Einwohnerhöchststand im Kanton Zürich
13.02.2024 Elgg, HagenbuchEnde 2023 wohnten zum ersten Mal mehr als 1,6 Millionen Menschen im Kanton Zürich. Im Laufe des vergangenen Jahres ist die Bevölkerung um rund 24’000 Personen oder 1,5 Prozent gewachsen. Die Gemeinden Elgg und Hagenbuch verzeichneten einen Zuwachs von 0,8 respektive 1,5 ...
Ende 2023 wohnten zum ersten Mal mehr als 1,6 Millionen Menschen im Kanton Zürich. Im Laufe des vergangenen Jahres ist die Bevölkerung um rund 24’000 Personen oder 1,5 Prozent gewachsen. Die Gemeinden Elgg und Hagenbuch verzeichneten einen Zuwachs von 0,8 respektive 1,5 Prozent.
1,6 Millionen Personen umfasste die zivilrechtliche Bevölkerung des Kantons Zürich Ende 2023, rund 24’000 mehr als vor einem Jahr. Der Zuwachs entspricht etwa der Einwohnerzahl Bülachs. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Wachstumsrate deutlich zugenommen und erreicht mit rund 1,5 Prozent den höchsten Wert seit 2010.
Die Gemeinde Elgg zählte Ende Dezember 5111 Einwohnerinnen und Einwohner. Das sind 42 oder 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Gemeindegebiet Hagenbuch stieg die Zahl auf 1163, was 17 Menschen zusätzlich sind. In Prozent bedeutet das ein Wachstum von 1,5 Punkten. Die Durchschnittliche jährliche Veränderung in den beiden Eulachtaler Gemeinden beträgt plus 0,8 (Elgg) respektive 1,4 Prozent (Hagenbuch).
Zuwanderung aus dem Ausland nimmt zu
Wie in den vergangenen Jahren macht die Zuwanderung aus dem Ausland den grössten Anteil am Bevölkerungswachstum aus. Fast neun Zehntel der Zunahme sind darauf zurückzuführen. Die aussergewöhnlich starke Zuwanderung im Vergleich zu den Vorjahren liegt vor allem an den aus der Ukraine geflüchteten Menschen mit Schutzstatus S. Diese leben zwar grösstenteils schon seit 2022 im Kanton Zürich, zählen aber definitionsgemäss erst nach einer Aufenthaltsdauer von zwölf Monaten zur zivilrechtlichen Wohnbevölkerung. Die übrige Zuwanderung bewegte sich nur auf leicht überdurchschnittlichem Niveau.
Der Zuwachs der ausländischen Wohnbevölkerung in Elgg ist doch erwähnenswert. Während 2022 noch 979 Ausländer hier lebten, waren es ein Jahr später deren 1022: eine Veränderung von plus 43 oder 4,4 Prozent. Das wiederum heisst: Die Schweizer Bevölkerung stagniert (-1). Der Ausländeranteil steigt in Elgg auf 20 Prozent (Vorjahr: 19,3). Noch ausgeprägter ist das diesbezügliche Wachstum in Hagenbuch. Hier legte die Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund von 138 auf 146 zu (+5,8%) und die Schweizerinnen von 1008 auf 1017 (+0,9%).
Zahl der Geburten weiterhin tief
Auch die natürlichen Bevölkerungsbewegungen – Geburten und Todesfälle – tragen zur Bevölkerungsentwicklung des Kantons Zürich bei. Nach dem starken Einbruch im Vorjahr ist die Zahl der Geburten im 2023 weiterhin tief. Weil auch die Zahl der Todesfälle stabil geblieben ist, trägt der Geburtenüberschuss nach ersten Schätzungen nur etwa zehn Prozent zum Bevölkerungswachstum bei. Die Schätzungen legen auch nahe, dass der Geburtenüberschuss derzeit etwa 50 Prozent geringer ist als in den Jahren vor Corona.
Zu Geburten- und Todeszahlen auf Gemeindeebene zeigt das statistische Amt für 2023 noch keine definitiven Zahlen auf. Was anderen jedoch zu entnehmen ist, ist das Durchschnittsalter: In Elgg lag es Ende 2023 bei 43,1 Jahren (2022: 42,8) und in Hagenbuch bei 42,2 (2022: 41,8).
Kirchen: historischer Mitgliederschwund
Ende 2023 war die Zürcher Bevölkerung zu 23,3 Prozent evangelisch-reformiert und zu deren 21,7 römisch-katholisch. Die beiden grossen christlichen Kirchen umfassen damit zusammen noch etwa 720’000 Mitglieder. Mehr als die Hälfte der Kantonsbevölkerung gehört gar keiner oder einer anderen Religionsgemeinschaft an. Im Vergleich zum Vorjahr haben die beiden grossen Kirchen weiter Mitglieder verloren, die evangelisch-reformierte rund 12’400 (-3,2%), die römisch-katholische 13’300 (-3,7%). Das ist für beide Kirchen der grösste jemals erfasste Mitgliederschwund innerhalb eines Jahres.
Das Minus bei den Reformierten beträgt in Elgg drei Prozent auf 1951 Mitglieder, in Hagenbuch 2,5 Prozent. Dort wohnen nun noch 472 Bewohnerinnen, die der evangelisch-reformierten Kirche angehören. Die Katholiken verloren in Elgg 43 Mitglieder (-4,8%) auf neu 896 und in Hagenbuch gleich satte 23 (-11,2%, neu 183). 44,3 Prozent der Elgger und 43,7 der Hagenbucherinnen gehören keiner oder einer anderen Konfession an – Tendenz stark steigend.
RENÉ FISCHER