Kaffeegeschichten – so heisst das Figurentheater, das am Dienstagabend in der Bibliothek Elgg stattfand. Die liebevoll erzählte Geschichte begeisterte das Publikum auf überraschende Weise.
Kann eine unerwartete Freundschaft für immer halten? Genau ...
Kaffeegeschichten – so heisst das Figurentheater, das am Dienstagabend in der Bibliothek Elgg stattfand. Die liebevoll erzählte Geschichte begeisterte das Publikum auf überraschende Weise.
Kann eine unerwartete Freundschaft für immer halten? Genau davon erzählt die Geschichte von Frau Kunz, einer 80-jährigen Dame, die ihr Leben nach festen Ritualen führt, und einem streunenden Hund, der plötzlich in ihren Alltag tritt.
Frau Kunz liebt ihre tägliche Nachmittagspause mit einem guten Filterkaffee mit Franck-Aroma, Kreuzworträtseln und einem ordentlichen Mittagsschläfchen. Eines Tages begegnet sie einem streunenden Hund, der hartnäckig in ihrem Garten auftaucht und ihr sogar die Zeitung bringt. Zunächst versucht sie, ihn loszuwerden, doch bald entwickelt sich zwischen ihnen eine ungewöhnliche Freundschaft. Der Hund begleitet Frau Kunz auf Schritt und Tritt, erfüllt ihre Wünsche und bringt ihr nicht nur Kaffee und Schokolade, sondern auch Freude und Leben in ihren Alltag. Sie nennt ihn liebevoll ihren «Lieblingshund».
Die beiden planen gemeinsam Frau Kunz’ bevorstehende 80. Geburtstagsfeier. Der Hund bringt Schwung in ihr Leben, und gemeinsam tanzen und singen sie, wobei Frau Kunz mit einem alten Kassettenrekorder – beispielsweise zum Lied «Ade, bin ich luschtig gsi» – so richtig aufblüht und sogar auf dem Tisch tanzt. Die Freundschaft bringt ihr neue Lebendigkeit und Freude, und bald erlebt sie mit ihm Abenteuer, die sie nie erwartet hätte – von Schifffahrten bis zu Zugreisen quer durch die Schweiz.
Figurentheater für Seniorinnen und Senioren
Am Ende der Aufführung bedankte sich Janine Schwager, Leiterin der Gemeinde- und Schulbibliothek Elgg, bei den Künstlerinnen Danièle Hürsch und Irene Rutishauser für die gelungene Aufführung. Die Puppenspielerinnen haben dieses Projekt kürzlich ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, älteren Menschen und ihren Angehörigen das Figurentheater näherzubringen. «Unsere Puppen haben wir selbst gemacht, und sie sind uns richtig ans Herz gewachsen», erzählt Hürsch stolz. Sie und Irene Rutishauser bereisen mit ihrem mobilen Theater verschiedene Veranstaltungen und möchten besonders in Senioreninstitutionen neue Begegnungen und Gespräche fördern. Sie ergänzen: «Wir hoffen, dass unser Projekt sich ausbreitet und wir vielen Menschen eine Freude bereiten können.»
Nach der Aufführung verwandelte sich die Bibliothek in wenigen Minuten in ein gemütliches Café, in dem Kaffee, Muffins und Cremeschnitten angeboten wurden. Die Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen und gemeinsam das Erlebnis nachklingen zu lassen.
EMANUELA MANZARI