Elgger Kanonenschuss hallt über den Zürichsee
04.07.2024 ElggAm vergangenen Wochenende stand Zürich im Interesse von Hard-Rock-Fans, solchen der Schweizer Fussballnationalmannschaft, welche die zahlreichen Public-Viewings besuchten, und von Trachtenleuten, welche generationenübergreifend das Eidgenössische Trachtenfest feierten. ...
Am vergangenen Wochenende stand Zürich im Interesse von Hard-Rock-Fans, solchen der Schweizer Fussballnationalmannschaft, welche die zahlreichen Public-Viewings besuchten, und von Trachtenleuten, welche generationenübergreifend das Eidgenössische Trachtenfest feierten. Natürlich dürfen da Elggerinnen und Elgger nicht fehlen. Mit Volkstanzgruppe, Tambourenverein und Äschlikompanie wurde der Ort würdig vertreten.
50 Monate Planung, 150‘000 Festbesucher mit und ohne Tracht, 5000 Umzugsteilnehmende, 600 tanzende Kinder, 350 Quadratmeter Trachtenausstellung, 2200 Tonnen Material – dies nur einige beeindruckende Zahlen zum Eidgenössischen Trachtenfest.
Tanzen, bis die Füsse weh tun
Die Volkstanzgruppe Elgg und Umgebung reiste am Samstag mit insgesamt zwanzig Kindern, Erwachsenen und Projekttanzenden an das nur alle zwölf Jahre stattfindende Trachtenfest. Seit dem Herbst wurden die zahlreichen verschiedenen Tänze regelmässig eingeübt. Nun war es an der Zeit gemeinsam mit rund 3000 Gleichgesinnten auf dem Sechseläutenplatz zu tanzen. Zu volkstümlicher Livemusik wurden schweizerische Volkstänze vorgeführt. «Wir haben getanzt, bis uns die Füsse weh taten», meint Vizepräsidentin Christine Federer. «Zum Glück gibt es neben den Trachtenschuhen auch bequemere Exemplare.» Auch die schwüle Hitze tat der Freude keinen Abbruch. Nach den zahlreichen Regentagen waren alle Beteiligten für die trockene, stabile Wetterlage äusserst dankbar.
Neben dem Tanzangebot bot das Fest zahlreiche weitere Aktivitäten. So zum Beispiel der Familienparcours mit zehn zu absolvierenden Posten. So lernten Klein und Gross nebenbei vieles über das Schweizer Brauchtum. Die Volkstanzgruppe Elgg und Umgebung hegt die leise Hoffnung, dass sich dank diesem beeindruckenden Erlebnis für die zahlreichen Projektanzenden ein neues Hobby eröffnet. Auch ist der Verein nicht abgeneigt erneut eine Kindergruppe ins Leben zu rufen.
Schuss der Äschli-Kanone eröffnet den Festumzug
Was für eine Ehre, was für ein Erlebnis – einmal als «Äschlibueb» durch die Strassen Zürichs als Teil eines grossen Umzugs zu ziehen. Die miserablen Wettervorhersagen liessen die Verantwortlichen der Aschermittwochgesellschaft in der Nacht auf Sonntag wohl schlecht schlafen. Trotz präziser Planung, ist gewiss, dass einem das Wetter und die Zugverbindungen zuweilen ein Schnippchen schlagen können. Der Verein scheint zu Petrus einen guten Draht zu haben, denn ersteres präsentierte sich am Umzugstag perfekt. Mit einem Zugausfall hingegen, hatte wohl niemand gerechnet. So kamen die achtzig Buben nicht wie vorgesehen gestaffelt am Treffpunkt an, sondern alle gleichzeitig. Dank der vielen helfenden Hände seien alle Buben innerhalb einer halben Stunde eingekleidet und ausgerüstet gewesen, so Toni Rebsamen, Präsident der Aschermittwochgesellschaft. Nicht nur die Ehre am Umzug mitzumarschieren wurde der Äschlikompanie zu teil, nein auch ein Schuss aus der Äschlikanone wurde vom Umzugskomitee gewünscht. Mit Freude stopften die Kanoniere ihr Arbeitsgerät und kündeten mit dem Hall des Kanonenschusses, der weit über den Zürichsee hörbar war, den Beginn des Festumzuges an. Beindruckend bei den Zusehenden war auch das Spiel der Äschlikompanie, das von Mitgliedern des Tambourenvereins verstärkt wurde. Präsident Toni Rebsamen freut sich über den absolut geglückten Tag und dankt allen, die dieses Unterfangen möglich gemacht haben.
Brauchtum keineswegs verstaubt
Den Organisatoren des diesjährigen eidgenössische Trachtenfestes ist es geglückt einen generationenübergreifenden Anlass zu kreieren, der zu begeistern wusste. Er zeigte auf, dass Brauchtum keineswegs verstaubt ist und hervorragend in die heutige Zeit passt. Geben wir unseren Traditionen Raum und Zeit, damit sie auch in Zukunft so ausgelassen und fröhlich gefeiert werden können.
MARION ISLIKER