«Es lohnt sich, für gesteckte Ziele zu arbeiten und zu kämpfen»
05.09.2024 WittenwilOhne Fleiss kein Preis oder von nichts kommt nichts. Damit lässt sich die Erkenntnis von Sarina Thalmann treffend umschreiben. Die junge Sportlerin hat sich kürzlich die Goldmedaille im Beachvolleyball erkämpft.
Vom 16. bis 18. August fanden in Luzern die ...
Ohne Fleiss kein Preis oder von nichts kommt nichts. Damit lässt sich die Erkenntnis von Sarina Thalmann treffend umschreiben. Die junge Sportlerin hat sich kürzlich die Goldmedaille im Beachvolleyball erkämpft.
Vom 16. bis 18. August fanden in Luzern die Schweizermeisterschaften des Nachwuches im Beachvolleyball statt. Bei den unter 17-Jährigen stand am Schluss die Wittenwilerin Sarina Thalmann zusammen mit ihrer Teamkollegin Lisa Obrist zuoberst auf dem Podest. Die beiden durften sich nach einem hart umkämpften Halbfinale, das sie im Tiebreak gewannen, und einem klaren Sieg im Finale die Goldmedaille umhängen lassen.
Sarina ist in der Region keine Unbekannte: Bevor sie zum Beachvolleyball wechselte, spielte sie bei «Volley Aadorf», bis 2023 bekannt unter dem Namen «VBC Aadorf». Im Gespräch mit der «Elgger/Aadorfer Zeitung» erzählt sie, dass sie vor fünf Jahren mit Volleyball angefangen und vor drei Jahren die Sportart und den Club gewechselt hat – und nun anlässlich des Turniers in Luzern gegen ihre ehemaligen Kolleginnen antreten musste.
Wie war dein Gefühl, als du realisiert hast, dass ihr Gold gewonnen habt?
Zuerst habe ich es überhaupt nicht realisiert, aber dann habe ich mich riesig über den Sieg gefreut. Wir sind als Dritte gesetzt ins Turnier gestartet, mit dem Ziel, am Schluss einen Podestplatz zu erreichen. Natürlich kämpft man immer um Gold, aber realistisch war ein zweiter oder dritter Podestplatz – unsere Konkurrenz war enorm stark.
Wie bereitest du dich mental auf wichtige Spiele vor? Gibt es bestimmte Rituale oder Routinen, mit denen du dich fokussierst?
Wichtig ist ein spezielles Einwärmen vor dem Spiel mit dem Trainer. Wir machen mit ihm verschiedene Reaktionsübungen, damit wir «im Kopf» parat sind.
Wie gehst du mit Niederlagen um?
Es kommt darauf an, in welcher Situation. Aber verlieren ist nicht schön, das finde ich schon eher schlimm. Ich versuche dann herauszufinden, was ich falsch gemacht habe, lasse ein Spiel Revue passieren und analysiere es, damit mir dieselben Fehler beim nächsten Match nicht wieder unterlaufen. Das mache ich für mich allein und im Team gemeinsam.
Auf die Frage, welche Rolle die Eltern nach Rückschlägen spielen, schmunzelt die Mutter und Sarina bestätigt, dass natürlich auch Trost und aufbauende Worte seitens der Familie wichtig seien.
Du besuchst eine Sportklasse der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen, die es jungen Sportlerinnen und Sportlern ermöglicht, Ausbildung und Training unter einen Hut zu bringen?
Der Besuch der Sportklasse gibt mir mehr Möglichkeiten zu trainieren. Die Schulzeiten nehmen Rücksicht auf unsere Bedürfnisse. Am Vormittag absolviere ich selbständig meine Kraftübungen und am Abend nach der Schule trainiere ich im Club in Kloten.
Welche Sportarten üben deine Mitschüler aus? Verbindet euch der Sport?
Die Sportarten sind wirklich bunt gemischt. Vertreten sind Judo, Handball, Schwimmen und viele mehr. Am speziellsten ist vielleicht Kanu-Polo. Schön ist, dass wir uns untereinander über die Erfolge der anderen freuen, es ist ein Miteinander und keine Konkurrenz.
Welche Fähigkeiten, die du im Sport erlernt hast, kannst du im Alltag nutzen?
Dass es sich lohnt, für etwas zu kämpfen; dass für gesteckte Ziele hart gearbeitet werden muss, um sie zu erreichen. Im Sport bedeutet das, konsequent zu trainieren, in der Schule konzentriert zu lernen.
Wo siehst du dich in fünf Jahren – im Sport und ausserhalb davon?
Die nächsten zwei Jahre besuche ich sicher noch die Schule in Kreuzlingen. Was danach ist, dazu habe ich noch keine konkreten Pläne. Entweder gehe ich studieren oder mache etwas anderes. Zurzeit fokussiere ich mich auf das Jetzt.
... und sportliche Ziele?
Wenn ich nicht mehr bei den Juniorinnen spiele, dann ist das Ziel, Wettkämpfe in der «A-Tour» zu bestreiten. Vielleicht auch an Turnieren im Ausland zu spielen. Wer weiss, vielleicht an Europameisterschaften. Das war bis jetzt alles kein Thema, aber in naher Zukunft könnte es eins werden.
Was war der beste Rat, den du jemals bekommen hast?
Immer an sich und die gesteckten Ziele zu glauben, selbst wenn sie im Moment unerreichbar scheinen.
Was ist dein Lieblingsessen? So etwas richtig «Ungesundes» – oder ist das nicht erlaubt?
Mein absolutes Lieblingsessen sind Fajitas, die könnte ich jeden Tag essen. Zweimal pro Woche aber mindestens. Manchmal schon auch Pommes, aber die stehen nicht zuoberst auf der Wunschliste.
Mutter Rita schliesst das Gespräch mit der Bemerkung, dass sie als Eltern wirklich sehr stolz auf ihre Tochter sind. Sie habe mit der Medaille den verdienten Lohn für ihre harte Arbeit bekommen – eine Arbeit, der sie manchmal fast zu intensiv nachgehe. Aber wie sagte die Tochter? «Für gesteckte Ziele muss man auch hart arbeiten!» Im Namen der «Elgger/Aadorfer Zeitung» bedankt sich die Schreibende für die Zeit, die sich Sarina für das Interview genommen hat und wünscht ihr für die Zukunft alles Gute.
MARIANNE BURGENER