Laut der neuesten Benchmark-Studie des Bundesamts für Energie setzen die Energieversorger bei Wärme und Strom immer mehr auf erneuerbare Energie.
Wo stehen die Energieversorgungsunternehmen (EVU) in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz? Die ...
Laut der neuesten Benchmark-Studie des Bundesamts für Energie setzen die Energieversorger bei Wärme und Strom immer mehr auf erneuerbare Energie.
Wo stehen die Energieversorgungsunternehmen (EVU) in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz? Die siebte Vergleichsstudie des Bundesamts für Energie (BFE) für die Jahre 2023 und 2024 zeigt: Bei den erneuerbaren Energien sind die Energieversorgungsunternehmen (EVU) teilweise schon sehr weit, bei der Effizienz auf der Verbraucherseite, der Transformation in Richtung erneuerbare Wärmeversorgung und bei den Themen intelligente Netze und Digitalisierung machen die EVU Fortschritte. An der siebten Vergleichsstudie nahmen 111 Unternehmen aus der ganzen Schweiz teil, die Strom, Wärme und Gas an ihre Kundinnen und Kunden liefern.
Insgesamt decken die teilnehmenden Firmen rund 44 Prozent des Schweizer Stromabsatzes, 61 Prozent des Gasabsatzes und rund 46 Prozent des Wärmeverbrauchs ab. Von den Beteiligten sind 56 Querverbundunternehmen, die in zwei oder drei Sparten tätig sind. 92 stammen aus der Deutschschweiz, aus der Westschweiz haben sich deren 14 an der Studie beteiligt und aus dem Tessin fünf. Die Teilnahme am Benchmarking ist freiwillig. Die teilnehmenden Energieunternehmen können ihre Ergebnisse auf Wunsch anonym darstellen lassen.
Strom: 65 der 97 teilnehmenden Stromlieferanten beliefern ihre Kundschaft heute schon zu 80–100 Prozent mit erneuerbarer Elektrizität.
Wärme: Bei der Wärme beträgt der erneuerbare Anteil am Gesamtwärmeabsatz rund 80 Prozent. Verbesserungspotenzial gibt es noch bei der Spitzenlastdeckung. Sie erfolgt vielfach noch über fossile Energien.
Gas: Im Bereich Gas sind die Energieversorgungsunternehmen deutlich weniger weit. Der Anteil an erneuerbarem Gas im Liefermix liegt erst bei knapp 10 Prozent. Dieser Rückstand dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass für einen Ersatz des gesamten Gasabsatzes nicht genügend Biogas oder anderes erneuerbares Gas zur Verfügung steht. Von den 109 Gasversorgungen in der Schweiz haben sich 44 am Benchmarking beteiligt.
Künftige Herausforderungen
Das neue Energiegesetz legt fest, dass der Stromverbrauch bis ins Jahr 2035 um 2 TWh gesenkt werden soll. Die Energieversorger spielen dabei eine zentrale Rolle: Betriebe mit einem Stromabsatz von 10 GWh pro Jahr oder mehr haben neu Zielvorgaben für die Energieeffizienz einzuhalten, die sie über die Umsetzung von Massnahmen bei ihren Konsumenten erreichen sollen. Ein konkretes quantitatives Stromeinsparziel haben sich 44 von 97 der EVU gesetzt. Das Benchmarking hat in den letzten Jahren mit diversen Webinaren, Veranstaltungen und Informationsgrundlagen einen wichtigen Beitrag zum Wissenstransfer geleistet.
Eine grosse Herausforderung ist die Digitalisierung. Das Thema betrifft alle Unternehmensbereiche: Es geht um die Vernetzung zwischen Erzeugung, Netz und Speicherung, aber auch um die digitale Anbindung der Verbraucher. Fast alle mittleren und grossen Unternehmen verfügen über eine Strategie und/oder entsprechende Ziele. Bei den kleinen hingegen haben 24 Prozent noch keine Digitalisierungsstrategie.
(PD)