… um ein Kind grosszuziehen, sagt ein afrikanisches Sprichwort. In unserem Fall brauchte es ein ganzes Dorf, um die Organisation rund um die Workshops an Afro-Pfingsten zu bewältigen. Und wir sagen: «Danke Elgg!»
Wer mich kennt, weiss, dass meine ...
… um ein Kind grosszuziehen, sagt ein afrikanisches Sprichwort. In unserem Fall brauchte es ein ganzes Dorf, um die Organisation rund um die Workshops an Afro-Pfingsten zu bewältigen. Und wir sagen: «Danke Elgg!»
Wer mich kennt, weiss, dass meine grosse Leidenschaft ein Westafrika fernab von «Baschtröcklis» ist. Bei zeitgenössisch afrikanischer Kunst komme ich ins Schwärmen. Einer Kunst, die ihre Kraft aus der Tradition schöpft, aber längst die Tradition überholt und ihre eigene vielschichtige Sprache entwickelt hat. Als ich angefragt wurde, ob ich bei der Workshoporganisation an Afro-Pfingsten mithelfen könne, war ich Feuer und Flamme. Denn – so sagte ich mir – das ist die Gelegenheit, um nicht nur traditionelle Kurse anzubieten, sondern den Workshopteilnehmenden ein anderes Afrika zu zeigen. Meine Euphorie verleitete mich gar dazu, zeitgenössisch afrikanischen Tanz auf die Bühne zu holen.
Das Kursangebot wurde grösser und grösser und die Anzahl der Künstler, die aus dem Ausland anreist, ebenfalls. Als die Workshops organsiert waren, wurde mir bewusst, dass es ja auch ein Drumherum braucht. Für die Auftritte einen Tanzteppich und Requisiten und für die Künstler eine Übernachtungsmöglichkeit. Hier kommt das Dorf oder besser gesagt das Städtli ins Spiel und ich sage: «Danke Elgg!» Die WAK hat uns eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt, und ich bin zuversichtlich, dass wir auch noch Matratzen und Duvets finden, das Balance Studio Elgg leiht uns den Tanzteppich aus und das Theater zur Waage hat sich dafür begeistern lassen, die beiden Tanzsolos am Freitagabend vor Pfingsten zu programmieren.
Natürlich würde es mich ausserordentlich freuen, auch Sie, liebe Leser und Leserinnen, für diesen Abend zu begeistern.
Tanzsolos im Theater zur Waage
Ahmed Soura aus Burkina Faso lässt sich in seinem Stück «Auprès du printemps» von wissenschaftlichen Untersuchungen inspirieren, in deren Rahmen Plastikpartikel (Mikroplastik) im Regen gefunden wurden. Das Stück thematisiert die Nachlässigkeit der Menschen, weiterhin beharrlich Plastiktüten im Alltag zu verwenden. Ahmed Soura lässt das Publikum «durch seine Augen sehen» anstatt «in seinen Augen zu lesen».
«Les larmes de l’Océan» von Daudet Grazaï, Elfenbeinküste, handelt von den Dramen der Mittelmeerüberquerungen. Familien, Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche, die mit oder ohne Familiensegen ausreisen. Zahlreich sind sie auf dem Weg. Der Instinkt zu überleben ist die höchste Motivation, die eine Seele antreiben kann. Warum? Daudet Grazaï entführt das Publikum vom ersten Augenblick an in stürmische Geschehnisse inmitten des Ozeans.
ANJA C. WOLFER BAKA
Aufführung
«Auprès du printemps» und «Les larmes de l’Océan»
Freitag, 17. Mai 2024, 19.30 Uhr
18.30 Uhr Türöffnung
Theater zur Waage, Vordergasse 10, 8353 Elgg
Kollekte