Epochenwechsel im Staub Kaiser Haus
08.02.2025 ElggDas Staub Kaiser Haus in Rümikon-Elsau zeichnet sich seit jeher durch eine ausgeprägte Italianità, eine Prise Gemeinschaft sowie viel Lebensfreude und Lebenslust aus. Nach fast zehn Jahren übergibt Mirsad Ramcilovic die Leitung an Sabrina Schwengeler.
Das Haus ist eine ...
Das Staub Kaiser Haus in Rümikon-Elsau zeichnet sich seit jeher durch eine ausgeprägte Italianità, eine Prise Gemeinschaft sowie viel Lebensfreude und Lebenslust aus. Nach fast zehn Jahren übergibt Mirsad Ramcilovic die Leitung an Sabrina Schwengeler.
Das Haus ist eine familiäre Wohngruppe der Pflege Eulachtal, die Frauen und Männer aus dem mediterranen Raum beheimatet. Hier leben Menschen, die noch teilweise selbstständig sind, aber Unterstützung benötigen, sowie solche, die intensive Betreuung brauchen. Im Gespräch berichten Sabrina Schwengeler und ihr Vorgänger Mirsad Ramcilovic über den Wechsel und die Zukunft des Hauses.
«Unser Haus lebt von Gemeinschaft und Herzlichkeit»
Herr Ramcilovic, Sie haben das Staub Kaiser Haus fast von Beginn an geleitet. Warum geben Sie die Verantwortung jetzt ab?
Mirsad Ramcilovic: Ich habe mein Ziel erreicht: Der Betrieb läuft stabil, die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich wie zu Hause, und das Team arbeitet harmonisch zusammen. Jetzt ist es Zeit für einen Generationenwechsel.
Sie bleiben als Stellvertreter im Haus. Warum haben Sie sich für diesen Schritt entschieden?
Mirsad Ramcilovic: Sabrina ist eine hervorragende Wahl für die Leitung. Sie kennt das Haus, die Menschen und die Kultur bestens. Als ich mich entschied, mein Pensum zu reduzieren, war klar, dass sie die ideale Nachfolgerin ist.
Was hat Ihnen in all den Jahren besonders Freude bereitet?
Mirsad Ramcilovic: Wir leben ein familiäres Miteinander und begegnen uns auf Augenhöhe. Während der Coronazeit haben wir gespürt, wie wichtig ein starkes Team ist. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und sind als Gemeinschaft noch enger zusammengewachsen.
«Ich möchte die Tradition bewahren und weiterentwickeln»
Frau Schwengeler, das Haus wird überwiegend auf Italienisch geführt. Haben Sie italienische Wurzeln?
Sabrina Schwengeler: Nein, ich bin eine echte Schweizerin. Aber Sprachen haben mich schon immer fasziniert. Ich hatte drei Jahre Italienisch in der Schule, was mir den Einstieg erleichtert hat.
Wie erleben Sie den Wechsel von der Spitalklinik zur Langzeitpflege?
Sabrina Schwengeler: Hier steht das Zwischenmenschliche im Vordergrund. Die Gespräche sind emotionaler, temperamentvoller – das macht den Alltag lebendig und bereichernd.
Wie zeigt sich die Italianità im Haus?
Sabrina Schwengeler: Unsere Bewohner pflegen ihre Traditionen: Ein Glas Wein zum Mittagessen, typisch italienische Menüs, temperamentvolle Gespräche und geselliges Beisammensein. Auch unser italienischer Priester Don Alberto, der regelmässig Gottesdienste hält, trägt viel zum Gemeinschaftsgefühl bei.
Gibt es besondere Highlights für die Bewohner?
Sabrina Schwengeler: Ja, beispielsweise unsere Ferienreisen nach Italien. 2025 geht es wahrscheinlich wieder nach Massa, Ronchi. Das ist einzigartig für ein Pflegeheim und bedeutet den Bewohnern unglaublich viel!
Blick in die Zukunft
Hatten Sie die Führungsrolle von Anfang an angestrebt?
Sabrina Schwengeler: Nein, das hat sich ergeben. Als Mirsad vier Monate unbezahlten Urlaub nahm, habe ich die Leitung übernommen. Ich hatte grossen Respekt vor der Aufgabe, aber sie hat mir viel Freude bereitet.
Was ist Ihr grösstes Anliegen für die Zukunft?
Sabrina Schwengeler: Ich möchte die bestehende Kultur bewahren und gleichzeitig neue Impulse setzen. Das Staub Kaiser Haus soll weiterhin ein Ort sein, an dem sich alle willkommen fühlen.
(MITG)
10 Jahre Staub Kaiser Haus mit viel Italianità
Im Oktober 2025 feiert das Staub Kaiser Haus, ein Betrieb der Pflege Eulachtal, sein 10-jähriges Bestehen mit einem grossen Fest. Das Haus wurde mit Unterstützung der Staub Kaiser Stiftung gegründet und bietet Menschen mit mediterranen Wurzeln ein Zuhause.
Der Stifter Giuseppe Kaiser (1917– 2014) war selbst ein Halbwaise aus Italien und wurde 1919 von einer Schweizer Familie adoptiert. Seinem Glück wollte er durch die Stiftung etwas zurückgeben.
Weitere Informationen unter: www. eulachtal.ch