in der Gruppenphase siegten die Schweizerinnen in ihrem Viertelfinal sicher gegen Argentinien (3:0) und erkämpften sich so eine Revanche gegen Brasilien.
Das Halbfinalspiel ging jedoch knapp zugunsten der Brasilianerinnen aus (3:1), die sich später den WM-Titel sichern konnten. Dank dem Gewinn der Bronzemedaille haben die Schweizerinnen ihr Ziel aber dennoch erreicht. «Es ist nicht selbstverständlich, dass die Schweiz eine WM-Medaille gewinnt. Wir haben eine sensationelle WM gespielt – mehr war für uns nicht drin. Wir sind glücklich über diese Bronzemedaille und feiern sie auch entsprechend.»
FABIO BARANZIN
WM-Resultate
Gruppenphase: Schweiz – Österreich 3:0 (11:8, 11:9, 11:9), Schweiz
– Deutschland 1:3 (4:11, 11:8, 8:11, 2:11), Schweiz – Brasilien 0:3 (5:11, 4:11, 9:11).
Viertelfinal: Schweiz – Argentinien 3:0 (11:7, 11:3, 11:4).
Halbfinal: Schweiz – Brasilien 1:3 (8:11, 14:15, 11:6, 11:13).
Spiel um Bronze: Schweiz – Österreich 4:0 (11:6, 11:8, 15:13, 11:5).
Kader Nationalteam
Angriff: Tanja Bognar (SVD Diepoldsau-Schmitter), Sara Peterhans (Faustball Kreuzlingen), Adéla Lang (FG Elgg-Ettenhausen).
Zuspiel: Jamie Bucher (SVD Diepoldsau-Schmitter), Rahel Hess (Faustball Kreuzlingen), Markéta Lang (FG Elgg-Ettenhausen).
Abwehr: Liliane Bär (FG Elgg-Ettenhausen), Mirjam Schlattinger (SVD Diepoldsau-Schmitter), Fabienne Frischknecht (Faustball Kreuzlingen), Corinne Stäheli (Faustball Kreuzlingen).