Eine erfahrene Kandidatin fürs Gemeinderatspräsidium
15.02.2022 ElggFür die kommende Legislatur stellen sich für die Präsidien des Gemeinderats sowie der beiden Schulpflegen neue Personen zur Verfügung. Die bestehenden treten alle nicht mehr an. Ruth Büchi-Vögeli tritt als neue Gemeinderatspräsidentin an den kommenden Erneuerungswahlen an.
Christoph Ziegler (Soso Elgg) stellt den Präsidentensessel des Gemeinderats zur Verfügung. Nach 20 Jahren Gemeindepolitik – davon 16 Jahre als Präsident – tritt er nun nicht mehr zur Wiederwahl an. Er hinterlässt grosse Fussstapfen, die es nun zu füllen gilt – keine einfache Aufgabe. eine Person stellt sich an den erneuerungswahlen vom 27. März als seine Nachfolgerin zur Verfügung: die bisherige SVP-Gemeinderätin Ruth Büchi-Vögeli. Die «Elgger/ Aadorfer Zeitung» stellte der 59-Jährigen ein paar Fragen. Es liess sich dabei rasch einmal feststellen, dass die Dipl. Ing.- Agr. ETH und Bäuerin bereits einiges an Führungserfahrung mitbringt.
Das Amt als Präsidentin ist für sie nicht ganz neu: «In der Primarschulgemeinde Hofstetten war ich, vor meiner Wahl in den Gemeinderat Elgg, während fünf Jahren (2006-11) als Präsidentin tätig. Ab 2011 übte ich sieben Jahre das Amt als Präsidentin bei der Spitex Eulachtal aus und seit 2018 bin ich nun Präsidentin der Landi Eulachtal.» Seit über zehn Jahren ist die SVP-lerin aus dem Weiler Heurüti im Gemeinderat Elgg. In dieser Zeit durfte sie auch verschiedene Kommissionen präsidieren und als Ersatzrichterin beim Baurekursgericht «verfüge ich über das nötige Verhandlungsgeschick», sagt Büchi. Die Arbeit im Gemeinderat sei für sie eine sehr spannende sowie vielseitige Tätigkeit und nach den gut zwei LegisLaturen kenne sie die Abläufe im politischen System auf Gemeindeebene sehr gut, was für sie weiter ausschlaggebend für diese Kandidatur gewesen sei.
Es funktioniert nur gemeinsam im Team
Auf die Frage, was ihrer Meinung nach die Voraussetzungen für eine funktionierende Behörde seien, antwortet Ruth Büchi-Vögeli: «Sie muss als Team arbeiten können, weshalb die persönlichen Wünsche jedes einzelnen Mitglieds in den Hintergrund treten. Probleme müssen gemeinsam angegangen werden, wozu es den Willen braucht, die nötige Zeit zur Lösungsfindung zu investieren.» Von einer Behörde, welche durch die Bevölkerung gewählt wird, erwarte sie, dass die Anliegen und Wünsche der Wähler ernst genommen und, wenn immer möglich, nach bestem Wissen und Gewissen sowie unter Berücksichtigung der gesetzlichen und finanziellen Möglichkeiten umgesetzt werden.
«Ich stehe für eine ehrliche, bürgernahe Politik ein», so Büchi. Ein grosses Anliegen sei ihr die Information und Kommunikation mit der Bevölkerung. Dazu erklärt sie: «Wo immer möglich, möchte ich die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger abholen, wobei eine Minderheit die Meinung der Mehrheit zu akzeptieren hat. Ich erwarte auch immer eine gewisse Eigenverantwortung.» Weiter wichtig sei ihr der Kontakt zum Gewerbe, welchen sie in Zukunft vermehrt pflegen möchte. Nicht zu vergessen seien die Mitarbeitenden der Verwaltung und Betriebe. «Ohne sie geht gar nichts», meint Büchi.
Es gibt viel zu tun
Gegenüber der Amtsführung des jetzigen Präsidenten sieht sie kein grosses Veränderungspotenzial, denn grundsätzlich seien die Abläufe im Gemeinderat gut organisiert. Durch die Umverteilung der ressorts und Anstellung eines neuen Gemeindeschreibers werde sich aber sicher doch einiges verändern. Das «Tagesgeschäft» jedoch gehe auch nach der Ära Christoph Ziegler weiter. Ganz aktuell stehe die Revision der Bau- und Zonenordnung und die Gesamtrevision des kommunalen Verkehrsrichtplans an. Nebst vielen kleineren Neu- und Umbauten würden die beiden Überbauungen Äntenschnabel und Campus das Ressort Planung und Bau in nächster Zeit beschäftigen. Ebenfalls werde die geplante Umstellung auf Unterflurcontainer in Angriff genommen und dazu das ausgearbeitete Konzept der Bevölkerung an der nächsten Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Und: «Nicht zu vergessen ist die Gesamtplanung des Sportplatzes. Hier werden in den nächsten Monaten, zusammen mit der Primarschulgemeinde, die Weichen gestellt.» Des Weiteren stehe im Freizeitbereich der Bau des Skateparks an. Die Baubewilligung sei soeben von der kantonalen Baudirektion eingetroffen. Auch ein Vitaparcours sei in Planung und für die Biker liege ein Gesuch für einen Biketrail bei den kantonalen Behörden vor. Die Arbeit wird also nicht ausgehen und in den nächsten Jahren einige Millionen in Anspruch nehmen. Dazu die potenzielle Präsidiumsnachfolgerin: «Im Spannungsfeld zwischen den notwendigen Projekten, den vielfältigen Wünschen aus der Bevölkerung, den gesetzlichen Grundlagen und den möglichen Finanzen, versuche ich, das Beste herauszuholen.»
Zum Schluss bedankt sich Ruth Büchi-Vögeli für das Interview bei den vielen Unterstützenden und – ganz wichtig: «Ich freue mich auf die neue Herausforderung als Präsidentin der Gemeinde Elgg.»
RENÉ FISCHER