«Energiestadt Aadorf» informierte die Bevölkerung über die Elektromobilität und Ladeinfrastruktur. Beleuchtet wurde auch, wie es um Letztere in Aadorf steht – und was geplant ist.
Lediglich ein Dutzend Leute, vornehmlich Männer, fanden ...
«Energiestadt Aadorf» informierte die Bevölkerung über die Elektromobilität und Ladeinfrastruktur. Beleuchtet wurde auch, wie es um Letztere in Aadorf steht – und was geplant ist.
Lediglich ein Dutzend Leute, vornehmlich Männer, fanden am Dienstagabend den Weg in die Aula der Schulanlage Löhracker in Aadorf. Sie folgten der Einladung der Energiestadt Aadorf. Geladen waren die Experten Roland Büchi und Kilian Brunner, beide Dozenten an der ZHAW, die über die Elektromobilität, primär über Elektroautos, referierten.
Die Elektromobilität erlebt einen enormen Aufschwung, auch wenn nach neuesten Zahlen der Kauf von elektrisch betriebenen Fahrzeugen in der Schweiz etwas abflacht. Die angestrebte Reduktion der CO2-Emissionen ist einer der Hauptgründe, weshalb man auf Verbrennungsmotoren verzichten möchte. Trotz technischer Fortschritte zögern aber immer noch viele Schweizerinnen und Schweizer, auf Autos mit Elektromotoren umzusteigen.
Plädoyer für Stromer
Brunner und Büchi versuchten, dem Publikum die Vorzüge von Elektroautos aufzuzeigen und allfällige Zweifel zu zerstreuen. Viele Leute würden etwa die Reichweite der Stromer bemängeln. Diese könne derzeit tatsächlich noch etwas problematisch sein, mussten die Referenten eingestehen. Als Beispiel diente ihnen ein Hyundai Kona: Mit Elektroantrieb fährt man damit 410, mit Benzin 625 und mit dem Hybridmodell 730 Kilometer mit einer Tank- beziehungsweise Akkufüllung. Ganz anders sieht die Bilanz beim CO2-Ausstoss aus. Da sind Strom und Hybrid deutlich sauberer als der Verbrennungsmotor. Allerdings produziert ein Elektrofahrzeug bei der Produktion mehr CO2 als der Verbrenner. Über alles gesehen sei die Bilanz der verschiedenen Fabrikate bei etwa 27’000 Kilometern ausgeglichen, rechneten die Referenten vor.
Ein gewisses Hemmnis für potenzielle Käufer stellt auch die Dauer des Aufladens der Batterie dar. Roland Büchi entkräftete: «Ja, es geht nicht so schnell wie Tanken, aber es gibt schon sehr schnelle Ladestationen.» Bei einem Auto mit 50-kWh-Batterie dauere es bei einer solchen Ladestation weniger als eine halbe Stunde, um den Akku auf 80 Prozent zu laden. Mit den heute üblichen 11-kw- oder 22-kw-Ladestationen dauert es etwas mehr als vier beziehungsweise zwei Stunden. Lädt man das Auto über die Haushaltsteckdose, muss man mit 24 Stunden rechnen.
Ausbau von Ladestationen
In Aadorf gibt es derzeit Ladestationen beim Restaurant Heidelberg, beim Aldi und beim Coworking-Space. Gemäss Kilian Brunner sind weitere Möglichkeiten in Planung, so bei der Sporthalle, beim Schulhaus Löhracker und beim Schulhaus Ettenhausen. Auf Autobahnen gebe es mittlerweile schon ein dichtes Netz an Stromtankstellen.
In der abschliessenden Fragerunde kamen einige Fragen, aber auch Kritik aus dem Publikum. Ein Teilnehmer meinte, es seien nur die positiven Seiten erwähnt worden. Wenn man in einer Mietwohnung wohne, sehe es etwas anders aus: «Da kann das Aufladen zu einem Problem werden.» Büchi gab dem Mann recht: «Daran muss man noch arbeiten.»
ALBERT BÜCHI