EM-Silber und Bronze für einheimische Faustballer
24.07.2025 SportAn den Nachwuchs-Europameisterschaften im österreichischen Freistadt gewinnen die Schweizer Teams insgesamt vier Medaillen. Für eine Überraschung konnten dabei aber nur die U21-Männer sorgen. Sie konnten sich erstmals seit 2014 wieder fürs Endspiel qualifizieren und ...
An den Nachwuchs-Europameisterschaften im österreichischen Freistadt gewinnen die Schweizer Teams insgesamt vier Medaillen. Für eine Überraschung konnten dabei aber nur die U21-Männer sorgen. Sie konnten sich erstmals seit 2014 wieder fürs Endspiel qualifizieren und gewannen Silber. Zum Team gehören auch Malte Meissner vom FBV Ettenhausen und Angelo Tortelli vom FB Elgg.
Die Vorbereitung der U21-Männer verlief aufgrund einiger Verletzungen nicht optimal. Alles andere als optimal war auch die Anreise. Statt den geplanten sechseinhalb Stunden Anfahrt im Teambus, dauerte die Reise wegen Staus und Pannen geschlagene 27 (!) Stunden. Davon liessen sich die Jungs von Trainer Valentin Eitzinger aber nicht aus der Ruhe bringen. Nach der Vorrunde hatten sie nach Siegen gegen Italien und Tschechien den dritten Rang belegt, hinter Titelverteidiger Österreich und Deutschland.
Gegen eben dieses Deutschland stand der Halbfinal an. In den Gruppenspielen hatten die Schweizer gegen Deutschland klar mit 0:2 verloren, doch im Halbfinal konnten sie nach verlorenem Startsatz (3:11) richtig aufdrehen und den grossen Favoriten aus Deutschland, der seit 2002 an jeder EM im Final stand, mit 3:1 besiegen. «Das Halbfinal war ein Wahnsinnsspiel – wir hatten keinen optimalen Start, aber den Glauben an uns nie verloren», sagt der Ettenhausener Spieler Malte Meissner. Im Finale gegen Österreich konnten die Schweizer nach einem klar verlorenen Startsatz (5:11) zwei Sätze lang gut mithalten. Letztlich verloren sie das Match aber mit 5:11, 14:15, 11:13. Trotzdem meinte Meissner nach dem Spiel: «Diese Silbermedaille fühlt sich grossartig an.» Und das zu Recht: Es ist die erste Finalteilnahme der U21-Männer seit 2014.
Finale ganz knapp verpasst
Ganz nahe am Final waren auch die U21-Frauen, die in Freistadt erstmals eine U21-EM bestritten haben. Im Halbfinal gegen Österreich führten die Schweizerinnen, die mit einem Mix aus U21- und U18-Spielerinnen angetreten waren, mit 2:0 Sätzen und 6:3. Es fehlten also nur noch fünf Punkte für den überraschenden Finaleinzug. Doch dann kippte das Spiel. Die Schweiz verlor unglücklich mit 2:3 (11:5, 11:8, 8:11, 1:11, 8:11). Die Enttäuschung war spürbar, wie Angreiferin Adéla Lang von der FG Elgg-Ettenhausen offen zugibt: «Wir waren so nah dran. Aber trotz allem dürfen wir stolz sein. Im Bronzespiel haben wir nochmals Charakter gezeigt.» Mit einem klaren 3:0-Sieg (11:3, 11:3, 11:2) gegen Italien sicherte sich das Team die verdiente Bronzemedaille.
U18-Männer fordern Deutschland über fünf Sätze
Die Schweizer U18-Männer hatten in der Vorrunde den dritten Rang hinter Österreich und Deutschland belegt. Damit kam es zum Halbfinalduell mit Deutschland, gegen das man in der Vorrunde und in den Testspielen vor der EM stets klar verloren hatte. Diesmal aber waren die Schweizer auf Augenhöhe mit Deutschland und forderten dem Favoriten alles ab. Erst im entscheidenden fünften Durchgang konnten die Deutschen die Partie zu ihren Gunsten entscheiden. Mit 11:8 sicherten sie sich diesen Durchgang und damit das Spiel. Die Enttäuschung über den verpassten Final war bei den Jungs von Trainer Christian Götsch verständlicherweise gross, dennoch erfüllten sie im abschliessenden Bronzespiel gegen Dänemark ihre Pflicht und holten sich die Bronzemedaille dank einem 3:0-Sieg souverän.
Mit grossen Ambitionen waren die U18-Frauen ins EM-Turnier gestartet. Trainer Daniel Gübeli setzte sich mit seinen Spielerinnen den Final zum Ziel. Dieses Ziel verpassten sie allerdings klar. In der Vorrunde verloren sie gegen Österreich (0:2) und Deutschland (1:2) und belegten den dritten Rang. Damit kam es zum Halbfinal gegen Österreich, wo die Schweizerinnen ohne Satzgewinn blieben und mit 0:3 verloren. Entsprechend mussten die Schweizerinnen zum Abschluss im kleinen Final gegen Tschechien antreten. Eine Pflichtaufgabe, welche die Schweizerinnen souverän erledigten und mit 3:0 gewannen.
FABIO BARANZINI, SWISS FAUSTBALL
Resultate
U21 Männer. Europameisterschaften. In Freistadt.
Halbfinal: Schweiz – Deutschland 3:1 (3:11, 11:8, 11:7, 11:7).
Final: Österreich – Schweiz 3:0 (11:5, 15:14, 13:11).
U21 Frauen. Europameisterschaften. In Freistadt.
Halbfinal: Österreich – Schweiz 3:2 (5:11, 8:11, 11:8, 11:1, 11:8).
Bronzespiel: Schweiz – Italien 3:0 (11:3, 11:3, 11:2).
U18 Männer. Europameisterschaften. In Freistadt.
Halbfinal: Deutschland – Schweiz 3:2 (11:9, 6:11, 11:7, 6:11, 11:8). –
Bronzespiel: Schweiz – Dänemark: 3:0 (11:7, 11:2, 11:5).
U18 Frauen. Europameisterschaften. In Freistadt.
Halbfinal: Österreich – Schweiz 3:0 (11:6, 13:11, 11:6).
Bronzespiel: Schweiz – Tschechien 3:0 (11:1, 11:2, 11:4).