An den 29. Weltmeisterschaften der jungen Dachdecker in Innsbruck, Österreich, beeindruckte das Schweizer Team und gewann die Silbermedaille. Mit dabei Amphol Rodjhinda von der Spenglerei Schnyder AG in Elgg.
Bei den Berufsweltmeisterschaften von Mitte November ...
An den 29. Weltmeisterschaften der jungen Dachdecker in Innsbruck, Österreich, beeindruckte das Schweizer Team und gewann die Silbermedaille. Mit dabei Amphol Rodjhinda von der Spenglerei Schnyder AG in Elgg.
Bei den Berufsweltmeisterschaften von Mitte November treten jeweils Teams aus verschiedenen Ländern gegeneinander an, um die besten Gebäudehüllen-Spezialistinnen und -Spezialisten der Welt zu ermitteln. In diesem Jahr nahmen 27 Zweierteams aus elf Ländern teil. Für die Schweiz kämpften die Erst- und Zweitplatzierten der Schweizermeisterschaften 2022 um die Medaillen. Der Vize-Weltmeister Amphol Rodjhinda, der seit 2020 bei der Elgger Spenglerei Schnyder AG tätig ist, wurde von seinem Mentor Urs Senteler intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet.
Senteler erkannte früh das Talent und trainierte ihn gezielt für diesen Moment. «Nach den ersten fünf Minuten war meine Nervosität verflogen, und ich konnte mich voll konzentrieren», schilderte Rodjhinda seine Eindrücke. «Eine grosse Herausforderung war die Zeit – die Arbeit musste innerhalb einer vorgegebenen Zeit fertiggestellt werden.»
Ein Meister der Metalldeckung
Während des dreitägigen Wettbewerbs traten die Teilnehmenden in anspruchsvollen Pflicht- und Küraufgaben gegeneinander an. Eine internationale Jury bewertete die Arbeiten, wobei die Schweizer Delegation in allen vier Disziplinen beeindruckte: Abdichtungen, Dachdeckungen, Metalldeckungen und Fassadenbau.
In der sogenannten «Königsdisziplin der Spengler» zeigte der Vize-Weltmeister herausragende Fertigkeiten. Die Herausforderung bestand darin, ein unsichtbar befestigtes Doppelstehfalzdach zu fertigen – eine Technik, die sowohl ästhetisch als auch langlebig ist und in Städten wie Paris häufig Anwendung findet.
Die Vorbereitungen begannen bereits im September. Alle zwei Wochen trainierte das Team intensiv, um bestens für die Meisterschaft gerüstet zu sein. Der Einsatz zahlte sich aus: «Diese Weltmeisterschaft hat nicht nur Rodjhinda weitergebracht, sondern auch unserer Firma einen enormen Mehrwert verschafft. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Ausbildung junger Berufsleute», lobte Valentin Schnyder, Geschäftsführer der Spenglerei Schnyder AG.
Eine Berufung, die Zukunft schafft
Rodjhinda sieht seine Teilnahme als Bestätigung seiner Berufswahl: «Der Austausch mit anderen und die Wertschätzung, die man im Betrieb erfährt, zeigen, wie bereichernd dieser Beruf ist. Es ist ein Beruf, in dem man mit seinen eigenen Händen die Ergebnisse seiner Arbeit schafft.»
Auch der Geschäftsführer hob die Bedeutung des Berufs hervor: «Mit einer Berufsausbildung kann man Grosses erreichen. Unsere Arbeit ist kreativ, technisch anspruchsvoll und zukunftsorientiert.» Er betonte, dass die Branche nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen attraktive Perspektiven bietet.
Die Preisverleihung fand in der historischen Eventhalle «Salzlager» statt – ein feierlicher Rahmen, der die Leistungen der Teilnehmenden angemessen würdigte. Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des Handwerks und der Zusammenarbeit, die in der Gebäudehüllen-Branche eine zentrale Rolle spielen.
Blick nach vorn
Die nächste Berufsweltmeisterschaft findet 2026 in Budapest statt. Vorher werden bei den SwissSkills 2025 in Bern neue Talente gesucht, die sich für diesen internationalen Wettbewerb qualifizieren können.
Die Weltmeisterschaften demonstrierten eindrucksvoll, wie Tradition und Innovation in der Gebäudehüllen-Branche zusammenwirken. Die Schweiz bleibt eine Vorreiterin in diesem Bereich und setzt mit ihrer Expertise weiterhin Massstäbe.
Die Teilnehmenden bewiesen nicht nur technisches Können, sondern auch Leidenschaft und Hingabe für ihren Beruf – ein Vorbild für die Stärke des Schweizer Handwerks und eine Inspiration für kommende Generationen. Schnyder erwähnte noch einmal, wie stolz er auf seinen Mitarbeiter sei und dass sich die ganze Arbeit am Ende ausgezahlt habe.
EMANUELA MANZARI