Faszinierende Lebensgeschichten aus dem Alltag
25.10.2025 RegionIn ihrem neuen Buch mit der Titelgeschichte «Das Landei in der Stadt» berichtet die in Amriswil lebende Autorin Katharina Michel-Nüssli aus dem täglichen Leben ihrer Mitmenschen.
Für Schreiben und für Sachverhalte interessierte sich die Primarlehrerin und ...
In ihrem neuen Buch mit der Titelgeschichte «Das Landei in der Stadt» berichtet die in Amriswil lebende Autorin Katharina Michel-Nüssli aus dem täglichen Leben ihrer Mitmenschen.
Für Schreiben und für Sachverhalte interessierte sich die Primarlehrerin und Lerntherapeutin Katharina Michel-Nüssli schon seit ihrer frühesten Kindheit. Ihre Freude am Umsetzen von Beobachtungen, Stimmungen, Ereignissen und Abläufen in lebendiger und verständlicher Sprache hat sie schon vor vielen Jahren zum regelmässigen Schreiben von Texten inspiriert. Engagiert als freischaffende Lerntherapeutin und Jobcoach, bildet das Schreiben für sie nach wie vor einen Ausgleich zum Berufsleben. Nach ihrem Erstlingswerk «Sommersprossen und Kondensstreifen» erscheint nun auf 124 Seiten ihre zweite Publikation mit der Titelgeschichte «Das Landei in der Stadt», eine Sammlung von 44 packenden Kurzgeschichten aus dem alltäglichen Leben.
Als Kind gerne Texte verfasst
1964 zwischen Kollbrunn und Rikon im Tösstal im Elternhaus ihrer Mutter mit halbitalienischer Abstammung und eines Schriftsetzers geboren, lernte sie schon als junges Mädchen die Sorgen und Nöte einer Arbeiterfamilie kennen. Von ihrer Herkunft her mag ihre Aussage nicht erstaunen: «Ich fühle mich eher als Landei, aber mit einer Sympathie für die Stadt.» Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte Katharina Michel die Kantonsschule in Winterthur und liess sich anschliessend an der PH Zürich zur Primarlehrerin ausbilden.
«Schon während meiner Schulzeit freuten sich meine Lehrer an meinen Texten und auch daheim schrieb ich neue Texte, die ich selbst bebilderte», erinnert sie sich. Dann unterrichtete die junge Lehrerin an der Primarschule Fischenthal, wo sie im Langschuljahr mit ihren Schülerinnen und Schülern die Geschichte «Tumult auf der Kyburg» von Heiner Gross zur Freude des ganzen Dorfes auf die Bühne brachte. Nach drei Jahren Unterrichtstätigkeit in Zell und einer ausgiebigen Reise zusammen mit ihrem heutigen Gatten zog sie zurück nach Dozwil, wo eine Tochter und ein Sohn zur Welt kamen. 2004 erlangte die seit vier Jahren in Amriswil lebende Autorin den Titel als diplomierte Lerntherapeutin ILT.
Texte aus dem Leben gegriffen
Schon vor und während dem Besuch von Schreibwerkstätten und einem Diplomlehrgang für literarisches Schreiben sind die verschiedensten Texte aus dem Leben, aber auch aus eigenen Ideen entstanden. Der Erfolg blieb nicht aus: Zweimal wurde sie im Rahmen eines Schreibwettbewerbs ausgezeichnet.
«Das Schreiben ist mein Medium und ich möchte mit einer ästhetischen Sprache mit Blick auf das Alltägliche nicht nur einen Lesegenuss vermitteln, sondern auch einen Perspektivenwechsel bewirken», sagt sie. Die 44 Kurzgeschichten in ihrem neuesten Buch beschreiben einfühlsam und mit viel Wärme, aber auch spannend, Menschen an ihrem Arbeitsplatz, in der Schule, im Wirtshaus, auf der Flucht – kurzum überall dort, wo sich Menschen täglich aufhalten. Hervorragend ergänzt werden die Texte durch die Illustrationen von Lea Le und die grafische Unterstützung durch Julia Roman. «Eine Herausforderung, aber auch eine Chance mit Blick auf mein generationenübergreifendes Projekt», lautet ihr Fazit.
WERNER LENZIN
Veranstaltung
Lesung und Buchvernissage: Sonntag, 30. November um 17 Uhr im Bücherladen Amriswil, Marktplatz 3, Anmeldung bis 26. November 2025: info@buecherladen-amriswil.ch
Buchtaufe: Sonntag, 7. Dezember im Figurentheater St. Gallen, Lämmlisbrunnenstrasse 34, zusammen mit der Illustratorin und der Grafikerin.

