Anfang dieses Jahres kündigte Bundesrätin Viola Amherd ihren Rücktritt an und eröffnete somit den Wettlauf um die Nachfolge. Nach anfänglicher Ernüchterung durch viele Absagen von hochkarätigen Mittepolitikern und -politikerinnen trat als erstes Markus Ritter in ...
Anfang dieses Jahres kündigte Bundesrätin Viola Amherd ihren Rücktritt an und eröffnete somit den Wettlauf um die Nachfolge. Nach anfänglicher Ernüchterung durch viele Absagen von hochkarätigen Mittepolitikern und -politikerinnen trat als erstes Markus Ritter in Erscheinung und blieb für einige Tage der scheinbar einzige Interessent. Kurz vor knapp entschied sich dann Martin Pfister ebenfalls für eine Kandidatur. Die Kritik an diesen beiden Herren lässt jedoch nicht lange auf sich warten.
Anfangs der Woche wird publik, dass sowohl der Chef der Armee als auch der Chef des Nachrichtendienstes des Bundes ihren Job, zwar nicht sofort, aber in absehbarer Zeit niederlegen werden. Zu alledem wird bekannt, dass vermutlich illegale Rüstungsdeals und Vorteilsnahme innerhalb der RUAG in unbekannter Höhe vollzogen wurden.
Eine Armee, welche von den Vorgängern teilweise als «beste Armee der Welt» bezeichnet wurde, liegt nun scheinbar inklusive des zugehörigen Departements in Trümmern. Zu lange wurden falsche Prioritäten gesetzt, die Augen vor Problemen verschlossen oder diese schön geredet.
Wer möchte sich so ein Chaos ans Bein binden? Diese Frage sollten sich alle Parlamentarier stellen. Denn nun sind Persönlichkeiten gefragt, die sich einer solchen Herausforderung stellen möchten und klar Schiff machen.
Glücklicherweise stehen freiwillige bereit, die sich bewusst sind, dass Sie bei einer Wahl zum Bundesrat diesen Job übernehmen müssen. Nun ist Durchsetzungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und Anpacken gefragt.
Eigentlich sollten sich alle darüber freuen, dass zwei Personen gefunden wurden, die sich dieses Amt zumuten möchten. Es besteht die Möglichkeit, sich zwischen zwei Kandidaten zu entscheiden.
Dieser Rucksack, den Frau Amherd nun weitergibt, ist schwer, abgenutzt und nicht sehr gut gepolstert.
ADRIAN KNELLWOLF
PRÄSIDENT SVP ELGG