Am vergangenen Sonntag beteiligten sich 55 Militärradfahrer an der 49. Thurgauer Meisterschaft. Sie lieferten sich auf den 59 Kilometern ein spannendes Rennen. Sieger war ein Ausserkantonaler.
Die leicht coupierte Strecke zwischen Ettenhausen und Elgg verlangte von ...
Am vergangenen Sonntag beteiligten sich 55 Militärradfahrer an der 49. Thurgauer Meisterschaft. Sie lieferten sich auf den 59 Kilometern ein spannendes Rennen. Sieger war ein Ausserkantonaler.
Die leicht coupierte Strecke zwischen Ettenhausen und Elgg verlangte von den in Tarnanzügen Fahrenden einiges ab. Auf ihren Stahlrössern, natürlich ohne Übersetzung ausgestattet, brauchte es Kraft und Stehvermögen, um ganz vorne mithalten zu können. So hatte sich der kleine Pulk – worunter eine Handvoll Frauen auszumachen waren – schon nach der ersten Zieldurchfahrt arg in die Länge gezogen. Kam dazu, dass sich die Diskrepanz zwischen dem ältesten Fahrer mit 74 und dem Jüngsten mit 23 Jahren augenscheinlich auszuwirken schien.
Mario Baumgartner, Marc Reinhart, Michael Signer, Konrad Hinder, Leonie Baumgartner, Markus Kuster, Ueli Weber und Manfred Leiprecht gehörten zu den Lokalmatadoren. Der Radfahrer Gefreite Aadorfer und Vize-Gemeindepräsident Stefan Mühlemann musste wegen Rückenbeschwerden aufgeben. So oder so: Von Zuschauern am Strassenrand lautstark angefeuert wurden alle Vorbeifahrenden. Mit dem Resultat, dass sie für eine kurze Distanz heftiger in die Pedalen traten, danach aber sogleich dem zusätzlich geleisteten Effort ihren Tribut zollen mussten. Entschieden hat das Rennen schliesslich der Sprint einer Fünfergruppe, die sich schon nach der dritten Runde abgesetzt hatte. erneut Thurgauer Meister wurde dabei der zweitplatzierte Adrian Schläpfer, der Fabian Oberhänsli, Stefan Wenk und Ernst Feurer auf die Plätze drei bis fünf verwies. Gesamtsieger wurde indessen der 48-jährige Damian Gahlinger aus Niederhelfenschwil.
Schweizer Meisterschaft im nächsten Jahr
Das Organisationskomitee der Thurgauer Militärrad-Meisterschaft mit Präsident Adrian Schläpfer und seinen zahlreichen Freiwilligen durfte zum Schluss ein positives Fazit ziehen: Unfallfrei auf einer nicht abgesperrten, aber gut abgesicherten Strecke von 5,9 Kilometern Länge verlief das Rennen. In der Festwirtschaft bei der Turnhalle fanden sich dann die Teilgenommenen zur Mittagsverpflegung und zur rangverkündigung ein. An Gesprächsstoff schien es den frisch Geduschten nicht zu fehlen. Gelegenheit bot sich dazu, vergangene Zeiten aufleben zu lassen, in denen das Militärvelo noch einen grösseren Stellenwert hatte. Doch der Blick richtete sich auch nach vorn, nämlich ins Jahr 2024. Dann findet auf gleicher Strecke die Schweizer Meisterschaft statt, woran sich ein weit grösseres Teilnehmerfeld beteiligen dürfte. Die Hauptprobe zur Jubiläumsveranstaltung haben die Organisatoren zweifellos bestanden.
KURT LICHTENSTEIGER