Obwohl Dussex’ True Blue keine klassische Bluesband ist, begeisterten die fünf Musiker das Publikum am Montagabend im Rotfarbkeller mit einer gelungenen Mischung aus Blues, Dixie & Soul sowie Rock und swingendem Jazz bis hin zu französischen Chansons.
Bereits zu Beginn ...
Obwohl Dussex’ True Blue keine klassische Bluesband ist, begeisterten die fünf Musiker das Publikum am Montagabend im Rotfarbkeller mit einer gelungenen Mischung aus Blues, Dixie & Soul sowie Rock und swingendem Jazz bis hin zu französischen Chansons.
Bereits zu Beginn wurde das Publikum von der Band mit dem Stück «I Will Give My Love an Apple» musikalisch abgeholt. Dussex sprühte vor Energie und verstand es ausgezeichnet, seine Stimme passend in allen Stilrichtungen einzusetzen. Seine Energie und sein Temperament färbten auf das Publikum ab, einige begannen zu klatschen, zu grooven oder sogar zu tanzen. Mit dem selbstgeschriebenen Chanson «Nadine» erzählte Dussex auf Französisch emotional und mit vollem Einsatz eine eigene, unglückliche Liebesgeschichte, beendete das Lied aber sehr sanft und leise. Er präsentierte alle Geschichten und Anekdoten hinter den Songs humorvoll, witzig und leidenschaftlich auf charmante Weise, wodurch das Publikum immer wieder zum Lachen gebracht wurde. Werner «Wege» Wüthrich verzauberte virtuos sowie gefühlvoll am Tenorsaxofon und an der Klarinette, während am Piano Andi Erchinger kraftvoll mit beeindruckender Fingerfertigkeit begeisterte. Ein perfektes Duo bildeten im Rhythmus der Bassist German Klaiber mit seiner lässigen, ruhigen und dennoch bestimmten Art und der temperamentvolle, jedoch nicht weniger gefühlvolle Perkussionist Elmar Frey. Alle fünf Musiker verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft, welche im Stück «Reunion» beschrieben wurde, als sie sich nach längerer Pause wieder trafen.
Sprachgewandte Vielseitigkeit
Mit einer erfrischenden Mischung aus Soul, Blues und Jazz, mit Neuinterpretationen älterer Songs sowie Eigenkompositionen, aber auch Coversongs zeigten die fünf Vollblutmusiker ihre musikalische Vielseitigkeit. Die Songs, meistens über Liebe, Herkunft, Alkohol oder Drogen, sang Dussex` nicht nur englisch, französisch, spanisch und italienisch, er spielte auch das Kazoo im Duett mit dem Saxophonisten. Ob melancholische Liebeslieder wie «Dos Gardenias» oder temperamentvolle wie «Goody Goody» und «Tu vuoi far l’americano» – mit seiner Hingabe und souligen Stimme zog er das Publikum vollends in seinen Bann. Seine Bandkollegen, allesamt leidenschaftliche Vollblutmusiker, sorgten mit ihren sensationellen Soli für wahre Begeisterungsstürme. Nicht nur musikalisch überzeugte die Band, sondern auch mit einer beeindruckenden Bühnenpräsenz sowie einer spürbaren Harmonie untereinander. Mit der Ankündigung des letzten Songs äusserte das Publikum lautstark Bedauern. Nach einem kräftigen, nicht enden wollenden Applaus wurden die Anwesenden mit einer ersten Zugabe belohnt. «Shiny Stockings» von Frank Foster, ein Swing nahezu Bigband mässig vorgetragen, bewirkte tosenden Applaus, eine Standing Ovation sowie eine weitere Zugabe. Ein geniales Finale des Bluesabends mit dem sehr schnellen Song «Five Guys Named Moe», einer perfekt gemeisterten Herausforderung für den Sänger und einem grossartigen Drummersolo.
Das engagierte Montagsblues-Team hat es geschafft, einen abwechslungsreichen Konzertabend mit einem jazzig-swingenden Flair, einem Sänger mit einer beeindruckenden Soul-Stimme und einer hervorragenden Band zu präsentieren.
IRÈNE BASLER